Zitate und Tips

Samstag, 8. Dezember 2007

Der große Traumsoftware-Test

Nach meiner Erkenntnis gibt es drei Produkte auf dem Markt. Mit dem Traumlabor ( http://deutung.com/traumlabor/info.htm ) habe ich bisher am längsten gearbeitet. Es ist die preiswerteste (12,99 EURO), gleichzeitig aber auch die rudimentärste Software. Das Traumlabor hat zwar ca. 3200 Traumsymbole integriert, kommt aber ansonsten ohne viel Möglichkeiten daher. Pro Tag kann man nur einen Traum eingeben, bzw. mehrere Träume in einen Eintrag, ohne irgendetwas darin editieren zu können (keine Auswahl von Schrift- oder Darstellungsarten). Es besitzt leider keine Funktion, um Träume in Kategorien einzuordnen oder ihnen Attribute zuzuweisen. Die Suchfunktion besteht aus einem einfachen Suchfeld mit kaum vorhandenen Filteroptionen. Ein Paßwortschutz oder die Möglichkeit, mehrere Träumer zu erfassen fehlt vollständig, ebenso wie eine Backup- und Druck-Funktion. Trotzdem hat diese Software auch einen entscheidenden Vorteil, nämlich den, aus den eingegebenen Träumen automatisch die im Datenbestand erfassten Symbole anzuzeigen. Allerdings sucht man die Möglichkeit, eigene Symbole zu erfassen oder die bestehenden Deutungen zu erweitern umsonst. Etwas störend ist ebenfalls das nicht in der Größe veränderbare Fenster.

Die zweite deutschsprachige Traumsoftware ist die gleichnamige Software von http://www.traumonline.de. Diese ist schon etwas umfangreicher, aber keineswegs ausgereift. Deshalb empfinde ich den Preis für die CD-Version von 33 EURO, bzw. sogar 58 EURO bei Amazon als geradezu unverschämt. Dementsprechend paranoid ist dann auch das trotz vorhandener Seriennummer notwendige Freischaltprocedere, welches sich zusätzlich noch extrem lange hinzieht, selbst über die Emailoption. Im übrigen kann man aber eine Download-Version für 19.95 EURO oder neuwertige CD-Versionen ab 16.95 EURO bei Amazon-Marketplace erhalten. Mit dieser Software ist es möglich, Träume in Kategorien einzuordnen, einen Paßwortschutz zu installieren (jedoch nicht verschiedene Anwender), die Einträge zu editieren und sogar Bilder anzuhängen. Auch gibt es ein integriertes Alltagstagebuch, eine Backup- und Druck-Funktion und die Suchparameter sind sehr viel umfangreicher. Traumsymbole sind ca. 2500 vorhanden, deren Datenbestand selbst erweitert werden kann. Allerdings fehlt hier wiederum die Option, vorhandene Symbole automatisch aus dem eingegebenen Traum anzuzeigen. Das Nachschlagen in den Symbolen erfolgt nur manuell über die Datenbank.
Kleiner Tipp: Falls man aufgrund der vielen Nachteile des Traumlabors lieber mit der Traumsoftware von Traumonline.de arbeitet, gibt es auf http://deutung.com/traum/deutung.php3 einen Traumdeutungs-Assisstenten, mit welchem man alle vorhandenen Symbole aus einem Traum herausfiltern und anzeigen lassen kann.

Ich suchte hoffnungsvoll nach einer Software, die alle Vorteile enthalten würde und fand Alchera von http://www.mythwell.com, eine Traumsoftware, die mir vom Umfang und von den Möglichkeiten am besten gefällt, aber leider ebenfalls zwei große Nachteile hat. Zum einen gibt es sie nämlich nur in Englisch (aber immerhin findet sie auch in deutschen Texten Symbole, die dann jedoch auf Englisch erklärt werden) und zum anderen wird sie anscheinend nicht mehr aktualisiert und weiter entwickelt. Die letzte Version 3.72, die man im übrigen erst nach Bezahlung und Registrierung erhält, ist von 2001. Im Preis (ca. 28 EURO) enthalten soll ein kostenloses Upgrade auf die Version 4.0 sein, deren Erscheinen aber wohl in den Sternen steht. Die Registrierung vollzieht sich reibungslos und schnell. Diese Software bietet ansonsten alles, was ein ambitionierter Träumer sich wünschen kann, vereint alle Vorteile der deutschsprachigen Produkte und bietet darüber hinaus auch noch verschiedene andere Highlights, wie Statistikoptionen, die Möglichkeit, Träume mit veschiedenen Attributen(z.B. "luzid" o.ä.) oder Label (Farben, Emotionen, Zeit, Charaktere usw.) zu versehen, um Träume so nach bestimmten Gesichtspunkten schnell herauszufiltern. Weiterhin hat diese Software auch eine Mondphasenanzeige, das Anlegen neuer Träume ist sogar uhrzeitgenau, sowie für verschiedene Anwender möglich, und bietet die umfassendsten Freiräume, was die eigene Sammlung und Deutung von Symbolen betrifft.
Genial, aber wohl ein Traum bleibend, wäre für mich noch eine integrierte astrologische Konstellationsanzeige zum Zeitpunkt des Traumes oder auch die Anzeige des Mayakalenders und der entsprechenden Tagesqualitäten. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein Softwareentwickler, aber man kann ja schließlich nicht ALLES selbst machen.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Träume als Hilfe

Denken Sie am Abend, bevor Sie einschlafen, an die Frage, für die Sie eine Antwort brauchen. Konzentrieren Sie sich darauf und bitten Sie Ihr Unterbewußtsein, Ihre geistigen Führer, Ihren Engel (woran auch immer Sie glauben), Ihnen bei der Beantwortung zu helfen. Vielleicht gelingt es nicht gleich in der ersten Nacht, aber Sie werden Ihre Antwort bekommen. Notieren Sie sorgfältig alles, was Sie im Traum spüren, sehen oder hören. Wiederholen Sie die Bitte jeden Abend und werden Sie nicht ungeduldig. Sie sensibilisieren sich auf diese Art für die Traumsprache, zeigen Ihrer Intuition, daß Sie bereit sind, sich ihr zu öffnen. Sie bereichern Ihr Leben, weil Sie Dinge nicht verdrängen, die möglicherweise später doch 'ans Licht kommen', dann oft in Form von Krankheit oder Unwohlsein. Wir alle sind mehr als unser Körper, erst die Einheit von Körper, Geist und Seele ermöglicht uns wirkliche Gesundheit und ein erfülltes Leben.
(von www.spiritproject.de)

Wie finde ich mein Krafttier?

Jeder hat bestimmte Lieblingstiere. Das können natürlich reale Haustiere sein, aber unter den Wildlebenden haben wir oft genauso unsere Favoriten. Schamanen sagt man nach, sie könnten die Gestalt wechseln, sich in Tiere verwandeln. Welches Tier paßt zu dir? Der Bär, die Wölfin, der Adler? Mit diesen Viechern in Kontakt kommen kann man nur im Zoo, denkst du? Laß dich überraschen... Jeder kann auf der geistigen Ebene ein oder mehrere Tiere als Helfer haben, das sind dann die sogenannten Krafttiere - sie sind immer für uns da und in der realen Welt zumeist unsichtbar. Sie sind schon da, ohne daß wir von ihnen wissen, und warten oft ihrerseits darauf, daß wir endlich auf sie aufmerksam werden. Oft sind es die o.e. Lieblingstiere, zu denen wir aus genau diesem Grund eine besondere Zuneigung haben.

