Sonntag, 3. Mai 2009

Jahrmarkt

In der ganzen Nacht auf Jahrmärkten herumgetrieben, kandierte (grüne!) Äpfel, Zuckerwatte, Pommes, Kuchen und mehr gegessen. Zwei kandierte Äpfel steckte ich in eine Tüte, um sie mit nach Hause zu nehmen und ich überlegte, ob man sich wohl auch Zuckerwatte einpacken lassen kann, um sie mitzunehmen.

Grünfinken

In einem Park. Eine ganze Armada von Grünfinken fliegt in strenger Formation und mit schwindelerregender Geschwindigkeit immer wieder im Kreis, ohne sich dabei von irgendjemandem in ihrer Flugroute beeinflussen zu lassen. Ich befürchte deshalb, mir könnte einer von den Finken ins Auge fliegen, weshalb ich diese mit den Händen bedecke.

Ein Blick durch die Balkontür auf den Balkon. Ein riesiger Grünfink, so groß wie eine Taube, sitzt auf dem Gitter und trällert sein Lied. Hm, das muß wohl das Männchen vom Nest sein. Aber wie sieht eigentlich mein Balkon aus? Zuerst ist er voller rosa geschmücktem Tannengrün und verändert sich noch einmal zu einem Vogelparadies mit kleinen Bäumchen. Völlig anders, als er in Wirklichkeit aussieht. Wie wundersam!

In Burg, dem Heimatort meiner Großeltern. Wohin ich auch blicke, ob nach Norden, Süden, Osten oder Westen, überall sehe ich aus Häusern, bzw. vereinzelten Fenstern Flammen schlagen. Was ist denn hier los? Ich versuche meine Verwandten, die um mich herumstehen, darauf aufmerksam zu machen, aber sie zucken nur mit den Achseln und scheinen das nicht besonders wichtig zu finden.

Bemerkung: Nachdem ich mir auf www.vogelstimme.de den Gesang der Grünfinken angehört habe, bin ich mir sicher, daß es doch ein Grünfinknest auf dem Balkon sein muß, denn ich höre ständig haargenau dieses erste Trillern (und das teilweise in ohrenbetäubender Lautstärke), aber ohne das Pfeifen hinterher. Wahrscheinlich sehen auch bei den Grünfinken nur die Männchen farbenfroh aus.

Papparazzi

Ich gehe. Gehe durch Straßen, an Baustellen vorbei, durch eine Stadt im Dämmerschlaf. Bald erreiche ich den Stadtrand. Es ist hell geworden, ich gehe an Wiesen und Feldern vorbei, auf ihnen sehe ich Menschen. Weit entfernt auch meinen ehemaligen stellvertretenden Chef ohne Bart. Ich erkenne ihn trotzdem sofort. Ich halte nach etwas oder jemandem Ausschau und gehe weiter bis zu einem Haus. Hier steige ich eine etwas dunkle Treppe empor. Dabei bemerke ich zufällig, daß ständig neben mir auf gleicher Höhe ein kleiner Mann läuft und mich ununterbrochen von der Seite anstarrt. Er wirkt unauffällig, fast unscheinbar, und ich frage mich, warum er mich dauernd anglotzt. Doch dann sehe ich auch den ebenso unscheinbaren braunen Kasten in seinen Händen, den er immer vor sich her hält. Ah, er fotografiert oder filmt mich! Ich verstehe zwar nicht, was das soll und was er sich davon verspricht, bleibe ansonsten aber relativ gleichgültig. Allerdings muß ich jetzt wohl darauf achten, was ich ich mache und wie ich mich bewege, oder? Erstmal steige ich weiter die Treppe empor bis ich den Eingang zu einem kleinen Museum erreiche. Schon im Vorraum des Museums hängen undefinierbare Gegenstände, vielleicht irgendwelche Ritualgegenstände fremder Völker. Doch der Mann neben mir hört nicht auf zu knipsen oder zu filmen und das verwirrt mich. Statt mich auf das Museum zu konzentrieren, achte ich mehr auf ihn und lächle ihn etwas unsicher an, bzw. in die Kamera. Genau das macht ihn aber ärgerlich. Er gibt mir unmißverständlich zu verstehen, daß er mich so nicht in einem Museum fotografieren könne. Ich solle mich also ernst und gesetzt benehmen, wie es sich in einem Museum gehört, nicht lachen und nicht auf ihn achten. Na gut. Ich wende mich den Ausstellungsstücken zu und versuche mich völlig ernst darauf zu konzentrieren. Anfangs finde ich das noch irgendwie albern, so albern, daß ich mich gar nicht konzentrieren kann, sondern mir immer wieder ein Kichern entwischt. Doch je länger ich die ernste, gesetzte und interessierte Maske übe, um so mehr scheint sie mir ins Blut überzugehen, bis aus dem gespielten, ernsten Interesse wirkliches Interesse wird. Fast scheint es schon ein Teil meiner Persönlichkeit zu sein, zumindest kann ich nicht wirklich mehr unterscheiden, ob das nun Spiel oder Ernst ist.

Social Work 3.0

Ich werde den allerersten Tag für einen neuen Job eingearbeitet. Bei diesem Job tue ich social work 3.0, jedoch kann ich mir noch absolut gar nichts darunter vorstellen. Der Sachbearbeiter, der mich einarbeiten soll, gibt mir jede Menge Zeitschriften zu lesen und ich denke mir, ich sollte zuerst mal schauen, ob ich eine Zeitschrift finde, in der erklärt ist, was social work 3.0 ist. Es ist ja schon etwas merkwürdig, einen Job zu lernen, von dem man nur den Namen kennt, aber nicht weiß, was es für eine Arbeit ist. Später findet im Büro eine Feier statt. Sehr viele Kollegen sitzen in einer großen Runde, ich selbst habe eine Flasche Granatapfelwein mitgebracht, von dem ich gleich ein Glas trinke. Er schmeckt super, vom Alkohol darin merkt man gar nichts und auch in den Kopf steigt er nicht. Also eigentlich mehr wie Saft und genau richtig für mich. Die Flasche ist allerdings, als ich mir nachschenken will, bereits geleert worden.

