Träume von Krankheit und Heilung

Samstag, 19. Mai 2012

Augen öffnen

Zuerst bin ich erneut im Krankenhaus um Fäden aus der Wade ziehen zu lassen. Das geht schnell und ich bekomme nicht viel davon mit. Danach wird eine Knochendichtemessung gemacht, bei welcher ich mich vor ein Fenster stellen muß, hinter dem eine Schwester mit Apparaturen hantiert. Schließlich sitze ich in irgendeinem Wohnzimmer mit einem roten Tuch um den Kopf, so als hätte ich eine neue Chemo, und bekomme einen Hustenanfall, der nicht mehr aufhört. Mir beginnt alles vor Augen zu verschwimmen und die Kräfte verlassen mich. Ich denke bei mir, das ist das Ende, bzw. der Beginn vom Ende. Mein (verstorbener) Vater kommt, als er mich husten hört, besorgt aus einem anderen Zimmer herbeigeeilt. Er zieht mich hoch und läuft mich festhaltend mit mir herum, während ich mich frage, warum er mich nicht ausruhen läßt, wo ich doch so schwach bin. Auf einmal ruft er jubelnd: "Sie hat die Augen geöffnet! Sie lebt wieder!" Ich finde das komisch, denn eigentlich ist mir, als hätte ich die Augen die ganze Zeit geöffnet gehabt. Sonst hätte ich ja nichts sehen können. Aber vielleicht war ich ja vorübergehend bewußtlos ohne es zu merken? Seltsamerweise kann ich jetzt, wo ich die Augen geöffnet habe, meinen Vater nicht mehr sehen, sondern nur noch seine Hände spüren, die mich festhalten. So als sei er mit einem Mal unsichtbar. Und vielleicht ist das auch richtig so, weil dies die Realität ist und das andere vorher ein Traum.

Freitag, 23. März 2012

Der böse Zahnalb

Beim Essen halte ich plötzlich meine beiden Vorderzähne in der Hand, die mir von einem Moment zum anderen ausgefallen sind. Sie mit meiner Faust umklammernd renne ich heulend endlose Treppen hinunter und denke dauernd: "Das muß ein Traum sein. Das kann nur ein Traum sein." ohne es allerdings wirklich zu wissen. Ich lande in der Küche bei meiner Mutter, zögere aber, ihr die losen Zähne, bzw. die Zahnlücke zu zeigen, hat sie doch immer gesagt, ich solle auf meine Zähne aufpassen.

...

In letzter Zeit träume ich oft von Zähnen. Im Traumdeuter fand ich zu ausfallenden Zähnen folgendes: "Nach den neusten amerikanischen Forschungen haben sie auch etwas mit den Wechseljahren bei Frau und Mann zu tun, vor allem wenn sie in mehreren Träumen einer Person in den Wechseljahren hintereinander gesehen werden." Dann hoffe ich mal, daß diese Zahnträume wirklich nur hormonell bedingte Nebenwirkungen sind. Wobei einer dieser Träume sogar eher positiv war. Ich träumte, ich sei bei meiner Zahnärztin, damit sie mir die Krone für meinen Backenzahn macht, doch stattdessen riß sie mir die untere Brücke heraus, weil die kaputt war. Während ich mir noch Sorgen machte, wie ich jetzt auf den abgeschliffenen Zähnen kauen soll, stellte ich fest, daß mir zwei neue weiße Backenzähne nachgewachsen waren und ich gar keine Brücke mehr brauche.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Der Psychotherapeut von Marilyn Monroe