Das Tier, das ich heute mit dir entdecken möchte, ist dein inneres Tier oder Krafttier, zu dem du in deinen inneren Welten gehen kannst, wenn du Rat oder einfach nur Zuwendung brauchst. Dieses Tier kann mit dir sprechen, ihr versteht euch wortlos. Das Tier, das du für dich entdeckst, ist da, wenn du seine Hilfe und Nähe brauchst - ansonsten hat es ein Eigenleben und bedarf keiner speziellen Fürsorge, der regelmäßige Kontakt erleichtert allerdings die Arbeit und den Zugang. Wenn euer "Draht" zueinander besonders gut und intensiv ist, kann es allerdings vorkommen, daß das Tier für dich sichtbar die Welten wechselt und dich in besonderen Augenblicken vor Gefahren warnt. Es wird sich gefühlsmäßig mit dir in Verbindung setzen, und du wirst es zweifelsfrei von allen anderen Tieren unterscheiden können.

Sorge dafür, daß du für mindestens eine Stunde ungestört bist, setz dich bequem auf deinen Lieblingssessel, kein gerader Rücken, keine Mediationsmusik, kein "Müssen", kuschle dich in eine Schmusedecke. Schließ die Augen und atme ruhig, wenn Gedanken kommen, laß sie vorbeifließen, ohne sie festzuhalten, entspanne dich. Und nun stell dir folgendes vor:

Die Temperatur ist angenehm. Du gehst aus deinem Haus, deiner Wohnung, durch die Eingangstür auf die Straße. Vor dir ist eine große Tür, die sich nun langsam öffnet, während du auf sie zugehst. Du siehst blühende Wiesen, Bäume und einen Weg, der durch die Landschaft führt. Du gehst durch die Tür und betrittst den Weg. Genießerisch atmest du tief den angenehmen Duft der Blumen und des nahen Waldes ein.
Am Waldrand angekommen, wird der Weg ein bißchen schmaler und führt zwischen hohen Bäumen in den Wald hinein. Du gehst weiter und weiter, neugierig, fröhlich, leicht. Der Weg endet vor dem Eingang einer Höhle. Du weißt, daß dort dein Tier wohnt, und du weißt auch, daß du nicht einfach in die Höhle hineinrennen darfst, also setzt du dich einfach davor auf den warmen, weichen Waldboden, machst es dir bequem und wartest. Plötzlich spürst du das Tappen von Füßen noch bevor du die Bewegung im Höhleneingang siehst. Dein Tier kommt auf dich zu - breite die Arme aus, heiße es willkommen!

Wie sieht es aus? Ist es jung oder alt? Läßt es sich streicheln, oder bleibt es auf Distanz? Hat es dir etwas zu sagen, magst du es fragen? Hat es einen Namen, den es dir mitteilt, oder darfst du ihm einen geben? Laßt euch Zeit miteinander, ihr könnt euch ein Leben lang treffen, du brauchst nichts überstürzen. Du kannst jederzeit zum Höhleneingang oder sonst einem Platz in der geistigen Welt gehen und dich mit deinem Tier treffen.
Verabschiede dich nun von dem Tier und gehe den Waldweg zurück - vielleicht begleitet es dich noch ein Stückchen? Du gehst aus dem Wald heraus, durch die blühenden Wiesen, auf die große Tür zu. Sie öffnet sich gerade so weit, daß du hindurchgehen kannst. Während du zu deinem Haus hinübergehst, hörst du, wie sie sich hinter dir schließt. Du gehst in das Zimmer, in dem dein Körper immer noch warm eingekuschelt sitzt - atme tief dreimal ein und aus, du bist wieder hier!

So, nun hast du dein Tier gefunden. Noch ein paar kleine Tips: wenn dir das Tier gar nicht gefällt (wer mag schon als Krafttier eine Stubenfliege haben?), kannst du es auch zurückschicken und bitten, daß sich ein anderes zeigt. Fixiere dich in Gedanken nicht allzusehr auf ein bestimmtes Tier, sonst bist du enttäuscht, wenn statt des stattlichen Bären ein hagerer Fuchs auf dich zukommt, oder du bekommst dein Wunschtier, hast allerdings das beständige Gefühl, daß hier etwas nicht stimmt, weil dein Wunsch zu prägend für die Situation war. Dieses Tier muß auch nicht das einzige sein und bleiben - im Laufe deines Lebens kann ein bunt gemischtes Rudel mit dir sein, und bestimmte Tiere können spezielle Entwicklungsphasen symbolisieren und begleiten. Wichtig ist nur dein gutes Gefühl, und Grenzen setzt du dir hier höchstens selbst. Ich wünsche dir angenehme Tierfreundschaften!
(von www.spiritproject.de)

Der Natur begegnen - schöne Rituale

Wenn wir etwas nehmen, sollten wir auch etwas zurückgeben. Damit zeigen wir Achtung und Ehrerbietung. Deshalb ist das Schenken ein schönes und mächtiges Ritual, um sich in den Kreislauf der Natur einzuordnen.

Einige Vorschläge für die Begegnung mit der Natur:

1. So oft wie möglich zum selben Ort zurückkehren, um eine Beziehung zu ihm aufzubauen.

2. Ein Geschenk mit einem inneren "Dankeschön" hinterlassen und um Erlaubnis bitten, wiederkehren zu dürfen. Geschenke können z.b. Eicheln, Kastanien, Kristalle, bunte Kieselsteine, besondere Blätter, getrocknete Kräuter, Blüten und andere Naturobjekte sein. In Tiergärten sind Geldspenden günstig. Zivilisationsobjekte dagegen stören nur.

3. Abfall wie Papier, Dosen usw. in einer Plastiktasche aufsammeln und der Natur so einen direkten Dienst erweisen.

4. Zum Kreislauf des Schenkens gehört auch das Empfangen. Das bedeutet, alles aufzunehmen, was die Natur uns gibt, in dem wir hören, riechen, beobachten und erspüren. Zur Ruhe kommen und uns selbst als Teil der Natur empfinden.

5. Tiere immer zumindest mental um Erlaubnis bitten, wenn wir sie beobachten. So entsteht ein größerer gegenseitiger Respekt, der die Erfahrung bedeutsamer macht.

6. Sich bedächtig bewegen. Langsame Bewegungen, die nicht aufscheuchen oder verschrecken sind ein Geschenk für die Tiere.

7. Wenn man sich als Teil der Natur fühlt, dann werden auch die Vögel und alle sonstigen Tiere einen als Teil der Umgebung akzeptieren, näher herankommen und als Gegengeschenk mehr von sich zeigen.

Mittwoch, 21. November 2007

Auszüge aus "Die Kabbala im Traumleben des Menschen" von Friedrich Weinreb - Teil 3 - Traumdeutung Mann/Mensch, sterbendes Tier, Tod

Wie hast du den Mann im Traum gesehen? Wenn er einen Beruf repräsentierte, dann bedeutet es, du neigst zur Spezialisierung, der Mann in dir ist gespalten. Im Leben kann man auf viele Arten gespalten sein. Einer sagt zum Beispiel: Ich bin nur Bibelforscher. Das ist sogar eine ganz grausame Spezialisierung, würde ich sagen. Ein anderer möchte nur Naturforscher oder nur Wirtschaftsfachmann oder nur Sozialpsychologe sein. Heute spricht man ja auch besonders gern jemandem die Kompetenz für andere Gebiete ab - dies vor allem auch sich selbst. Aus lauter Verzweiflung gibt man sein Menschsein auf. Von einem Weisen wird gesagt, er kenne alle 70 Wissenschaften, alle 70 Sprachen. In unserer Zeit der Rekordsucht denkt man dann gleich an Sprachgenies - übrigens oft sehr beschränkte Leute. Die 70 Sprachen aber - damit ist gemeint: Er versteht die Arten, wie alles sich äußert; versteht jeden Menschen, wie immer er sich gibt. Du sollst, heißt es, die Bereitschaft haben, jeden verstehen zu wollen, wie immer er auch zu dir spricht... ...Ein Herr im Traum ist eben nur einer, der alles hat. Wenn ein Mann im Traum als einer erscheint, der bestimmte Aufgaben zu erledigen hat, dann ist er nicht Herr. Wie auch einer, der ein schwarzes Gewand trägt und predigt, noch lange nicht Priester ist - im Traum wie im Leben. Priester ist er nur, wenn er dir Antworten auf alle Fragen gibt, die du je stellen könntest; als solcher Ruhepol könnte er dir auch im Traum erscheinen. So wird gesagt: Siehst du einen Herrn, einen König, einen Priester im Traum, dann ist es gut. Du hast die Sehnsucht zur Totalität. Sind es Menschen, die dir in Berufen erscheinen, dann bist du selbst irgendwie degradiert, du hast eine Kain-Neigung. Das ist natürlich nie eine Festlegung für immer; in dem Moment bist du vielleicht so, im nächsten schon kannst du anders sein...