Ich schlendere über den Alex in Berlin und wundere mich, daß es hier so verändert aussieht. Das liegt an einem kleinen Friedhof, der mitten auf dem Alex angelegt wurde und auf dem zwölf (?) Opfer irgendeinen Unfalls begraben liegen. Daß sie auf dem Alex ruhen, hat wohl mit der Sache zu tun und soll eine besondere Ehrung darstellen. Jetzt biege ich in einen Fußgängertunnel ab. Die Lampen an den Wänden werfen ein besonderes Licht, das ich gerne fotografieren möchte. Doch so oft ich auch auf den Auslöser drücke, es tut sich überhaupt nichts. Endlich bemerke ich, daß vor dem Objektiv irgendeine Abdeckung klebt, die aussieht wie ein quadratischer Bierdeckel mit abgerundeten Kanten. Ach deshalb will die Kamera nicht aufnehmen! Leider bin ich bei dieser Entdeckung aber schon am anderen Ende des Tunnels angelangt.

Die Weltkugel

Im Traum schwebte ich wieder irgendwie oben, doch heute lag unter mir kein Dorf und keine Stadt, sondern die gesamte Weltkugel wie ein riesiger Schulglobus. Ich konnte ziemlich schnell vom Nordpol zum Südpol fliegen und jeden Ort erreichen, in dem ich hätte landen wollen.

Erneut eine große Kathedrale. Diesmal sind alle Säulen(oder stehen sie vor den Säulen?), sowohl die zwei Reihen unten, als auch die, welche sich von den Emporen bis zum Kirchendach fortsetzen, aus Stein gemeißelte Heilige. Mit einem Mal verneigen sie sich alle gleichzeitig in einer einzigen überraschenden Bewegung, die sich wie eine Welle durch das Kirchenschiff zieht.

Eine mir fremde Kollegin aus einer anderen Abteilung, erklärt, daß sie MS habe und Schmerzen in den Rippen. Warum sagt sie das? Vielleicht um zu erklären, warum sie krankgeschrieben ist. Jetzt kommt eine zweite mir unbekannte Kollegin und bittet mich um meine Maildresse. Was will sie mit meiner Mailadresse, ich hab doch gar nichts mit ihr zu tun? Das frage ich sie auch und betont scherzhaft meint sie, es sei etwas ganz schlimmes, will aber nicht mit der Sprache herausrücken.
Ich kann sie nicht einschätzen und bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht wirklich etwas schlimmes ist. Eventuell hängt es mit der kranken Kollegin zusammen und ich darf in einer anderen Abteilung Vertretung machen. Fehlt nur noch, daß ich das wieder neben meiner regulären Arbeit machen muß. Ich gebe ihr die Mailadresse, aber mit ungutem Gefühl. Etwas später höre ich dann von irgendwoher aus oder durch die Mailadresse das Gespräch von zwei Kolleginnen mit. Die eine Stimme kommt mir angenehm vertraut vor. Die kenn ich doch? Klar, es ist die Stimme von M. Sch. und ich freue mich ungemein, sie zu hören. Vielleicht steckt sie hinter der ganzen Sache mit der Mailadresse.


Bemerkung: Gestern sah ich eine Doku, in der eine koptische Kirche in Ägypten vorgestellt wurde, deren Kirchenschiff auf genau zwölf Säulen ruht, von denen jede Säule einen der Apostel symbolisieren soll.

Ein Abdruck aus dem Gehirn

Mit einem Reisebus unterwegs, erreiche ich eine Landschaft, in welche ein winziges Dorf eingebettet liegt. Ich kann es ein wenig aus der Luftperspektive betrachten. Eigentlich ist es ziemlich langweilig. Es hat nur ein paar Häuser, welche man an einer Hand abzählen kann und genau zwei Brunnen, einen neuen und einen alten. Ich frage mich, ob man sich dort noch immer aus den Brunnen mit Wasser versorgt, Wasserleitungen scheint es nicht zu geben. Viel lieber als das langweilige Dorf würde ich eine atemberaubende Landschaft betrachten, die es hier aber ebenfalls nicht gibt.

Mit anderen an einem Tisch sitzend. Es wird geschrieben und darüber geredet. Rechts neben mir eine ehemalige Mitschülerin. Ziemlich vorwurfsvoll wirft sie in die Runde, es sollte aber auch irgendwann mal ein Abdruck aus dem Gehirn dabei herauskommen. Mit Abdruck aus dem Gehirn meint sie einen Text. Da hat sie recht, doch weil ich schon mehr als genug Texte fabriziert habe, fühle ich mich von dieser Bemerkung nicht weiter angesprochen. Jetzt sehe ich einen Computerbildschirm vor mir mit einer Word-Datei. Darin lese ich "Word verschied". Huch, Word verschied? Das kann ja wohl nicht stimmen. Seit wann sagt man von einem Computerprogramm "es verschied"? Ich habe mich bestimmt verlesen. Und tatsächlich - beim nochmaligen Lesen erkenne ich das Wort "verschwand". Ok, "Word verschwand", das paßt schon eher, allerdings bleibt mir die Bedeutung dieser Aussage unklar.

Bemerkung: Ich sollte langsam wieder damit aufhören, Texte zu redigieren. Inzwischen tue ich es bereits im Traum. Dieser "Word verschied"-Lesefehler ist vielleicht ein verschlüsselter Hinweis in eben diesem Sinne.