Völlig überraschend erfahre ich, daß ich mit den Bestrahlungen noch längst nicht fertig bin, sondern nochmal 14 Tage bestrahlt werden muß. Allerdings ist mein körperlicher Zustand so miserabel, daß ich überhaupt nicht mehr in der Lage bin, mich um irgendetwas zu kümmern. Kaum selbst laufen oder mich anziehen kann ich mehr, und anscheinend auch keine Entscheidungen treffen. Meine Mutter übernimmt die Betreuung für mich, eine amtliche, die alle Entscheidungsfragen umfaßt, und spricht sich mit meinem Bruder, der inzwischen Heilpraktiker geworden ist, ab. In dessen Nähe befindet sich ein Psychotherapeut, welcher einen eigenen Fahrdienst hat. Das trifft sich gut, denn für die Bestrahlungen brauche ich einen neuen Fahrdienst, da ja der Einsatz des früheren Dienstes bereits beendet ist. Man entscheidet also, es zur Aufgabe des Psychotherapeuten zu machen, mich durch die restlichen Behandlungen zu bringen. Dazu werde ich in eine Wohnung gebracht, die sich in der Nähe des Psychotherapeuten befindet und ebenfalls zu seiner Praxis gehört, wahrscheinlich für besondere Patienten. Regelmäßig kommt hier der beim Arzt angestellte Mann vom Fahrdienst, um mich abzuholen und zurückzubringen. Es ist ein Bär von einem Mann, italienisches Aussehen, mit vielen Kettchen am Arm und einer fiesen Visage. Irgendwoher weiß ich, daß der Psychotherapeut früher Marilyn Monroe behandelt hat. Es wundert mich zwar, daß er immer noch praktiziert, denn eigentlich müßte er dann ziemlich alt sein, aber vielleicht war er damals noch sehr jung. Und er ist mir einschließlich seiner Leute vom "Fahrdienst" sehr suspekt, denn es scheint mir, als würden die alle zur Mafia gehören. Das aber nicht nur, weil sie mit ihren "'Mafiagesichtern' so aussehen, sondern es geschehen außerdem merkwürdige Sachen. Da es die Wohnung des Psychotherapeuten ist, hat er einen Schlüssel dafür, und oft merke ich nachts, daß ich von jemandem wachgemacht werde, ohne allerdings richtig wach zu werden, da ich mit Schlafmitteln vollgestopft bin, die ich anscheinend von ihnen verabreicht bekomme. So orientierungslos und noch fast bewußtlos gibt man mir einige Papiere, die ich völlig im Nebel unterschreibe, ohne daß ich mich hinterher genau erinnern kann, was eigentlich vorgefallen ist und was ich getan habe. Meiner Mutter vertraue ich zwar noch, aber ich finde es seltsam, daß sie mich so einem Arzt anvertraut. Merkt sie davon nichts? Jedenfalls finde ich es tröstlich, daß es ja nur für 14 Tage sein soll und sie mich hinterher sicher wieder weglassen. Irgendwo in der Wohnung finde ich schließlich ein Videoband, welches ich mir anschaue. Es zeigt die Großaufnahme des Kopfes einer blonden Frau, so als wäre es ein Interview. Erst meine ich, die Frau nicht zu kennen, doch dann dämmert mir, daß es Marilyn Monroe sein könnte, obwohl es nicht das Gesicht ist, das ich von ihr kenne. Es ist ohne jede Schminke - abgehärmt, mit trockenen Hautschüppchen überzogen und leicht gealtert. Fältchen ziehen sich um die Augen, eine große Falte zieht sich mitten über die Stirn, und aus dem blassen, leicht geöffneten Mund schauen bräunlich verfärbte Zähne hervor. Nur die großen Augen und die platinblonden Haare erinnern an Marilyn Monroe.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das automatisierte Krankenhaus