...Das Enden eines Tieres im Traum: Die Existenz des Menschen endet in Phasen. Schlaf und Tod, heißt es, sind im Prinzip identisch: 60 mal der Schlaf ist der Tod. Schon die Zahl, die hier genannt wird, macht klar, daß der Schlaf nicht zum Horizontalen, zum Kausalen gehört. Du schläfst ein, kannst nichts dazu tun. Der Schlaf ist im Leben eine Ausschaltung; danach wirst du wieder wach. »60 mal« bedeutet: die 6 Tage der Schöpfung in der Ebene der Gegenwart, der Zehner. Die Einerebene ist die Vergangenheit in den Tiefen deiner Erinnerung, die Hunderterebene ist das Künftige. Hier im Diesseits, will das »60 mal« sagen, ist Schlaf und Tod die gleiche Erfahrung; du gehst nicht fort, dein Ich bleibt. Schlaf und Tod entsprechen Traum und Prophetie. Die Prophetie kommt dir, wie der Traum dir kommt. Durch Konzentration oder Studium oder sonstige Anstrengungen sind prophetische Visionen nicht zu erlangen. Im Hebräischen trägt das Wort für Prophetie den Begriff des Kommens in sich. Hier im Leben schon erlebst du das Jenseitige...
...Das Töten der Tiere zum Essen des Fleisches wird vom Menschen, der das Leben und die Welt nur in den engen Grenzen von Leben und Tod kennt, oft sentimentalisiert. Es sei grausam, sagt man dann, das Tier dafür umzubringen. In den Traumdeutungen aber heißt es: Das Tier sehnt sich danach. Das Tier, das auf dem Berg Moria bereitsteht - wie unser Körper bereitsteht - möchte gern geopfert werden. Das ist auch der Grund, warum der Körper älter und schwächer wird. Das Erlebnis des Körpers ist diese Sehnsucht, »korban« zu sein, dorthin zu kommen. Der Körper spürt, daß er aus dem Gesetz in die Freiheit kommt. Immer wieder auch liest man in Berichten von Leuten, die klinisch tot waren, aber wieder ins Leben zurückkehrten: »Ich sah meinen ganzen Körper, alle Funktionen, nur die Schwere war nicht da, der Druck fehlte, es war leicht.« Die Tiere, sagt man, kommen herbei und bieten sich zum Opfer an. Das Tier wartet auf den Menschen, der Körper sehnt sich nach der Erlösung durch den Menschen. Wenn der Mensch es schlachtet, bedeutet es, daß es ihm nun eine Freude ist. Deine körperliche Existenz wird dir zum Zeichen deiner Persönlichkeit, deines Ichs, das bleibt. Du bist nicht mehr Tier, sondern erfährst dich selbst...

...In allen Traumbildern sollten wir das Ewige suchen, denn sie kommen uns doch aus der Vertikale. Die Sicht der Horizontale, an die wir hier gewöhnt sind, ist, könnte man sagen, eine prinzipielle Fehlerquelle. Oft sehen wir das Leben nur als ein Leben in den Grenzen der Zeit: »Gelebt hat er von dann bis dann«, vorher nichts und nachher nichts, die Vertikale wird ausgeschaltet. Nun sind aber der Schlaf mit dem Tod und der Traum mit der Prophetie verbunden; alle Träume also sind prophetische Bilder. Mißverstehen Sie bitte Prophetie nicht im Sinne einer nützlichen Vorhersage. Prophetie ist eine Mitteilung aus dem Sein. Auch der Traum kommt aus dem Sein, daher manifestiert er sich im menschlichen Verhalten. Was der Mensch denkt und tut, ist eine Manifestation in der Horizontale dessen, was aus der Vertikale zur Befruchtung der Horizontale gegeben wird. Die Vertikale ist das Männliche; das Horizontale, die Zeitlinie von Ort zu Ort, wird das Weibliche genannt. Vom Vertikalen wird das Weibliche befruchtet; die Befruchtung aber ist nicht so, daß das Weibliche sich um die Heranzüchtung des Kindes kümmern müßte. Es kommt von selbst, oder es kommt nicht. Die Züchtungsversuche, das ständige Untersuchen und genaue Schauen, wie es sein wird, verhindern das Kind, es kommt gar nicht zustande. Das Traumleben geschieht schon währe während des Tages. Wenn es aber nicht im Geschehen aufgeht, wenn du dich an etwas erinnerst, dann, sagt man, bedeutet es: Der Prophet spricht, und die Worte des Propheten sind aufgeschrieben. Man erzählt in der Überlieferung: Unendlich vieles haben die Propheten gesprochen, aber nur die wenigen Kapitel in der Bibel sind erhalten; es sind die Träume, die in der Erinnerung bewahrt blieben. Lies deshalb, heißt es, einen Traum, der in deiner Erinnerung bewahrt blieb, wie ein prophetisches Buch. Niemals kannst du es in der Absicht lesen, Nutzen für dich davon zu haben....

...In allen Träumen, in denen du Freude erlebst, ist der Tod weggenommen. Der Gesalbte ist das Erlebnis der Freude. Nie kannst du, heißt es, von Erlösung sprechen und dabei düster dreinschauen. Dann ist es nicht wahr, dann lebst du in einem Zwang. Jeder ist irgendwo auf dem Weg. Niemals kannst du wissen, wo der andere gerade ist...
...Bist du den Tag über aufgeräumt, gelassen und gehst du ein auf alles, was auf dich zukommt, dann weißt du aus deinem Verhalten, daß du von der Freude geträumt hast...
...Bist du gedrückt und sorgenvoll den Tag über, hast du im Traum wohl auch keine Freude erlebt, sie wäre sonst gewiß ins Verhalten durchgekommen. Ein freudiges Verhalten aber löst und erlöst vieles. Es ist unmöglich, dem Erlöser anders als in Freude zu begegnen.

Donnerstag, 8. November 2007

Auszüge aus "Die Kabbala im Traumleben des Menschen" von Friedrich Weinreb - Teil 2 - die vier Schichten des Träumens, Traumdeutung Prüfungsangst

Wir sehen also eine Entwicklung: Zu Beginn spricht Gott selbst mit dem Träumer; dann entfernt sich die Deutung gleichsam immer mehr und kommt beim Pharao auf dessen ausdrückliche Frage via die Traumdeuter und den Schenken, der sich erinnert, »von jenseits«. Joseph, der Jenseitige, gibt ihm eine Deutung, die nicht nur für Ägypten, sondern für alles entscheidend ist, was die weitere Geschichte erzählt....

...Die 7 Träume gliedern sich in 4 Gruppen: Jakob, Joseph, Bäcker und Schenke, Pharao. Wir finden also auch hier die 4heit wieder, die unsere Welt bestimmt in den 4 Elementen, den 4 Exilen, den 4 Himmelsrichtungen usw. Die 4heit im Traum erscheint als Stufung. Die vierte Schicht, Pharao, ist uns am nächsten; dort heißt es: »Ich habe geträumt und will eine Deutung.« Bäcker und Schenke sind von uns schon weiter entfernt; nur deren verstimmte, traurige, gedrückte Gesichter »sprechen«. Joseph - wieder eine Stufe tiefer, also noch weiter entfernt - sucht keine Deutung; er erzählt nur den Traum, und die anderen werden dadurch unruhig und irritiert, als ob es sie anginge. Und in der tiefsten Schicht, bei Jakob, ist Traum und Leben eine Einheit; Jakob nennt dann auch den Ort mit dem Stein, an dem er geträumt hat, »bethel «, »Haus Gottes«....