Fehlende Wand

Mein Nachbar hat die Trennungswand zwischen seinem und meinem Zimmer abgerissen und so sein Schlafzimmer ungefragt vergrößert. Zwar stehen noch meine Schränke darin, aber den Rest des Zimmers hat er in Beschlag genommen, indem er mit seiner neuen Freundin darin nächtigt. Beide liegen angezogen im Bett, zwar eng nebeneinander, aber doch ziemlich unintim, trotzdem ist es mir ein wenig unangenehm mich im gleichen Raum aufzuhalten. Gehen möchte ich allerdings auch nicht, denn schließlich ist es ebenfalls mein Zimmer. Wenn ich mich jetzt zurückziehen würde, würde es bedeuten, mein Terrain kampflos aufzugeben. Hätte ich vier Zimmer, wäre ich vielleicht großzügig, aber bei der kleinen Wohnung niemals. So schnell vertreiben lasse ich mich nicht. Also bleibe ich im Raum und krame nun demonstrativ laut in meinen Schränken herum. Dies mache ich lange und ausgiebig. Schließlich habe ich das Recht dazu und wenn sie sich gestört fühlen, ist es ihr Problem. Anfangs reagieren sie jedoch lange nicht, entweder weil sie schlafen oder weil sie die Möglichkeit nicht aufgeben wollen, das Zimmer leicht und konfliktlos zu übernehmen. Endlich aber ist das Mädchen wohl genervt und fragt mich ärgerlich: "Wer sind Sie eigentlich?" Ich schaue sie an, gespielt erstaunt ob dieser einfältigen Frage, und antworte nachdrücklich und betont: "Ich wohne hier!" Jetzt scheint es ihr wieder einzufallen. Sie winkt ab und bedeutet mir, klein begebend, ich solle weiterkramen, wenn es denn sein muß. Das Zimmer räumen wollen die beiden noch nicht, aber ich schätze, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie merken, daß sie an ihrer ungefragten Besetzung, keine Freude haben werden.

Spazierlust

K. sitzt am Tisch in meiner Küche. Ich spüre ein unwiderstehliches Verlangen jetzt und sofort hinaus an die Luft, auf die Straße zu gehen, mit K. spazierenzugehen. K. ist allerdings gar nicht begeistert. Er scheint meinen Vorschlag als ziemlich daneben zu empfinden. Ich umschlinge von hinten mit meinen Armen seinen Hals, um ihn so mit Körperkontakt und etwas schmollendem Betteln zu überreden. Er reagiert nur grantig. Ich habe den Eindruck, daß ich ihm völlig egal bin und er sich deshalb extrem genervt durch mich und meinen Wunsch fühlt. Doch der Grund dafür dürfte nicht allein der Wunsch an sich und die Hartnäckigkeit, mit der ich ihn durchzusetzen versuche, sein. Es erscheint mir mehr wie eine Ablehnung meiner Person, um so rätselhafter ist es, daß K. überhaupt in meiner Küche sitzt. Ebenso rätselhaft ist aber auch, daß mir diese Ablehnung gar nichts aus macht und mich nicht weiter berührt. Trotz seiner Grantigkeit bleibe ich weiter liebevoll, als würde das alles an mir vorbeigehen, gebe jedoch nicht auf. Mir wird zwar klar, daß es gerade geregnet hat und die Straße draußen aus kniehohen Pfützen und Schlamm besteht, wirklich nicht der ideale Zeitpunkt für einen Spaziergang - das macht die Unlust von K. schon etwas verständlicher, aber ich habe es mir in den Kopf gesetzt. Mich stören Schlamm und Pfützen nicht und nicht nur das, der Wunsch ist so stark, hinauszugehen, lebendige Luft zu atmen, daß er schon mehr einem elementaren Bedürfnis gleicht, von welchem mein Wohlbefinden, vielleicht sogar meine Gesundheit abhängt.
Etwas später allein auf der Straße vor meinem Haus. Es hat geschneit und alles liegt still unter einer weißen Schneedecke. Genau gegenüber meiner Haustür entdecke ich einen völlig neuen Weg, den ich noch nie gesehen habe. Er schlängelt sich durch eine Gartenkolonie und der frische Schnee läßt ihn ungemein märchenhaft und verheißungsvoll wirken. Diesen Weg muß ich unbedingt einmal bis an das Ende gehen, welches im Moment im tiefen, schneeschweren Himmel nicht zu erkennen ist.

Mein Roman als Radiolesung

Ich wohne wieder im Kinderzimmer meines Elternhauses und muß im Bett bleiben, da ich krank bin. Mir ist langweilig und ich überlege, mit welchem Buch ich mir die Zeit vertreibe. Sofort fällt mir "Verbotene Archäologie" ein. Das liest sich bestimmt schnell und spannend und ich habe es wahrscheinlich in ein bis zwei Tagen durch. Plötzlich dringt lautes Herumgeschreie durch die Tür. Oje, meine Eltern fetzen sich wieder, daß sich die Balken biegen und das Gebrüll meines Vaters ist wie gewohnt sehr lautstark. Eigentlich meine ich mich zu erinnern, daß er beerdigt wurde und in einem Sarg liegt, aber das wird wohl nur ein Traum gewesen sein. Das hier ist die Wirklichkeit und mein Vater nicht zu überhören. Für einen kleinen Moment tut es mir leid, daß er doch noch lebt. Irgendwie war es so ruhig und harmonisch, als er nicht da war. Ich gehe hinaus, um zu schauen, was los ist. Mein Vater steht im Nachthemd und nimmt sein ganzes Bett auseinander, weil ihn etwas an dessen Standort mißfallen hat. Er wirkt sehr munter, gesund und agil, allerdings fallen mir seine Haare auf. Sie sind ungewohnt lang, so wie er sie sonst nie getragen hat.
Zurück im Zimmer höre ich Radio. Es beginnt eine Lesung und zu meinem Erstaunen muß ich feststellen, daß die Vorlesende den Titel meines Romans ankündigt. Ohhh, na sowas, die lesen meinen Roman in Bayern 3! Die ersten Sätze klingen irgendwie anders als ich sie in Erinnerung habe. Aber vielleicht lesen sie nicht den ganzen Text, sondern nur eine Leseprobe, die irgendwo herausgenommen wurde. Zum einen freudig überrascht, ist es mir auch ein wenig peinlich und ich denke bei mir, daß sich sicher Hörer beschweren werden, wie man so eine hirnrissige Geschichte im Radio lesen kann. Und da - die Übertragung wird auch schon nach ein paar Sätzen unterbrochen. Wahrscheinlich kam der erste Anruf. Doch dann höre ich die Ankündigung der Nachrichten von SFB 3. Aha. Also lag es wohl nur daran, daß der Kanal von einem anderen Sender übernommen wurde.