Zuerst ein langer Arbeitstag im Büro. Alle bleiben bis 20-21 Uhr, weil das jetzt wohl häufig so angeordnet wird. Danach finde ich mich in einem Krankenhausbett wieder. Es steht in einer großen Halle mit vielen anderen Betten. Jedes Bett für sich ist eine kleine Anlage. Ein Roboter, der aussieht wie ein Einkaufswagen, kommt um die Ecke angefahren und rollt unter meinen Füßen hindurch, wohl um den Verband oder die Wunde zu scannen. Nirgendwo ist Personal zu sehen, alles wird durch diese Roboter erledigt. Ich wundere mich, woher die wissen, wann ich aus dem Op gekommen und auf Station bin, aber wahrscheinlich wird das irgendwo vorher einprogrammiert. Neben mir steht eine andere Krankenbettanlage und an dieser sehe ich, wie das mit der Essensausgabe funktioniert. Neben dem Bett befindet sich eine lange weiße Leiste, in welche verschiedene Behälter eingelassen sind. Automatisch wird in diese Behälter die jeweilige Nahrung durch einen Greifarm(?) hineingelegt, in einen Behälter z.B. die Brotscheiben, in den nächsten die Butter, usw. Aber anscheinend kann man in das Krankenhaus auch seine Haustiere mitbringen, die sonst alleine bleiben würden, denn es gibt ebenfalls Behälter für Tierfutter. In der Krankenbettanlage neben mir werden in diese Behälter Motten und eine lebende Amsel gefüllt. Ich weiß ja nicht, was für ein Haustier mein Bettnachbar mitgebracht hat, aber mir tut die schwarze Amsel leid, die jetzt in ihrem Käfig sitzt und darauf wartet, verfüttert zu werden. Durch ein eingearbeitetes quadratisches Loch in der Seite der Leiste, kann ich alle Inhalte genau von außen einsehen. Doch da - plötzlich quetscht sie sich durch dieses Loch aus ihrem Gefängnis und flüchtet in die Halle. Flatternd sucht sie in einer Fensterecke nach dem Ausgang, findet in der hohen geschlossenen Fensterwand jedoch keinen. Ein mittleres Chaos entsteht durch diesen unerwarteten Vorfall, auf den die Automaten nicht vorbereitet sind. Auch die Patienten geraten in Aufruhr. Sie protestieren, indem sie Transparente hochhalten, auf welche sie Gedichte und Sprüche geschrieben haben. Das wichtigste Wort in allen von ihnen ist 'Leben'. Bei einigen steht aber auch 'Lebel' statt 'Leben'. Ich denke mir erst, daß dies wohl die Umkehrung von 'Leben' ist, aber das stimmt ja gar nicht. Die Umkehrung von 'Leben' ist 'Nebel'. Jedenfalls haben diese Ereignisse die schön automatisierten Abläufe fast vollständig zum Erliegen gebracht. Die Krankenhausleitung muß eingreifen und verspricht, die Amsel freizulassen, um die Patienten zu beruhigen. Das freut mich für sie...

Sonntag, 18. September 2011

Alle Kassen außer Humble Dum

Die Praxis meiner Gynäkologin gleicht mehr einer kleinen Firma mit recht vielen Angestellten, die durcheinanderwuseln, und einigen Büroräumen, als ich dort eintrete. Hinter allen Angestellten wischt eine Putzfrau mit ihrem Mob hinterher. Was ich dort wollte, weiß ich selbst nicht mehr, jedenfalls bleibt der Besuch ohne Ergebnis, außer, daß ich mich vor einem der Computer im Büro wiederfinde.
Später auf der Straße fällt mir ein weißes Arztschild auf, das an einem dunklen alten Gebäude hängt. Eine russische Ärztin, sogar ziemlich in meiner Nähe. Irgendetwas sagt mir, daß es sich lohnen könnte, in diese Praxis zu gehen. Als ich das Treppenhaus betrete, treffe ich einen ca. 14jährigen schwarzhaarigen Jungen. Einige Stockwerke weiter trete ich in einen engen, kleinen, aber hellbeleuchteten Flur, in welchem ziemlich viele Menschen sitzen. Das ist wohl das Wartezimmer. Die Ärztin selbst sitzt im Zimmer Nr. 36. Ich suche die entsprechende Nummer - 33, 34, 35 - ja, hier ist es. Einem Aushang entnehme ich, daß der schwarzhaarige Junge Alexander heißt und der Sohn der Ärztin ist. Auf einem anderen Schild lese ich groß und deutlich "Alle Kassen außer Humble Dum". Aha. Nun bei Humble Dum bin ich nicht. Die Kasse kenne ich nicht einmal. Ich überlege, ob ich mich anmelden soll. Es ist ziemlich voll, doch gerade stehen zwei Leute auf. Ja, ich denke, ich werde es tun. Zwischen den Träumen die kurze Feststellung, daß die fehlende Hälfte meines Backenzahns wieder an- und zugespachtelt wurde. Das ging ja sehr einfach und schnell. Hätte ich nicht gedacht.
Das Flackern eines Bildschirms vor meinen Augen. Ich schaue mir Videos an, neben mir mein Vater. Er umarmt mich und ich murmle "Gute Nacht!", denn er will wohl zu Bett gehen. "Mach dir man keine Sorgen...", sagt er zu mir, (es ist alles bestens?).