...Der Ort der Verbindung zwischen Himmel und Erde, die Leiter, auf der Engel auf- und herabsteigen, ist Ursprung und Wurzel des Traums. In einer alten, in aramäischer Sprache abgefaßten Mitteilung wird gesagt, der Traum solle in vier Schichten gedeutet werden. Weiteres steht dort allerdings nicht, weder werden die 7 Träume genannt, noch wird eine Anleitung gegeben, wie mit den vier Schichten umzugehen sei. Es wird - und das ist sehr charakteristisch für alle Mitteilungen des alten Wissens - als selbstverständlich vorausgesetzt, daß man die 4 Schichten in sich kennt und erlebt.... ....In der tiefsten Schicht wird, wie man sagt, für den Menschen die »Leiter« sichtbar. Dann ist er wirklich der Freie, hat keinen Zwang mehr, weil er spürt und weiß, daß überall dort, wo er ist, die Wohnung Gottes ist....

....Er träumt aber nur, wenn er den anderen flieht, Esau im Stich läßt, fortgeht. Das Unsichtbare im Menschen begibt sich woandershin, deshalb kann der Mensch träumen. Im Schlaf, erzählt das alte Wissen, verläßt die »neschamah«, das Göttliche der Seele, den Körper und erfährt den Traum. Bist du als Mensch imstande, dich vom nur Werdenden zu distanzieren, dann erfährst du den Traum und die Deutung in einem. Hat sich der Mensch aber in seinem Sein noch nicht erkannt, ist er noch nicht bis zur Kernschicht durchgedrungen, dann meldet sich der Traum......
Diesem »Traum im Kern« gegenüber steht Pharaos Traum in der äußersten Schicht hier. Pharao ist sein Traum bewußt, und er weiß, daß er ihn nicht deuten kann....

...Im bunten Rock und allen seinen Farben können alle Situationen des Lebens zu gleicher Zeit sein: Sein und Werden in einem. Der Fingerabdruck, die Schrift, das Horoskop und alles, was man sonst vom Menschen kennen und erklären kann, reicht nur bis zur 10. Dann kommt das andere, wovon gesagt wird, daß es kausal und rational auf keine Art bestimmbar ist. Das 11te spottet aller Tests und verhält sich »antihoroskop«. Die Astrologie gilt für alles, heißt es, nur nicht für Israel im Menschen; Israel steht über den Sternen. Beim Auszug aus Ägypten stehen die Sterne für Israel - so die Überlieferung - ganz schlecht. Israel aber entzieht sich dem Zwang der Sterne, etwas im Menschen durchbricht das Gesetz des Kausalen.....

...Der Haß der Brüder auf Joseph will sagen: Wir, unser eigenes kausales Denken, ertragen das andere bei uns nicht. Gerade heute gibt es viele Versuche, es kausal eingängig zu machen, zum Beispiel mit Hilfe der Parapsychologie. Man versucht, das andere zu messen, zu wägen, zu photographieren, im Glauben, dadurch erst werde es salonfähig, universitätsbekannt und damit wissenschaftlich. Auch in einer solchen Form kann sich der Haß der Welt auf das andere äußern. Es handelt sich hier nicht um Schlechtigkeit, vielmehr: In uns lebt ständig dieser Haß; nur wenn wir träumen, können wir das ganze Bild des Menschen in uns erfahren. Vielleicht verstehen Sie jetzt auch, daß das alte Wissen einen, der nicht träumt, einen »rascha«, einen »Bösen« nennt (wobei wir wissen, daß man durchaus träumen kann, ohne sich daran zu erinnern). Kranke oder Menschen, die in Not sind, träumen sehr viel und intensiv. Man könnte sagen, Joseph reklamiert in ihnen und meldet, daß er lebt. Wenn man sich klar an die Träume erinnert, ist es ein Zeichen dafür, daß man die Traumwelt nicht dergestalt mit dem Leben in Verbindung bringen kann, daß es sich lebt nach dem Traum. Du mußt dann erst den Traum erfahren, und nach dem Verstehen der Deutung kannst du es leben.....

...Mensch kann er erst sein, sagen die alten Mitteilungen, wenn er den Josephs-Traum hat, wenn er spürt: Alles um mich herum hat in und zu mir Beziehung, lebt durch mich; wie ich alles in mir habe, so - und genauso - lebt es auch außerhalb....Der Mystiker allein vernichtet die Welt, auch der Politiker oder Wissenschaftler allein vernichtet sie. Joseph träumt dort, wo der Mensch beide in einem erfährt. Dort erfährt er auch, daß er sich nicht nur unwichtig fühlen kann; gewiß, du bist unwichtig, gleichzeitig aber bist du der Wichtigste von allen. Beides ist wahr. Im selben Maße, in dem du dich unwichtig erfährst, rufst du hervor, daß du wichtig bist. Du mißt dich an der anderen Seite....

....Die alte Traumdeutung sagt dazu: Wenn einer dir keine Träume erzählen kann, macht das gar nichts. Es tut sich ja auch im Leben. Schau also, wo dieser Mensch ohne Zwang lebt. Danach frage ihn gleichsam. Das soll dir sein Traum sein, denn weil er es träumt, tut es sich...

...Ich möchte jetzt dazu übergehen, Traumsituationen zu besprechen, die den meisten Menschen vertraut sind. Beginnen will ich mit einer Situation, die wohl jeder im Traum wie im Leben erfährt: der Prüfungs- oder Examensangst. Man sieht sich vor ein Prüfungsgremium gestellt und hat Angst, entweder weil man nichts weiß oder weil man alles wieder vergessen hat oder weil man überhaupt das Gefühl hat, einer Willkür ausgeliefert zu sein. Eine derartige Lage ist eng mit der kausalen Seite des Menschen verknüpft, mit dem starren Glauben an Ursache und Wirkung. Jeder wache Mensch kennt diese Angst und lebt in Unsicherheit, denn er weiß nie, wie sein Planen sich auswirken wird. Etwas in uns ist so überzeugt von Ursache und Wirkung, daß es uns ständig einredet, es gäbe gar nichts anderes als das. Daher glaubt man, viel wissen zu müssen, um bestehen zu können. In der Meinung, alles sei abhängig von dem Moment, in dem man vor den Prüfern steht, setzt man alles daran, einen guten Eindruck zu machen. Wir hatten schon von den beiden Wirklichkeiten gesprochen, die zum Menschen gehören; die eine nannten wir die kausale, die andere — die Kausales und Akausales m einem enthält - die akausale Wirklichkeit. Zwischen beiden besteht die Spannung, daß man jeweils m betonter Einseitigkeit entweder glaubt, nichts tun zu können, da es doch komme, wie es kommt, oder alles tun zu müssen, da sonst nichts geschehe......

Angst also kommt dem Menschen, wenn eine Einengung des Lebens aufs Kausale stattfindet. Prüfungs- oder Examensträume - unter dieser Bezeichnung fasse ich der Einfachheit halber eine Vielzahl von Traumsituationen zusammen - weisen den Menschen auf sein Weltbild hin; im Traum zeigt es sich, wie es wirklich ist, da kann man sich nichts mehr vormachen. Solche Träume drücken das Gefangensein im Glauben an eine kausale Weltmacht aus. Es mag schon sein, daß du viel von Wundern sprichst, der Traum aber zeigt, daß du eigentlich nicht daran glaubst. Typisch für diese Träume sind die Gefühle von Beengung und Bedrängung, ihr Angelpunkt ist: Du kannst auf das Leben keine Antwort finden, jeder Versuch hat den Charakter des Sich-selbst-etwas-Vormachens, eines Sotuns, als ob alles kausal zusammenhinge. Der Traum zeigt die Vergeblichkeit..