Wohnungsnummern

Irgendwo, in einem fremden Haus, habe ich noch eine ungenutzte und vergessene Wohnung. Jetzt fällt sie mir wieder ein und ich will sie endlich beziehen. Dazu betrete ich den Hausflur und steige die Treppe hinauf. Diese ist furchtbar wackelig, da sie eigentlich nur aus einem dünnen Metallgestell mit treppenartig angebrachten Stufen besteht. Dieses Gestell ist nirgends befestigt, sondern lose in den Hausflur gestellt worden. Je höher ich komme, um so kippliger wird die Angelegenheit. Deshalb bin ich auch ziemlich froh, daß das Haus nur drei Stockwerke hat. Die Höhe ist deshalb gerade noch so zu verkraften. Die Wohnung befindet sich natürlich im dritten Stock, ganz klar. Dort angekommen, springe ich elegant über eine Metallstrebe der Treppe - ich wundere mich selbst darüber, wie sportlich ich bin - und suche nach der richtigen Wohnungstür. Doch welche war es? Mir wird klar, daß ich die Wohnungsnummer vergessen habe. Oh je. Wie soll ich jetzt die richtige Wohnung herausfinden? Einfach jede Tür mit dem Schlüssel zu probieren traue ich mich nicht, denn es könnte ja sein, daß dann jemand glaubt, ich will einbrechen. Ich sehe eine Tür mit der Nummer 23. 23 ist schon mal gut, zumindest die 3. Aus unerfindlichen Gründen bin ich mir felsenfest sicher, daß die Wohnungsnummer etwas mit der 3 zu tun haben muß. 23 ergibt allerdings in der Quersumme 5 und das ist unwahrscheinlich. Die 5 ist nicht meine Zahl. Ich tippe auf entweder 3 oder 30. Tatsächlich findet sich in einem Gang, genau gegenüber einer Glastür zu einem anderen Aufgang, eine Tür mit der Nr. 3. Ich bin mir noch ein wenig unsicher, doch dann fällt mir ein, daß eigentlich ja auch ein Name dran stehen müßte. Und wirklich, bei genauerem Hinsehen - erst ist alles etwas verschwommen - sehe ich dort meinen Namen. Doch was ist das? Jetzt, wo ich die Tür aufschließen will, bemerke ich eine gläserne Wand zur Wohnung und dahinter statt einer Wohnung einen Gemüse- und Lebensmittelhandel. Hinter einem Verkaufstisch mit einer alten Waage steht meine Kollegin K. H. Sie hat aus meiner Wohnung ein Gemüse- und Lebensmittelgeschäft gemacht! Aber nun ja, ich war auch lange nicht hier. Da hätte ich wohl mit so etwas rechnen müssen.

Die vorletzte Nacht

war ziemlich seltsam. Erstaunlicherweise habe ich relativ gut und fest geschlafen, obwohl es die Nacht vor dem ersten Arbeitstag nach zwei Wochen war und ich dann meist vor Horror vor den Bergen auf dem Schreibtisch kaum schlafen kann. Ich habe auch nicht direkt geträumt, sondern mehr irgendwie gedacht. Dabei hatte ich aber immer das Gefühl, A. zu sein, bzw. A.s Gedanken zu denken. Dann erwachte ich und war total verwirrt, weil ich dachte ich sei A., bis mein Identitätsgefühl langsam wiederkehrte. Was ist das denn? Das sind doch nicht A.s Gedanken, sondern meine. Sobald ich wußte, wer ich bin, fragte ich mich, wie ich darauf komme, A. zu sein, zumal ich doch den Tag zuvor nicht einmal an ihn gedacht hatte? Sogar bei der Legung der Zigeunerkarten ist er mir nicht eingefallen, dafür fielen mir jetzt aber die Karten ein und das Ganze wurde noch unbegreiflicher, da auf gewisse Weise zu meinen Wünschen passend, aber auf eine andere reale Weise so überhaupt nicht. Ist die Illusion von der Illusion die wahre Illusion?