Bemerkung: Gestern dachte ich über einen Arztwechsel nach. Aber wo finde ich eine russische Ärztin, deren Sohn Alexander heißt, und die in einer Nr. 36 sitzt? Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß der Name mit C begann. Doch wahrscheinlich gibt es die gar nicht.

Montag, 28. Februar 2011

Jahresvertrag mit der Klinik

Ich werde aufgefordert zu einer Besprechung mit einem der Ärzte in die Klinik zu kommen. Der Nachname beginnt mit St, weshalb ich denke, daß es Frau Dr. St. ist. In dem Raum mit großem, rechteckigen Konferenztisch sehe ich sie auch sitzen, allerdings ignoriert sie mich komplett und scheint mich gar nicht zu bemerken. Ich setze mich zu ihr an den Konferenztisch und warte. Wahrscheinlich ist sie zu beschäftigt und hat noch andere Patienten. Während des Wartens werde ich immer müder und schlafe ein. Als ich nach einer Stunde wieder erwache, verläßt sie gerade den Raum, was mich erst irritiert. Doch gleich darauf kommt ein männlicher Arzt, dessen Nachname ebenfalls mit St beginnt und begrüßt mich. Also habe ich wohl mit ihm die Besprechung. Es macht eine Bemerkung, daß ich aber sehr pünktlich sei und legt los, mir etwas zu erzählen. Leider ist seine Stimme so leise und undeutlich, daß ich ständig mit Achselzucken, und "Ich hab Sie nicht verstanden." reagieren muß, was mir selbst peinlich ist. Deshalb entschuldige ich mich damit, daß ich so müde sei, bin mir aber nicht sicher, ob dies wirklich der Grund ist. Ich bekomme mit, daß er mit mir einen Jahresvertrag abschließen möchte, verstehe aber nicht, was dies bedeutet. Scherzhaft sage ich deshalb, daß ich eigentlich nicht hier arbeiten wollte. Es macht mir Sorgen, daß ich irgendetwas unterschreiben und erfüllen soll, was ich zwischen Arzt und Patient eher ungewöhnlich finde. Er teilt mir nun mit, daß ich künftig woanders behandelt werde. Ich verstehe etwas von U-Bahnhof Brückenstraße. Das gefällt mir gar nicht, zumal ich wahrscheinlich mehrmals umsteigen muß, aber hierher nur 10 Minuten mit dem Bus fahre. Deshalb erhebe ich Einspruch und mache mein Argument geltend. Währenddessen ist eine Frau in grüner Operationskleidung in den Saal gekommen und hat den letzten Teil der Besprechung gehört. Sie mischt sich ein, indem sie mir sagt, ich solle bloß nicht dorthin gehen, das wäre nicht passend für mich. Dies bestärkt mich in meiner Meinung, weshalb ich nun definitiv ablehne. Der Arzt nimmt es gelassen, zerbricht sich jedoch um die Organisation den Kopf. Anscheinend ist der andere Behandlungsort für ihn günstiger, wenn er gleich danach Feierabend hat, und anscheinend ist er künftig bei den Behandlungen zugegen.

Bemerkung: Als ich heute wegen des Blutbilds in die Praxis kam, war dort Fr. Dr. St. anwesend, da sowohl die Chefärztin, als auch ihre Vertreterin erkrankt sind. Sie ignorierte mich jedoch keineswegs, sondern erkannte mich gleich wieder, obwohl ich sie seit dem Klinikaufenthalt nicht mehr gesehen habe.