....Der Prüfungstraum meldet dir: Dein Weltbild ist voller Drängnis, daß du nicht bestehen wirst. Der Traum zeigt es dir untrüglich, wenn du auch im Bewußten glaubst, eine ganz andere Weltansicht zu haben. Diesem Zwang steht die Möglichkeit der Überraschung gegenüber: Daß es eine akausale Kraft gibt, die nicht an Ursache und Wirkung gebunden ist, sondern die dich unvermutet überrascht. Träume, die das zum Ausdruck bringen, nennt man im alten Wissen Elia-Träume.....Der Elia-Traumtypus ist dem zuvor besprochenen genau entgegengesetzt; er zeigt, daß eine vollkommen unerwartete Überraschung eintritt.....Nach den Erkenntnissen der Psychologie kommt der Typus der Elia-Träume heutzutage in der westlichen Welt sehr selten vor. Häufig dagegen sind Träume, die auf Weltbildern beruhen, welche das andere Leben als eine Art Gerichtshof vorstellen....

In der Enge des kausalen Weltbildes verhält man sich dem Himmel gegenüber, wie man sich vor einer strengen Prüfungskommission verhält: angstvoll und in Unsicherheit, vielleicht doch der falschen Gruppe oder Religion anzugehören. Man glaubt an eine Macht, die sozusagen rechnet und Buchhaltung führt, und weiß nie genau, ob das, was man einzahlt, dort dasselbe wert ist wie hier; hier kennt man die Währung, aber dort...? Durch Jahrhunderte, ja, vielleicht Jahrtausende hat sich dieses Weltbild immer stärker herauskristallisiert und jenes von der Überraschung, der »guten Nachricht« fast völlig verdrängt....

....Es ist immer die Einseitigkeit, die zu Besessenheit führt. Vom Wahnsinn Besessene würden alle kausal-bedingten Vernünftigen einsperren, weil sie ihr Weltbild störten. Im Dritten Reich zum Beispiel fingen viele kausal-bedingte Vernünftige an, wahnsinnig zu reden und sich besessen zu verhalten. Sie schrien, bis sie heiser waren. Der Wahnsinn war Norm geworden, die Vernunft war ausgebannt. - Kausal- bedingte Vernunft läßt den Menschen an der einen Seite zugrunde gehen und Wahn an der anderen Seite. Wir müssen einsehen, daß wir unseren Tag nicht in Stunden der Rationalität und Stunden für die Mystik einteilen können. Wir können nicht entweder Verantwortung tragen oder verantwortungslos sein. Das Merkwürdige ist: Du trägst Verantwortung und bist verantwortungslos. Wenn man vom Menschen »im Bilde Gottes« spricht, meint man auch: Das, was der Mensch tut, ist bei Gott. Sieht man das Sprichwort »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott« im kausalen Sinn, dann ist es eine Blasphemie; versteht man es im kausalen und akausalen Sinn, dann bedeutet es: Was du tust, wird getan. Es wird getan, aber wir müssen tun. Unser Tunmüssen ist an der anderen Seite die Freiheit vom Tun. Unser Gesetz hier ist die Freiheit dort, unsere Bewegung hier die Ruhe dort. Es ist nicht entweder Bewegung oder Ruhe. Es ist das gleiche. Wir tun, atmen, essen, trinken, schlafen, -weil es mit uns getan wird. Wir können nichts dafür, werden schläfrig, das Atmen geht von selbst, die Peristaltik beim Schlucken auch. Erst in dem Moment, in dem du es selbst und bewußt tun willst, geht's nicht mehr, verschluckst du dich, kommt die Nervosität und die Angst, daß du ersticken könntest.

Dienstag, 6. November 2007

Auszüge aus "Die Kabbala im Traumleben des Menschen" von Friedrich Weinreb

Viele glauben, sie seien nur normal, wenn sie wach sind und aus wachem Bewußtsein denken, sprechen und handeln. Die Überlieferung aber sieht gerade darin das Nichtnormale. Wer so denkt, von dem heißt es, daß er als Mensch nicht funktionieren kann, denn er hat die andere Wirklichkeit bei sich getötet, erstickt, still gemacht. Er ist dann nur ein halber Mensch. In meinem Esther-Buch habe ich von diesem König Achaschwerosch erzählt, dem König der Meder und Perser, der nur ein König der halben Welt ist, nicht der ganzen. Von ihm wird auch gesagt, daß er der König des halben Menschen ist, nicht des ganzen. Das gleiche aber gilt auch vom Mystiker, der sagt: »Ich versenke mich nur in Mystik, alles andere ist mir nicht so wichtig.« Der ist auch nur ein halber Mensch, denn wozu ist dann »alles andere«, diese Welt und diese Wirklichkeit? Viele sagen auch: Das sind zwei Dinge, die man gut auseinanderhalten muß wie Geschäft und Privatleben, Alltag und Ferien. Manchmal komme ich in Meditation und bin dann sehr gesammelt und in einer höheren Welt; dann wieder mache ich gute Geschäfte, gönne mir Luxus und bin auch sehr zufrieden dabei, nämlich wieder »normal«. - So aber geht es nicht, die Einheit fehlt, es ist eine Trennung da. Eine störende Unehrlichkeit, die so tut, als sei der Genuß der »höheren Sphären« am Festtag, was im Alltag als gelungener Geschäftsabschluß befriedigt. Das Heilige und das In-der-Welt-Sein ist aber eins...

...Ich möchte mythologische Begriffe von einer ganz anderen Seite her darstellen und versuchen, aus den sehr alten Quellen neues Leben hervorströmen zu lassen. Die Traumbilder können uns dann Wichtiges mitteilen, vor allem auch in unserem Wachsein, wo doch das Doppelte auch da ist. Wir fragen uns dann vielleicht eher: Warum habe ich jetzt diese Phantasie? Phantasie steht in der heutigen Zeit nicht sehr hoch im Kurs. Kinder sollen nicht phantasieren, sondern rechnen lernen. Im Hebräischen ist »rechnen« und »denken« das gleiche Wort: kausal funktionieren. Gewiß, man muß auch kausal funktionieren. Wird es aber überbetont oder gar ausschließlich gefordert, entsteht eine schreckliche Langeweile, weil alles gebunden wird. Kausalität ist ein Zwang. Die Menschen führen heute so viele Zwangshandlungen aus, weil sie soviel denken müssen. Denken Sie doch nur, woran Sie alles denken müssen, wenn Sie umziehen oder Ihre Steuererklärung ausfüllen oder Ihren Urlaub vorbereiten! So kommen Sie in Zwang, weil alles kausal ist, und es öffnet sich nichts im Leben nach einer anderen Seite...

...Im Hebräischen hat das Wort für Krankheit die gleiche Wurzel wie das Wort für normal, und das Wort für Gesundheit hat die gleiche Wurzel wie das Wort für Schöpfung und schöpferisch. Norm heißt: gebunden, Zwang. Der Norm muß man entsprechen. Schöpferisch heißt: Ich durchbreche ständig den Zustand, ich schöpfe, erschaffe Neues. Wenn der Mensch also immer nur denkt und gut rechnet, dann ist er in einem krankhaften Zustand. Ist er schöpferisch, dann empfindet er keinen Zwang, fühlt sich gesund, ohne darauf bedacht zu sein. Eigentlich geht die Welt des Zwanges immer vor lauter Langeweile unter. Man denke nur an die zwanghaften Förmlichkeiten der Konversation und der Gesellschaftskleidung. Der Mensch will auch im Wachsein gern frei sein, gern phantasieren, gern träumen - viel mehr, als wir denken. Da will er gern, wie auf Chagalls Bildern, eine Figur in der Luft herumschweben lassen, die eigentlich auf den Boden gehört. Träumen sollten wir also nicht nur als Nachtgeschehen sehen....