Die Kahnfahrt

Im Dorf meiner Großeltern im Spreewald. Obwohl ich dort bin, bin ich seltsamerweise auch auf dem Hof meines früheren Elternhauses in Berlin. Es fällt mir zwar im Traum kurz auf, irritiert mich aber nicht weiter. Es ist, als würden sich beide Orte überlagern und gegenseitig durchdringen. Auf den Dächern des Elternhauses und der Kirche ist mächtig viel los. Auf dem Giebel des Hauses sehe ich einen Mann balancieren, der in jeder Hand eine Antenne hält, die er wie ein Seiltänzer auf dem Seil zum Halten des Gleichgewichts von sich streckt. Da ich das nicht ansehen möchte, gehe ich zum Hof hinaus und zur Kirche hinüber. Doch auch da tummeln sich Leute, diesmal Frauen, auf den Dächern und auf dem Turm. Sind denn alle verrückt geworden? Doch nein, sie steigen nicht zum Spaß da herum, sondern bringen anscheinend Kreuze und Figuren an, die vielleicht restauriert worden sind oder machen Reparaturen. Zugucken möchte ich da aber auch nicht, deshalb beschäftige ich mich jetzt mit irgendwelchen Büchern in Regalen. Beim Aufräumen fällt mir das Kinderbuch "Der Struwelpeter" in die Hände, welches ich in einem Regalfach gleich massenhaft in jeder Größe finde. Dann scheine ich plötzlich eine alte, private Filmaufnahme zu sehen. Diese spielt am Jugendturm, zumindest vermute ich dies, da sich im Hintergrund über und über mit eingeritzten Namen versehene Backsteine befinden. Im Vordergrund sieht man mich selbst mit dem Rücken zur Kamera. Ich trage Klamotten, die früher mal modern waren, deshalb die Vermutung, daß es sich um eine alte Filmaufnahme handelt. Und neben mir ein junges Mädchen. Sie scheint eine Freundin zu sein, aber irgendwie kann ich mich an sie überhaupt nicht erinnern. Ihr Gesicht ähnelt Leni Riefenstahl als blutjunges Mädchen und mir will kein Name einfallen. Vielleicht ist das ja ein Kind, mit dem ich früher im Dorf gespielt habe. Wieder bei den Büchern greife ich eines und finde ganz vorne darin eine Widmung, die genau von dieser Freundin ist. Das verwirrt mich. Wie hat sie es denn geschafft, an dieses Buch heranzukommen? Hat sie es heimlich herausgenommen, etwas hineingeschrieben und dann das Buch zurückgestellt? Ich höre auf zu grübeln, weil ein junger rothaariger Mann eine Party macht und auf dieser Party seinen Besuchern eine Kahnfahrt bietet. Der Hofweg, der am Haus vorbeiführt, ist dabei der mit Wasser gefüllte Spreearm. Mit den anderen Gästen sitze ich im Kahn, während der Rothaarige mit dem Rudel hinten steht und den Kahn stakt. Allerdings scheint er nicht viel Lust zu haben, denn er verwendet eine Technik, mit der er mit einem Abstoß so eine Geschwindigkeit auf den Kahn kriegt, daß dieser wie ein Geschoß den Kanal hinunterbrettert. Er ruft nur kurz "Achtung!" und dann geht es auch schon los, ohne Möglichkeit des Lenkens. Nun ist der Hofweg nicht sehr lang und geht in einem rechten Winkel nach links ab. Auch da ist überall Wasser, allerdings ragen außerdem die kahlen Äste von umgekippten Bäumen aus dem Wasser. Mit Karacho rammt das Boot daran vorbei und ich kann gerade noch den Kopf einziehen, damit ich die Äste nicht gegen die Birne bekomme. Der Kahn wendet nun und brettert zurück. Ich überlege mir, daß er wohl aus dem offenen Hoftor hinaus auf die Straße schießen wird und daß man ihn, wenn er erstmal draußen ist, nicht mehr stoppen kann. Deshalb greife ich am Ende des Hofweges das letzte Stück Maschendrahtzaun und halte den Kahn so an. Im gleichen Augenblick ruft mir auch der Rothaarige eine Aufforderung derselben Art zu und nickt zufrieden, weil ich bereits in den Zaun gegriffen habe. Da hat er aber Glück gehabt, daß ich mitgedacht habe. Hätte ich erst auf seine Aufforderung hin versucht, den Zaun zu greifen, hätte ich es wohl nicht mehr geschafft. Es wird klar, daß die Kahnfahrt zu Ende ist und ich bin etwas enttäuscht. Das waren im Ganzen vielleicht vielleicht vierzig Meter. "War das schon alles?" frage ich deshalb laut. "Ja", antwortet der Rothaarige schulterzuckend.

Der Halloween-Scherz oder die Guillotine des Grauens

Zu meinem Schrecken muß ich feststellen, daß ich mein Studium noch nicht abgeschlossen habe und noch einige Seminare besuchen muß, die ich seit Jahren nicht besucht habe. Irgendwie muß mir das total entfallen sein. Ich bin spät dran, vor mir ist aber eine andere junge Frau, die ebenfalls etwas später gekommen ist. Zwischen ihr und dem Dozenten beginnt ein Wortwechsel und ich husche schnell in den Raum, um noch einen leeren Stuhl zu suchen. Auf dem ersten Blick scheint alles besetzt zu sein, aber ganz hinten steht ein Bürostuhl mit Rollen, auf dem jemand seine Beine abgelegt hat. Ich mache verständlich, daß ich mich gerne auf diesen Stuhl setzen möchte, und darf es dann auch. Zu meinem weiteren Schrecken erfahre ich, daß der Dozent einer der Betreuer ist, mit dem ich auf Arbeit immer zu tun habe. Und als wenn das nicht peinlich genug wäre, ist er außerdem total unangenehm. So hätte ich mir ihn eigentlich nicht vorgestellt. Hinten auf dem Bürostuhl sitze ich etwas abseits, versuche aber immer, so nah wie möglich an die anderen heranzurollern. Nur blöderweise scheint der Boden schief zu sein und immer, wenn ich die Füße vom Boden weg nehme, rollert der Stuhl von alleine nach hinten hin weg. Herrje, das nun auch noch!