Samstag, 5. Februar 2011

Marienkäfer auf linker Brust

Ich erwache in den Traum hinein und fühle mich sehr merkwürdig. Es sind nicht direkt Schmerzen, eher so ein schummriges Gefühl, und es dauert eine Weile bis ich merke, daß meine rechte Gesichtshälfte irgendwie taub ist und nicht richtig funktioniert. Immer wenn ich versuche ein Lächeln zu formen, bleibt der rechte Mundwinkel unten. Das beunruhigt mich etwas und ich stehe auf, ziehe mich an, um mit jemandem darüber zu reden. Dabei lande ich in einer Art Versammlungsraum, in dem die Tische u-förmig zusammengeschoben wurden. Viele Leute sind hier, unter anderem meine ehemalige Chefin. Sie ruft mich zu sich und stellt mir eine kurze Frage, die ich zweimal nicht verstehe. Schließlich klingelt es. "Cabi lights?" fragt sie. Also ob ich Cabinet lights habe. Nein, ich rauche nicht - antworte ich. Sie sagt zu mir, es würde allgemein angenommen, daß ich Cabinet lights habe und alles beginnt Tränen zu lachen, auch ich. Vor Lachen (komisch, hier hat es wohl wieder funktioniert - das fällt mir aber erst jetzt auf) hocke ich mich hin und gucke nur noch mit der Nase über den Tisch. Auch meine Chefin lacht Tränen und macht eine Bemerkung wie "Da zerrt man die ganze Zeit an einem Knochen..." Wahrscheinlich soll es weitergehen mit: "Und dann ist es der Falsche." Schließlich gehe ich wieder und meine Chefin wirft mir übermütig eine Kußhand hinterher.

In einem Freibad liege ich barbusig auf einem Hügel und lasse mich von der Sonne bescheinen. Eine Meute junger Leute stürmt den Hügel, vielleicht eine ganze Schule, und mit der Ruhe ist es vorbei. Ich beschließe, noch kurz liegen zu bleiben und dann zu gehen. Es wird eng, den unmittelbar neben mir werden überall Decken ausgebreitet. Auf einer lassen sich ein junger Mann und eine junge Frau nieder. Ein Mariechenkäfer fliegt erst den jungen Mann an und kommt dann in geradem Weg zu mir, sich auf meine linke Brust niederlassend. Der Blick des jungen Mannes folgt ihm, wodurch ich erst bemerke, daß er auf meiner Brust sitzt.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Nackt beim Physiotherapeuten

In einer Klinik liege ich im Bett. Ein Physiotherapeut, bei dem ich noch nie war, betritt das Zimmer, um mit mir zu arbeiten. Dazu soll ich mich hinstellen. Erst als ich stehe merke ich, daß ich völlig nackt bin. Das ist mir irgendwie unangenehm, scheint aber dem Physiotherapeuten nichts weiter auszumachen. Er stellt sich hinter mich und beginnt sehr sanft verschiedene Stellen zwischen den Rippen, an den Flanken und im Schulterbereich zu drücken. Massage kann man es eher nicht nennen, vielleicht ist es ja dieses Therapeutic Touch, von dem ich aus einigen Krankenhäusern gehört habe. Die Berührungen sind fast zärtlich und an sich angenehm, allerdings fühle ich mich vielleicht gerade deshalb in dieser Situation noch angespannter. Schließlich legt er seine Arme von hinten um meine Schultern und drückt mich wie in einer Umarmung an sich. Ähm, gehört das jetzt zur Therapie? Wenn das jemand sehen würde, könnte dieser jemand vielleicht denken, der Physiotherapeut sei in mich verliebt. Und prompt kommt eine Ärztin herein und betrachtet die Dinge tatsächlich sehr mißtrauisch. Ich fühle mich nackt in dieser Situation so unwohl, daß ich am liebsten im Erdboden versinken würde, doch den Physiotherapeuten scheint nichts aus der Ruhe zu bringen.
Irgendwo auf der Straße liege ich auf dem Rücken und umklammere Puschel und noch irgendetwas, vielleicht ein Kissen. Warum ich das tue, weiß ich nicht, vielleicht aus Protest. Ein sehr junger Mann, der noch zur Schule geht, bewegt mich schließlich dazu, aufzustehen und mich mit ihm an einen Tisch zu setzen. Dort unterhalten wir uns über Klinik-Physiotherapeuten. Er möchte, daß ich meinen Namen und meine Adresse auf ein großes, mit allem möglichen Müll vollgeklebtes Blatt schreibe. Ich suche eine freie Stelle und schreibe spontan "Verlagswesen". Huch, aber so heiße ich doch gar nicht. Wieso schreibe ich dieses Wort, wenn ich meinen Namen schreiben möchte? Völlig irritiert suche ich eine andere freie Stelle und schaffe es unter größter Konzentration meinen richtigen Namen auf das Papier zu bringen.