...Sie kennen die Geschichte »vom Sündenfall«, wie das theologisch so schön heißt - die Bibel kennt keinen Sündenfall, nur die Theologie; wenn der Mensch vom Baum der Erkenntnis genommen hat, sieht er, daß er nackt ist. Er bekommt dann ein »Fell«, wie es in der Übersetzung heißt; in der Ursprache steht »or«, »Haut«. Es könnte auch Fell heißen, Tierfell. Die alten Kommentare sagen auch: Die Haut des Menschen ist ein Tierfell, er ist sozusagen ein Tier geworden, er ist begrenzt worden. Jedenfalls bekommt er diese Haut, und es fängt an, was man den »Weg des Menschen « nennt. Der Mensch beginnt seinen Weg durch sein Leben, durch die Geschichte, durch die Welten. Es beginnt nun das, was er als Entwicklung, als Wachstum erfährt, wo er fortwährend Änderungen erlebt. Stillstand ist unmöglich, der Weg zwingt zum Weitergehen. Erstarren würde bedeuten, der Weg ist zu Ende, d. h., eine Seite im Menschenleben ist ausgeschaltet. Ständig ist das ganze Leben in dieser Gefahr. Die Schlange bringt den Menschen also auf den Weg. Nun wird gesagt: Wenn dir eine Schlange erscheint, bedeutet das, du erlebst den Weg des Menschen. Du erlebst dann auch das Gesetzmäßige des Weges, denn Weg bedeutet: Ursache - Wirkung...

...Ich hoffe, diese einführenden Beispiele zeigen schon, daß Träumen und Wachsein eins sind. Weder kann man den Traum deuten und dann für das Wachsein benutzen, noch ist der Traum eine Folge deiner Handlungen im Wachsein. Vielmehr: Du erlebst beides, weil Träumen und Wachsein dein Leben sind. Im Träumen: das Leben im Sein, im Wachsein: das Leben im Werden. Aber das Sein enthält das Werden, und das Werden enthält das Sein - nur der Nachdruck ist verschieden...

....Der Mensch, der ständig im Bann des Gefühls lebt, er müsse dies und jenes erreichen, der in einem Netz von »Versicherungen« zappelt, erträgt das Leben nicht, weil er nicht mehr richtig träumen kann. Die alten Mitteilungen - und auch neuere Erkenntnisse - sagen, daß der Mensch so träumt, wie er tagsüber lebt, und so lebt, wie er träumt. In unserer Zeit träumt er rational, es treten kaum mehr Engel oder mythologische Wesen auf. Man träumt von Autos, Flugzeugen, Häusern, Zusammenstößen usw. Bis in den Traum hinein soll es stimmen! Vielleicht kommt es daher, daß uns der Traum diesen stimmenden, rationalen Tag in die Nacht bringt und nicht mehr einen anderen Tag, in dem die Freiheit der Phantasie herrscht....

...Es heißt, der Traum, an den man sich erinnert, meldet sich, weil etwas nicht ganz in Ordnung ist. So träumen zum Beispiel Menschen, die mit den Nerven fertig sind, sehr viel. Das viele Träumen - keineswegs nur auf nervliche Erschöpfungszustände beschränkt - signalisiert, daß etwas nicht stimmt. Ist ein Mensch zum Beispiel zu rational, dann meldet sich das andere wie eine Krankheit, Kopfweh oder Magenverstimmung. Es meldet sich und sagt: »Hier stimmt etwas nicht. So geht es nicht.« Es kann aber auch sein, daß ein Mensch sich der alltäglichen Welt entzieht, sie für einen Fehler in der Schöpfung hält, keinen Sinn in ihr sieht und nur in »höheren Welten« leben will, in Meditation und Versenkung zum Beispiel. Auch dann meldet es sich im Träumen: »Laß das. Hier ist keine Einheit, die Einheit von Tag und Nacht fehlt.«...

....In Indien sagte man mir: Nur unseren schon sehr weit fortgeschrittenen Schülern erzählen wir das Geheimnis von dem einen Gott, denn die vielen Götter sind alle in dem Einen. Wir aber können nur die Vielheit sehen und erfahren. Wir sind nicht imstande, von hier aus den Einen zu erfahren. Daher ist auch in unseren heiligen Schriften von ihm nicht die Rede. Im Hebräischen steht das Wort für Gott, »elohim«, in der Mehrzahl; aber auch Götter heißt »elohim«. Man müßte also aus dem Kontext erschließen, ob der Eine oder die Götter gemeint sind....

....Eine der alten Mitteilungen sagt, daß gerade die Ruhigen, Guten und Gerechten - die Zaddikim - von bösen Träumen heimgesucht werden. Auch die also, die während des Tages weder etwas Böses tun noch erleben, tragen das Leid der Welt....

...Wenn du in der Welt bist, hast du auch die Verantwortung für die Welt. Du hast doch die Umhüllung von Licht, wo Zeit und Raum nicht existieren, und die Umhüllung von Haut, die beschränkt, an einen Ort und an einen Moment bindet (vgl. S. 30ff.). Beides ist da. Dann gilt die Verantwortung auch für dich in der Umhüllung von Licht, in der du Raum und Zeit beherrschst, also die Verantwortung für die ganze Welt hast; gleichzeitig trägst du Verantwortung für den Moment jetzt und hier, die Verantwortung für dich...

...Bei Tage dagegen, im Lichte der Sonne, im Lichte der Wahrnehmungen, kann alles nur kausal sein. Dort nur besteht die Enge, die Beschränkung, weil das Kausale nicht zuläßt, daß zwei zugleich am selben Ort sind, oder daß du hier und an einem anderen Ort zugleich bist. Bei Tage bist du gefangen im Entweder-Oder; in der Nacht dagegen bist du frei. Tag und Nacht - es ist eine Zweiheit im Menschen da. Diese Zweiheit ist auch mit den Begriffen der beiden Bäume zu Beginn der Genesis gemeint. Der Baum des Lebens, so heißt es, enthält das Werden und das Sein, das Akausale; der Baum der Erkenntnis dagegen hat nur das Werden, die endlos verpflichtende Reihe von Ursache und Wirkung, die Kausalität. Beide Bäume haben eine Wurzel. Die Sünde des Menschen, wird gesagt, besteht darin, daß er diese Wurzel durchtrennt. Also kann man auch sagen: Die Sünde des Menschen ist es, Tag und Nacht in seinem Leben zu trennen. Wir haben schon gesagt, daß der Traum erlösend ist, wenn man sich nicht an ihn erinnert. Dann wirkt der Traum am Tag so, daß das Leben am Tag Spiegel vom Leben der Nacht ist. Dann spiegelt das Kausale das Akausale, wie der Mensch am Ende seines Weges sich selbst gegenübersteht. Dann ist Tag und Nacht eine Einheit, wie die zwei Cherubim auf dem Deckel der Bundeslade einander ansehen und eine Einheit sind. Der Traum aber, der sich meldet, meldet sich immer in einer Geschichte, die irgendwie kausal aussehen muß, da das Bild sonst gar nicht erinnert werden könnte. Und da es sich kausal zeigen muß, bedeutet es: Hier ist etwas krank, nicht in Ordnung. »Krank« meint »nicht heil«, »nicht ganz«, »nicht eins«. In diesem Sinn kranke Leute träumen sehr viel. Wer gesund ist, hat auch den Traum, aber er weiß nichts davon, sein Leben bei Tag ist Widerspiegelung seines Lebens in der Nacht. Dann ist die Wurzel heil und ganz, die Wurzel der beiden Bäume, die Wurzel von Tag und Nacht. Ist die Wurzel heil, kannst du den Traum weder kennen noch erklären....