Etwas später warte ich vor einem Haus mit altem Hausflur auf irgendetwas. Ich erfahre von jemandem, daß ein entfernter Verwandter von mir, Onkel oder ähnliches, eine tödliche Krankheit, anscheinend Krebs hat. Er möchte nicht leiden und hat sich entschieden, vorher freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Dies möchte er mit einer Familienfeier verbinden um dabei im Kreis der Familie sein. Wie in einer feierlichen Prozession zieht nun die ganze Familie mitsamt eines Hundes die Straße entlang. Auch der Todkranke ist dabei, wirkt aber mit seinem spitzbübigen Schnurrbart recht munter. Das Ziel ist ein altes, herrschaftliches Haus, wo die "Totenfeier" stattfinden soll. In einem großem düsteren Saal befinden sich schräg abfallende Sitze wie in einem Kino. Allerdings halten wir uns vorher noch eine ganze Weile im verwilderten Garten auf, bevor die Mitglieder der Familie auf diesen Sitzen Platz nehmen. Ganz oben hinter den Sitzen, also im Rücken der Sitzenden, ist eine Guillotine aufgebaut. Irgendwie ist es schon ein wenig pervers, sich für den freiwilligen Tod eine Guillotine auszusuchen, aber ok, wahrscheinlich geht es recht schnell. Ich bin nur froh, daß ich nicht am Seil ziehen muß - dies ist einer anderen Frau (seiner Frau?) aus der Familie vorbehalten. Eigentlich habe ich nicht wirklich Lust, dabei zu sein, aber wenn es sein Wunsch ist, muß man das wohl respektieren. Mir ist ziemlich mulmig zumute, andererseits staune ich darüber, daß der Totgeweihte anscheinend recht furchtlos und heiter ist. Er ist es auch, der das Zeichen zum Beginn gibt, allerdings erst, nachdem er alle Alkoholvorräte im Haus geplündert und mit uns geleert hat. Ist ja auch verständlich, daß er sich die Birne vorher zuknallen möchte und uns geht es nicht anders. Also mitten im ausufernden Saufen gibt er ein Zeichen und legt seinen Kopf in die Guillotine. Auch jetzt wirkt er erstaunlicherweise noch recht heiter, mir dagegen ist um so schlechter. Vom eigentlichen Köpfen bekomme ich nichts mit, da ich währenddessen steif auf meinem Sitz nach vorne schaue. Nachdem es geschehen ist, habe ich noch mehr Lust, mir richtig die Birne zuzuknallen und stehe auf, um nach weiteren Flaschen zu schauen. Es finden sich einige, mit denen wir noch kräftig auf den Toten anstoßen können, fein. Während ich die Flaschen hole, muß ich an dem, mit einem Tuch bedeckten Korb vorbei, in welchem der Kopf des Toten liegt. Plötzlich bewegt es sich und ich beginne vor Entsetzen zu kreischen, worauf alle anderen ebenfalls kreischend einfallen und wie hypnotisiert auf das Tuch starren. Es rutscht zur Seite und der augenrollende und sehr lebendige Kopf ist zu sehen. Alle kreischen noch mehr. Dann erhebt er sich, mitsamt seines Körpers, und mir wird klar - das alles war nur ein absolut perfider, scheußlicher Halloween-Scherz, mit dem uns der gute Onkel reingelegt hat. So eine Frechheit! Das war alles ausgedacht - von der Krankheit bis zum Tod. Wie kann man andere nur so erschrecken! In die verständliche Erleichterung mischt sich auch eine Portion Wut über diese Unverschämtheit.

Wechselbäder

Ein Raum mit einem Schwimmbecken. Dieses ist relativ klein, mit einer breiten Mauerstufe eingefaßt und auch nicht sehr tief, eigentlich mehr wie eine Brunneneinfassung. Das Wasser ist grünlich und klar. Ich stehe auf dem Mauerabsatz und irgendjemand will mich aus Spaß in das Wasser schubsen. Ich wiederstehe erst dem Schubs, schwanke ein wenig, doch als ich das Gleichgewicht verliere, springe ich einfach mit großem Satz auf die schräg gegenüberliegende Mauereinfassung und stehe wieder. Ätsch, nicht geschafft! Doch der Scherzbold gibt nicht so schnell auf und schubst jetzt wieder. Diesmal lande ich im Badebecken, steige aber sofort wieder raus. Von der "Schwimmhalle" führt eine Tür in ein Nebenzimmer, wo eine Badewanne mit klarem hellblauem Wasser steht. Sie sieht sehr einladend aus und scheint zumindest von der Tiefe her mehr Wasser zu haben als das "Schwimmbecken". Ich bekomme Lust, mich hineinzulegen und tue dies auch, allerdings nur kurz, denn ich habe keine Zeit und muß weiter. Wieder führt eine Tür in ein Nebenzimmer. Auch hier steht eine Badewanne. Das Wasser ist klar, aber diesmal dunkelblau. Ich kann es nicht lassen, auch diese Badewanne auszuprobieren, bekomme aber gleich zu spüren, daß dieses Wasser fühlbar kälter ist als in den vorherigen Badegelegenheiten. Brrrr.... Dann verstehe ich plötzlich, wo ich bin: Ich bin in einer Bade- und Wellnessanstalt, in welcher mit Wechselbädern Krankheiten geheilt werden. Deshalb die unterschiedlichen Temperaturen!

Wilde Affen, Verstorbene und Gelenkigkeit

Ein ausgedehnter Hügel mitten in der Stadt, auf ihm ein großes Tiergehege. Es scheint eine Art kleiner Tierpark zu sein und ich überlege, wo ich bin, denn in Berlin würde mir so ein Ort nicht einfallen. Langsam steige ich den Hügel neben dem Zaun hinauf, da entdecke ich in der Ferne, da wo der Hügel am höchsten ist, einen Affen frei neben einem Haus lehnen und auch noch ein paar andere Exemplare, die frei herumlaufen. Das ist aber ein seltsamer Tierpark, der die Tiere aus dem Gehege läßt. Soll ich jetzt weiter hinaufgehen? Lieber nicht. Sind zwar nur Affen, aber darauf, daß sie mich anspringen, habe ich trotzdem keine Lust. Noch unschlüssig, rennen die Affen plötzlich kreischend und "im Affenzahn" den Hügel hinunter an mir vorbei. Herrjemine, die sind ja richtig wild. In einiger Entfernung und möglichst unauffällig renne ich ihnen hinterher, aber nicht um sie einzuholen - ich achte immer auf gehörigen Abstand -, sondern um, unten angekommen, wieder zu verschwinden, möglichst ohne die Affen auf mich aufmerksam zu machen.

In einer großzügigen alten Wohnung, meine Wohnung. Ich meine mich zu erinnern, daß hier die verstorbene Freundin meiner Mutter gelebt hat und ich nach ihr in die Wohnung eingezogen bin. Doch irgendetwas stimmt nicht. Das kann nicht ihre Wohnung sein. In ihrer Wohnung gab es eine Treppe am Eingang innerhalb des Korridors. Diese fehlt hier. Ah, dann bin ich wahrscheinlich nicht direkt in ihre Wohnung gezogen, sondern nur in eine innerhalb des gleichen Hauses.