Montag, 31. Januar 2011

Der Tod von Herrn N.

Ich befinde mich auf Arbeit in einem völlig neuen Bürogebäude und rede mit Herrn N. Dessen Schreibtisch steht auf einem großen Balkon, an dessen Balustrade normale, etwas schräg verlaufende Fensterbretter angebracht sind. Herr N. legt einen Stift auf das Fensterbrett und wendet sich mir zu, um etwas zu sagen. Ich bemerke, wie der Stift nach unten kullert und rufe spontan: "Pass auf!", dabei auf den Stift deutend. Herr N. dreht sich um, und obwohl der Stift in diesem Moment bereits über den Rand fällt, versucht er in seinem männlichen Ungestüm noch, ihn aufzufangen, verliert dabei das Gleichgewicht und fällt mehrere Stockwerke in die Tiefe. Unten höre ich schon die Rufe von Passanten, da kommt eine ehemalige Kollegin ins Zimmer, welche eine Etage unter uns sitzt, und hält mir ein Papier hin, das ich unterschreiben soll. Darin bestätige ich, daß keine Musik gespielt wurde und es nicht laut war. Dies ist wohl notwendig, um aus dem Unglück etwas herausschlagen zu können. Eine Durchsage erklingt, daß jeder Bediensteter sich ein Stück Küchenkrepp greifen und damit auf der Straße erscheinen soll, um sozusagen gemeinschaftlich die Überreste von Herrn N. von der Straße zu kratzen. Ich laufe mit der Kollegin zum Fahrstuhl, wo bereits eine ganze Traube von Mitarbeitern wartet. Dabei geht mir immer wieder durch den Kopf, daß Herr N. durch mich ums Leben gekommen ist. Wenn ich nicht diesen Satz gerufen hätte und den Stift einfach hätte kullern lassen, wäre nichts weiter passiert. Dieses Wissen bedrückt mich und ich frage mich, ob die Kollegin unter uns wohl diesen Satz gehört hat und von meiner Schuld weiß. Außerdem ist es natürlich in dieser Situation, wo ich selbst krankheitsbedingt ausgefallen bin, besonders schlecht, wenn noch jemand vom stets zu knapp bemessenen Personal fehlt. Dann erwache ich, es ist noch vor dem Morgengrauen um ca. 3 Uhr.

In einer Arztpraxis mit einer Ärztin und einem Arzt, wo ich die nächste Chemo erhalten soll. Vorher will man aber, daß ich einen Test wegen des Rückens absolviere. Dazu wird ein glattes Brett in schräge Position gelegt und ich soll nun, auf dem höheren Ende sitzend, den Rücken zum Brett gekehrt, mich rücklings auf dieses hinunterlassen. Dies tue ich mit Leichtigkeit und spüre wie ich auf der Schräge Stück um Stück mit dem Kopf herunterrutsche. Dabei kneife ich die Augen zusammen. Unten angekommen, blinzel ich vorsichtig durch die Lider. Der Arzt und die Ärztin beugen sich über mich, ich kann aber nicht erkennen, ob sie nun zufrieden sind oder nicht. Dann muß ich geschlafen haben, denn ich erwache und es ist ca. 19 Uhr. Du meine Güte, wenn ich die Chemo bereits bekommen habe, sollte ich längst zuhause sein, bevor ich es nicht mehr dorthin schaffe. Ich kann mich aber nicht erinnern, sie bekommen zu haben. Ich frage nach und vollkommen gleichgültig wird mir bestätigt, daß mir die Infusionen verabreicht wurden. Und warum läßt man mich dann hier schlafen, statt mich nach Hause zu schicken? Jetzt aber nichts wie weg!