...Nachdem Jakob von Esau fort ist, glaubt man, er habe einen langen Weg, bis er an den Ort kommt, wo er den Traum hat. Aber die Überlieferung sagt: ganz im Gegenteil! Die Erde geht ihm sogar entgegen, plötzlich ist er am Ort, wo er sein sollte. - Wir glauben doch auch immer, wir müßten, wenn wir das Kausale verlassen, eine lange Schule durchmachen, um das Akausale zu lernen, Meditation, Yoga und dergleichen. Alle möglichen Theorien und Praktiken gibt es, um uns glauben zu machen, es sei ein langer Weg. (Erfolgreich vor allem für die Lehrer, die einem das einreden.) In Wirklichkeit aber ist es so, daß die Erde förmlich entgegenkommt. Es geht so schnell, die Erde rennt unter ihm weg, und er ist schon am Ort. Dort, heißt es, sind 12 Steine. Die Zahl 12 meint hier ganz allgemein »viele«. Und wie er die vielen Steine hinlegt, werden sie ein Stein: Die Vielheit wird eins. Plötzlich öffnet sich dem Menschen das andere. Das ist die Erfahrung wirklicher Meditation. Eine Erfahrung, die man immer spüren könnte, den ganzen Tag über, und eben nicht Pseudomeditation für einen exklusiven Kreis durch mühevolle Rituale Eingeweihter! Der Alltag ist Meditation, ist genauso Geheimnis. Daher heißt es, die vielen Steine werden eins, der Himmel öffnet sich, und Gott spricht mit ihm. Es geschieht ganz plötzlich; nur der Zwang des Kausalen läßt uns glauben, es sei ein weiter Weg...

....Sie kennen doch die Geschichte von der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies, nachdem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Nun ist das, wie Sie wissen, kein historischer Vorgang, der sich irgendwann einmal ereignet hat, sondern eine immerwährende Situation im Menschen. Der Mensch nämlich kann es nicht lassen, vom Baum der Erkenntnis zu nehmen, das heißt, Gut und Böse nach seiner Wahrnehmung zu beurteilen. Wer das Böse sieht, ist irritiert und denkt: »Das sollte doch gar nicht sein.« Und schon hat man ein Urteil von hier aus gefällt, von der Sichtbarkeit her, in der man lebt. Nun gibt es den vielbenutzten Ausweg, das Böse dem Menschen oder dem Teufel zuzuschieben; Gott jedenfalls habe es nicht gewollt. Das hieße dann aber, daß es eine selbständige Macht gäbe, die imstande wäre, Gottes Allmacht zu brechen. Dem aber wird immer ausdrücklich entgegengehalten: Du kannst nicht zwei Herren haben; du hast einen Herrn, und das ist der Herr von Gut und Böse. So heißt es auch beim Propheten Jesaja, wo Gott von sich sagt: »Ich, der Herr, und keiner sonst, der ich das Licht bilde und die Finsternis schaffe, der ich Heil wirke und Unheil schaffe, ich bin's, der Herr, der dies alles wirkt« (Jes. 45,6-7). Es will also sagen: »Ich erschaffe das Böse und bringe das Gute« - beides von einem aus...

....Es heißt, daß für Adam die Nacht unerträglich wird, und zwar gerade dann, wenn die Nacht so tief ist, daß sie schon fast zu Ende ist. Gerade dann kann man es nicht mehr ertragen. Gerade dann ist der Mensch sehr schwach, wie wir auch aus der Statistik wissen, denn gerade dann, wenn es bald Morgen ist, sterben die meisten Menschen. »Halte doch noch ein wenig aus«, möchte man sagen, »dann ist es vorüber.« Das aber kann der Mensch gar nicht glauben im Zustand der tiefsten Finsternis, in seinem schwersten und schwächsten Moment. Deshalb ist das hebräische Wort für Morgen das gleiche wie für »schwarz«: »schachar«....

...Der Zustand der Nacht, der Angst im Menschen, gipfelt im Moment der Mitternacht. Dem einen ist es der point of no return, dem anderen die Wende; der eine glaubt, daß jetzt alles zugrunde geht, der andere weiß, daß der Schrecken zu Ende ist. (Behalten wir gegenwärtig, daß der eine und der andere in uns sind.) Deshalb heißt es auch, daß die Erlösung immer um Mitternacht stattfindet, dann also, wenn die Nacht am tiefsten ist. Wer von der Erlösung weiß, für den ist die zweite Hälfte der Nacht ein Erwarten des Kommenden. Auch die Nacht also erfahren wir als Zweiheit...

...Dann entsteht das Leben im Zwang mit seinen Zwangshandlungen. Immer denkst du dann: »Wenn ich's nicht tue, wird's nicht geschehen, wird keiner es tun, und es wird vielleicht verlorengehen.« Es kommt die ständige Unsicherheit dann und das Gefühl, daß nichts im Leben richtig ist. Das ist die Gefahr, wenn der Mensch Tag und Nacht, Absicht und Absichtslosigkeit trennt. Leben im Paradox hat aber das Merkwürdige, daß du zwar Feder und Papier suchen und schreiben mußt, aber doch auch weißt: Es ist schon da und schreibt sich selbst. Wir spüren, da ist etwas da im Leben, das wir nicht verstehen können. Und das ist es eigentlich, was kreativ ist. Sobald das im Menschen lebt, ist er kreativ. Wenn dieses Gefühl des Paradoxen im Leben ist, hast du das Gefühl des Durchbruchs. Es heißt: Abend und Morgen - zusammen erst der Tag. Im Menschen braucht es diese Einheit. Und der Mensch ist oder wird krank, wenn er nur eine Seite hat. Er ist dann traurig und untröstlich, weil er glaubt, von ihm müsse es gemacht werden; oder aber er ist traurig, weil er glaubt, alles ist schon da und er kann gar nichts tun. Der Mensch kann weder nur im Mysterium noch nur im Kausalen leben, beide Male ist die Einheit zerbrochen....

...Unser Leben des wachen Bewußtseins ist die Nachthälfte, denn wir kommen in der Übersicht nicht weit. Immer werden wir sofort wieder gebremst, können nicht durchdringen. Wir leiden unter der Beschränkung, bekommen Kopfweh, werden nervös. Wir leiden wie Adam, als er sieht, daß ihm das Paradies, das er kannte, verlorengegangen ist, und der nach der Vertreibung die Nacht schwerer und schwerer auf sich lasten fühlt. Das ist das Schreckliche: Er versteht es nicht und glaubt doch, nach der Art seines Wahrnehmens urteilen zu müssen. In der Nacht aber, heißt es, sollst du schlafen, träumen. Es bedeutet, daß du es in der Nacht sein läßt, daß du aufhörst, Erklärungen und Deutungen mit der Sicht der Nachtwelt aufzubauen. In der Nacht sollst du die ganze Wahrnehmung lassen...

...Im Leben in der Nachtwelt müßten wir Verbindung suchen zum Schlaf. Schlaf ist doch ein Über-sich-kommen- Lassen. Man sollte keine technischen Mittel - Konzentrationsübungen oder pharmazeutische Mittel - benutzen müssen, um schlafen zu können, sondern sich einfach im Leben hingeben - dem Schicksal und allem, was begegnet -, dann kann man auch schlafen. Wer zwingen will, braucht auch Zwang zum Schlaf....

...Ist der Tag eine Projektion dessen, was in der Nacht geträumt wird, dann ist der Mensch - so sagt es das alte Wissen - ausgeglichen, königlich, göttlich, menschlich; dann ist der Mensch »kascher«, was man mit »richtig«, »recht« übersetzen kann und was mit »kascher«, »recht zum Essen« identisch ist. Dem ausgeglichenen Menschen geschieht während des Tages, was er in der Nacht geträumt, »gesehen« hat; nicht im Sinne einer Kausalität, sondern im Sinne einer Spiegelung: Am Tag spiegelt sich, was in der Nacht ist. Es sind die zwei Seiten des Lebens, die, wie die zwei Cherubim, einander gegenüberstehend und sich anschauend, ein Fundament haben. Es sieht aus wie ein Gegensatz, ist aber eins, wie Tag und Nacht im Menschen eins sind. So ließe sich auch sagen: Weil du am Tag richtig bist, ist die Nacht ausgeglichen. Beides ist aus dem Paradox in einem....