Ein Hausflur mit gläserner Haustür. Ich mache mich gerade an einem Briefkasten zu schaffen, vor der Tür steht mein verstorbener Opa väterlicherseits und klopft aufgeregt gegen das Glas, um mir zu bedeuten, daß ich die Tür öffnen soll. Er trägt Hut und Mantel und ähnelt im Aussehen alten Fotos. Ich lasse mir allerdings Zeit, da ich erst den Briefkasten wieder schließen möchte. Mein Großvater wird leicht ungeduldig, doch als ich die Tür öffne schlüpft erst seine Frau, meine Großmutter, hindurch und läuft die Treppen hinauf. Sie trägt einen flotten Hut und ist im Stil der 20iger Jahre gekleidet. Außerdem sieht sie auch genauso jung wie damals aus. Eigentlich erkenne ich sie nur, weil ich Fotos von ihr aus dieser Zeit gesehen habe, denn persönlich kenne ich sie nicht in diesem Alter. Deshalb rufe ich ihr einigermaßen überrascht hinterher: "Du siehst aber jung aus!"

Durch irgendeinen Spruch animiert, möchte ich gerne versuchen, ob ich meinen Fuß hinter den Kopf bekomme. Und ja, es geht ganz einfach - jetzt hängt mir sogar schon meine Kniekehle im Nacken, als würde mein Bein über dem Nacken baumeln. Aber die Kniekehle im Nacken? Das kann irgendwie nicht ganz richtig sein. Ich sollte es beim Fußgelenk belassen. Langsam ziehe ich das Bein deshalb wieder zurück, bis nur noch der Fuß den Hals berührt.

Das silberne Kruzifix

Eine riesige Eisdecke begrenzt von einer Mauer. Zwar sind viele Menschen darauf und doch traue ich ihr nicht. Gehe lieber direkt an der Mauer entlang, um sie zu überqueren. Auf der anderen Seite erwarten mich labyrinthartige Räume.

Gemeinsames Fernsehen mit einer Freundin. Anscheinend ist sie Ärztin und als sie merkt, daß ich wegen Rückenschmerzen kaum noch sitzen kann, sagt sie nur: "Zeit für das doppelte Wort." Das doppelte Wort? Ah, sie meint Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Doppelt wohl deshalb, weil man es zweimal schreibt.(?)

Eine Gefängnisfestung ähnlich Alcatraz. Ich habe jemanden hineingeschmuggelt, der kein Gefangener ist, den ich aber in einem extra abgeschlossenem Zimmer verstecke (A.). Anscheinend betritt nie jemand dieses Zimmer. In der Festung läuft außerdem noch eine fanatische Gruppe von christlichen Frauen herum, welche hellblaue Gewänder und seltsam geformte hellblaue Hauben tragen. Sie führen ständig irgendwelche Reden über Gott, Sünden und so weiter. Ich habe mich allerdings so gut getarnt, daß sie mich in Ruhe lassen. Im versteckten Zimmer halte ich nun eine Schachtel mit eingeschäumten Schmuckstücken in der Hand. Und ich esse diese Schmuckstücke, dazu ist wohl der Schaum ringsherum, damit sie besser rutschen. Unter ihnen auch ein silbernes Kruzifix an silberner Kette. Gerade will ich es ebenfalls essen, da fällt mir ein, daß es ein Geschenk und Erinnerungsstück ist, welches ich wahrscheinlich nie wieder sehe, wenn ich es esse. Deshalb lasse ich es. Mir gegenüber am Tisch sitzt jetzt mein Vater und schaut neugierig auf die Sachen in der Schachtel. Er fragt irgendwas, kann aber wohl nicht richtig reden, da er einen Schlaganfall hatte. Vor uns läuft ein Film. Obwohl er mich nicht interessiert, bleibe ich sitzen und schaue ihn an, weil ich spüre, daß es mein Vater genießt bei mir zu sitzen, auch wenn wir nicht miteinander reden können. Also sitzen wir uns nur gegenüber und schauen den Film.

Lieder der Nacht mit Hildegard Knef

Letzte Nacht war eine Liedernacht. Im ersten Traumfragment sehe ich den leicht verhangenen Horizont eines Meeres vor mir, vor welchem sich die Umrisse von vier oder fünf verschiedenen Schiffen abzeichnen, unter anderem auch der "Sturmvogel" aus Berlin. Gleichzeitig höre oder singe ich ein Lied ungefähr in der Melodie von "Ich steh im Regen" aus dem Sketch mit Heinz Erhardt:

Die Schiffe meines Lebens
kommen näher
sie kommen näher
und hinter mir der Abgrund
in den ich nur zu springen brauch
doch ich kann es nicht

Später im Traum arbeite ich mit einer bekannten Künstlerin zusammen. Es ist Hildegard Knef. Zum einen entwickeln wir aus alten Songs neue Ideen und Interpretationen und zum anderen auch Entwürfe für Bühne oder Kleidung. Für diese Entwürfe hat ein ebenfalls bekannter Designer, den sie kennt, ihr einen Teller mit einigen Stücken Sushi geschickt. Der Teller mit dem Sushi symbolisiert den Farbentwurf. Er ist viereckig und himmelblau. Als die Knef ihn sieht, sagt sie verträumt: "Schau, das ist genau das Blau des Himmels über .....!" Wir machen nun eigene Farbentwürfe auf Papier, wobei wir allerdings hellgrünes Papier und grünliche Farben verwenden. Für die Lieder verwenden wir frühere Songs von Bruce Springsteen. Während dieser Arbeit wird mir klar, daß ich plötzlich einen Zugang zu diesen Songs von Bruce Springsteen bekomme und sie mir beginnen zu gefallen. Irgendwann schickt mich die Knef schlafen. Während ich gehe, denke ich nachfolgenden Satz und mit diesem Satz im Kopf erwache ich auch (allerdings ist mir dabei, als habe eine Unterbrechung stattgefunden und ich hätte den Satz ein zweites Mal in meinem Kopf): "Das sind schöne Lieder, aber soo alt!"