Bemerkung: Das ist nun schon der zweite Traum, in welchem jemand wegen mir mehrere Stockwerke in die Tiefe stürzt. Geht das jetzt so weiter?

Donnerstag, 27. Januar 2011

Schlaganfall und neue Uhr

Dämmerung in der Straße, ich liege auf dem Bürgersteig vor der Bushaltestelle. In einiger Entfernung ist links von mir eine kleine Gestalt zu sehen. Von anderen Leuten, die in meiner Nähe stehen, erfahre ich, daß es der Tod ist, ein kleiner, abgebrochener, aber energischer und drahtiger Mann. In der Dunkelheit scheint er sich von mir weg zu bewegen, aber das war wohl nur eine optische Täuschung, denn bei genauerer Betrachtung wird klar, daß er doch in meine Richtung geht. Vielleicht hat ihn auch etwas dazu bewogen, auf dem Weg umzukehren. Die Leute neben mir flüchten und es scheint, daß der Tod hinter ihnen her ist. Ich bleibe still liegen, kann oder will mich nicht bewegen und schließe die Augen, in der Hoffnung, daß er mich, wenn ich ganz still und klein bin, übersieht und an mir vorbeiläuft. Mit den Ohren lausche ich in die Nacht und tatsächlich höre ich Schritte, die an mir vorbeigehen. Allerdings habe ich das Gefühl, daß die Gestalt stehen bleibt und mich von der anderen Seite aufmerksam betrachtet. Ich erwache in meinem Bett und noch ehe die Schlafstarre von mir abfällt, nehme ich im Augenwinkel eine Gestalt wahr, den Tod, der im Zimmer sitzt und anscheinend auf mich wartet, vielleicht daß ich aufwache. Doch ich tue so, als würde ich weiterschlafen und wende den Kopf ab, damit ich die unheimliche sitzende Gestalt nicht sehe. Irgendwann schaue ich doch wieder und er ist verschwunden, ebenso der Stuhl und die vorhergehende Einrichtung. Wahrscheinlich war es nur ein Traum. Wenig später befinde ich mich im Büro, wo ich wohl nach einem Schlaganfall recht schnell wieder arbeite, allerdings nur leichte Hilfstätigkeiten, wie Botengänge oder stupide Bewegungsabläufe mit den Händen. Es scheint beinahe, daß die Tätigkeiten eigentlich nur dazu gedacht sind, die Beweglichkeit der Hände wiederherzustellen und eigentlich keinen großen Sinn haben. Danach befinde ich mich bei einem älteren Herrn, einem Notar, bei dem ich mir eine neue Uhr mit Handy aussuchen soll. Eine Auswahl von Handys, die meisten schwarz (Klavierlackoptik), sind auf einem Tisch ausgebreitet. In ihnen befindet sich gleichzeitig eine Art Armbanduhr, die das Wichtigste daran ist. Denn ich benötige sie, weil normale Uhren von nun an für mich nicht mehr relevant sind oder wie man auch sagen könnte, die Zeit ab jetzt für mich anders geht. Außerdem überreicht er mir eine Tüte mit bunten Perlen, eine letzte Erbschaft meiner Eltern, die er in einer Schublade aufgehoben und noch nicht mit dem normalen Erbschaftsverfahren verwaltet hatte.

Bemerkung: Nein, ich brauche keine neuen Krankheiten und ich möchte auch nicht von ihnen träumen.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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