...Der Mensch kommt in die Form, damit er ist. Wie Christus in die Welt kommt, um zu sein. Was alles dann geschieht, soll man aus dem Sein verstehen. Er kommt nicht mit der Absicht, dies und jenes zu tun. Er ist da, und dann geschieht schon manches. Die Natur, die Gewächse und Tiere sind entspannt. Nur beim Menschen, im Kontakt mit dem Menschen, werden Hunde, Katzen, Pferde, ja sogar Vögel neurotisch. Ausdruck der Spannung des Menschen ist auch die Architektur der Städte; man fährt »aufs Land«, um zu entspannen...

...Hier lebt der Mensch nun in der Welt der vier Grundlagen, der vier Elemente. Das alte Wissen spricht auch von den vier Reichen, den vier Exilen. Immer ist hier eine Vierheit, wie es auch die vier Richtungen des Kreuzes zeigen. Das erste Exil heißt das Exil von Babel, das zweite das von Persien und Medien, das dritte ist das Exil von Jawan (Griechenland), und das vierte ist das Exil von Edom (Rom). Das Hinuntersteigen endet auf der Erde, die das vierte Element ist und wie Edom, das vierte Exil, auf »tönernen Füßen« steht. Das Bild wird beim Propheten Daniel im 2. Kapitel gegeben: ganz oben Gold, dann Silber, dann Kupfer, ganz unten aber Ton, Erde für den Töpfer. Durch die vier Welten steigt der Mensch, wie erzählt wird, hinunter. Die Welt nahe bei Gott, die erste, heißt auf Hebräisch »aziluth«. Dann folgen die Welt der Schöpfung, »bria«, und die Welt der Formwerdung, »jezira«. Die vierte, unsere Welt des Tuns und Begehrens, heißt »assia«; aber in dieser vierten Welt sind alle anderen auch mit da, erscheinen mit. Hier unten leben wir in der Welt der vier Exile. Durch alle vier Exile müssen wir hindurch, bis wir zur Erde kommen, zum Ton. Das Bild bei Daniel zeigt, daß alles auf dem Ton fußt, auf »tönernen Füßen« steht. Die vier Exile zeigen dem Menschen: So ist dein Leben, es ist wie die Nacht. Exil bedeutet Gefangensein unter Mächten, die man nicht verstehen kann....

...Man sagt, wie man Krankheiten heilen muß, so muß man auch den Traum heilen, der von einem Bruch herrührt. In der Überlieferung nennt man einen Traum deuten eine Krankheit heilen. Die Deutung des Traumes wäre, daß du den Traum, der sich meldet, ins Leben hinüberbringst. Der Traum wird dabei wieder Leben, das Gleichgewicht, die Harmonie, wird wiederhergestellt....

....Das Sichmelden eines Traumes wurde als unvollkommene Kommunikation zwischen dem Erscheinungsbereich (Leben des wachen Bewußtseins, Leben im Kausalen) und dem Traumbereich (Leben aus dem Nichtkausalen) charakterisiert. Lebte der Mensch, wie er eigentlich gedacht ist, käme der Traum kaum vor. Sein Leben ist aber wie das Gehen, das mit linkem und rechtem Bein abwechselnd geschieht, nie ist dabei nur Gleichgewicht. Daher melden sich Träume oft. Wir wollen versuchen herauszufinden, was die Bilder aus der akausalen Welt hier bedeuten. Immer besteht dabei die Neigung, diese Bilder kausal, also »gescheit« zu erklären; damit allerdings werden sie auch gleich getötet, denn sie sind eben Ausdruck eines Bereiches, von dem kausal nichts erklärt werden kann. Eine Welt, die betont der naturwissenschaftlichen Denkweise huldigt, verbaut sich oft selbst den Weg zu Möglichkeiten, die ihr gegeben wurden. Das wird zum Beispiel auch deutlich, wenn man das alte Wissen von den Sternen mit der modernen Astrologie vergleicht.

....Das hebräische Wort für Schöpfung hat denselben Stamm wie das Wort für Gesundsein. Darin zeigt sich ein wichtiger Zusammenhang. Was ist schöpferisch? Wenn du etwas hier zur Erscheinung bringst, was zuvor nur im verborgenen, im Kopf, in der Idee - wie wir sagen - da war. Hier weise ich auf das Wort »Bereschith« hin, mit dem die Bibel beginnt; übersetzt wird es mit »im Anfang«, wörtlich bedeutet es aber »im Haupt« oder in der »Haupt-Sache«. Wenn ein Künstler eine Zeichnung macht, dann bringt er das, was im Kopf, im Kern da ist, aufs Papier; was ihn zeichnen läßt, ist im verborgenen Kern da. Dieses In-Verbindung-Bringen des Verborgenen mit dem Erscheinenden ist »schöpferisch «. Schaffen heißt Imstandesein, aus der Wirklichkeit des Verborgenen ewas hervorzubringen, das tatsächlich Verbindung hat. Eine Zeichnung kann natürlich auch verbindungslos sein, nur etwas Äußerliches, Dekoratives zeigen; andererseits kann in ganz wenigen Strichen sofort der Zusammenhang sehr stark empfunden werden. Schöpfen verbindet die beiden Wirklichkeiten. Wenn das geschieht, spricht man von Gesundheit. Nicht dem Entweder- Oder verfallen, sondern beide Möglichkeiten leben. Kranksein bedeutet ein Zerbrochensein, eine Gespaltenheit. Heilen aber meint immer ein Zusammenbringen, ein Ganzmachen....

...Auch die alten indischen Überlieferungen kennen dieses Doppelte des Weges. Indem er hinaufgeht, heißt es dort, geht er hinab. Das Wissen vom Zusammenhang von Ursprung und Ziel ist in den heiligen Schriften vieler Kulturen ausgedrückt. Weil wir einen Weg haben, erscheinen uns Anfang und Ende getrennt. Die Überlieferung aber spricht »vom Anfang, wo kein Anfang ist, zum Ende, wo kein Ende ist«....

Sonntag, 4. November 2007

Schlafes Geheimnis

Seite zur gleichnamigen Dokumentation, die heute auf 3sat lief:
http://www.3sat.de/hitec/magazin/115004/index.html

Sonntag, 19. August 2007

...

Oft werden in Meditationen oder Träumen Farben gesehen. Es handelt sich dabei um eine Farbaktivität in der Seele und durch die Seele in der Aura, die das körperliche Leben durchdringt und umgibt, so wie Nahrung, die im Magen verdaut wird, den ganzen Menschen ernährt...
Wenn Sie während einer Meditation vor Ihrem inneren Auge eine Farbe sehen, merken Sie sie sich im Geiste, und schlagen Sie später Ihre Bedeutung nach....
....wenn Sie sich "pink", "purpur" oder wie auch immer fühlen, schreiben Sie es auf. Es wird etwas auslösen und Sie werden feststellen, daß Wissen folgen wird. Wenn Sie es nicht aufschreiben, blockieren Sie es...
...Wenn Sie merken, daß eine bestimmte Farbe Ihnen wieder Energie gibt, sollten Sie sich für eine Woche oder länger mindestens zweimal am Tag mit dieser Farbe "nähren".

(aus "Schöpferkraft der Farben" der Essener Friedensbruderschaft)

Montag, 30. April 2007

...

Was immer wieder am meisten erstaunt, ist das Erleben von Harmonie und Aufgehobensein jenseits von Gefühlen. Diese Gefühllosigkeit, die kein Verlust ist, sondern ein Sein jenseits von Gefühlsgebundenheit, ein Sein in Gefühlsfreiheit, ein reines Kraft-Sein.
(aus "Der schamanische Weg des Träumens" von Carlo Zumstein)

Und hier noch einige Ratschläge zum Umgang mit anorganischen Wesen, wie Castaneda sie nennt, bzw. Traemos (Transemotionale) nach Zumstein, die sich von den Emotionen des Träumers nähren:

- Freundlich begegnen, keine Geschenke, kein Essen, keine Liebschaft annehmen.
- Keine Versprechen abgeben.
- Mit Absicht immer weiterstreben, nie verweilen.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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