Intimpiercing und Buch

Eine Frau zieht mich auf eine öffentliche Toilette, um mir da ihr Intimpiercing zu zeigen. Dazu setzt sie sich mit gespreizten Beinen oben auf die Trennwand, so daß ich direkt ihre Vagina sehe. Diese sieht auf den ersten Blick merkwürdig aus. Bei genauerem Hinsehen stelle ich fest, daß die kleinen Schamlippen mit Piercings geradezu übersät sind, so daß kein Stückchen Haut mehr hervorblitzt. Allerdings sind die Piercings nicht einfach Ringe, sondern an den Ringen sind noch Gardinenklammern wie an einer Gardinenleiste befestigt. Man könnte an den Piercings also jederzeit ein Stück Stoff aufhängen.

Weiter träumte ich von einem ganz besonderem Buch, welches es nur in einer Ausgabe gibt und welches durchgehend allein mit meinen Fotos illustriert ist. Das Buch handelt von einer bestimmten Region, dortigen Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen. Die Texte sind nicht von mir. Es ist ganz exklusiv gestaltet, mit einem gepolsterten Hardcover-Textileinband in Hellblau mit bunten Ranken gemustert. Es hat sogar statt eines Goldschnitts an den Seiten an den Schnittkanten ebenfalls den Druck eines hellblauen Hintergrunds mit Ranke. Das sieht äußerst edel aus.
In der Region scheint man besonders viel Rollschuh zu laufen, denn ich sehe viele Bilder mit rollschuhlaufenden Menschen, auch in großen Massen auf Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine doppelseitige Kartenübersicht der Region, die, wie es scheint, die Form einer liegenden Acht hat, und ganz oben in die rechte Ecke ist das Bild einer springenden Asiatin hineinmontiert. Es sieht aus, als würde sie in diese Region wie in ein Wasserbecken hineinspringen.

Hund mit Schlag

Viel gereist letzte Nacht, auch ins Dorf meiner Großeltern. Irgendwo eine große Senke mit vielen Leuten, die darin abhängen. Auch ein Frauchen mit großem, fuchsfarbenem Hund. Dieser schläft friedlich neben ihr und ich streichle sein wunderbar weiches Fell. Es gefällt ihm. Dann kommt ein kleiner Junge, schleppt ihn aus der Senke raus und rast mit ihm oben ständig um diese herum - einmal, zweimal usw., in einem Affenzahn, wobei der Hund wohl mehr oder weniger genötigt wird, und dann bumm, der Hund fällt wie vom Blitz getroffen um. Was ist denn jetzt los, denke ich. Da wird klar, der Hund ist tot. Er hatte einen Herzschlag. Die Anstrengung war wohl zu viel für ihn. Wie traurig.

Karneval im Büro

Herr N. ist sehr gut drauf, beugt sich ständig über den Tisch und wirft mir irgendwelche Bemerkungen zu. Leider verstehe ich ihn so schlecht und somit nur die Hälfte, aber es interessiert mich auch nicht besonders, weil ich jede Menge zu tun habe und hochkonzentriert bin. Eigentlich habe ich gar keine Zeit für Albernheiten. Zwischendurch spricht er mich einmal mit Du an, und da er so vertraulich wird, duze ich wie aus Versehen zurück. Und dann hat er sogar ein Geschenk für mich. Es ist in einem Karton und wie sich herausstellt, ein Faschingskostüm. Ach du grüne Neune! Wollen die jetzt hier Fasching feiern? Für sich selbst hat er ebenfalls ein Faschingskostüm. Es erinnert an ein Harlekin-Aufzug, nur alles etwas dunkler und gedeckter. Was mein Kostüm darstellt, weiß ich gar nicht genau. Jedenfalls gehört eine blonde oder goldene Perücke dazu. Nicht sehr begeistert und überhaupt nicht in der Stimmung für Festivitäten, versuche ich das Kostüm anzuziehen, stelle aber fest, daß ich ein kurzes Krankenhaus-Nachthemd (wie es gestern meine Mutter bekam) als Oberteil trage. Ausziehen kann ich es nicht, weil ich darunter nichts an habe. Unter dem Kostüm macht es sich total blöd. Erst versuche ich es in die Hose zu stopfen, habe dann aber lauter Dellen, die wie Fettwürste aussehen. Also ziehe ich es wieder raus und lasse es unter dem Kostüm hervorhängen. Das sieht vielleicht bescheuert aus! Aber vielleicht merkt es ja keiner oder man findet es sogar cool, wer weiß...

Pirouetten auf dem Bahnsteig

Auf dem U-Bahnhof Vinetastraße findet irgendeine Veranstaltung statt (Musikveranstaltung?). Viele Leute, vor allem junge, haben sich dort bereits in Grüppchen versammelt, ich darunter. Irgendwie bin ich zu einem Paar rosa Ballett-Spitzentanzschuhen gelangt, die ich jetzt an den Füßen trage. Ich will doch gleich einmal ausprobieren, ob man auf Spitzen tatsächlich besser Pirouetten drehen kann, als wenn man den ganzen Fuß benutzt. Rein physikalisch müßte das so sein, weil man einen kleineren Drehpunkt hat. Und es geht los - ich dreh mich, ich dreh mich, ich dreh mich, hui, das macht Spaß und geht wirklich viel schneller und einfacher. Die Schuhe sind so bequem gepolstert, daß man überhaupt nichts an den Zehen merkt. Super. Ich dreh mich, ich dreh mich, ich dreh mich - eigentlich möchte ich gar nicht mehr aufhören. Seltsamerweise wird mir auch überhaupt nicht schwindlig. Ich dreh mich, ich dreh mich, ich dreh mich, hui, doch langsam sollte ich doch mal wieder stoppen. Aber wie? Die Schuhe scheinen sich ganz von allein mit vollem Schwung weiterzudrehen ohne langsamer zu werden. Das ist schlecht, denn so bleibt nur ein etwas ungraziöser Ausfallschritt um zu stoppen. Na ja egal. Ich mache den Ausfallschritt und komme mir dabei ziemlich tapsig vor. Eine echte Ballerina geht so sicher nicht aus einer Pirouette. Aber schließlich bin ich keine Ballerina. Ich muß auf jeden Fall noch üben.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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