Berufsträume

Dienstag, 13. September 2011

Schlechtes Betriebsklima

Obwohl krank, werde ich zu einer Dienstsitzung im Büro eingeladen. Kann ja auch nicht schaden, auf dem Laufenden zu sein. Doch merkwürdige Dinge gehen dort vor. Die Anweisungen und Regelungen werden per Bildschirm von der Leitung übertragen. Die Leute, die ich auf dem Bildschirm sehe, sind mir unbekannt. Ich frage deshalb die Kollegen um mich herum, ob es neue Chefs gibt, aber so richtig antworten möchte mir niemand. Überhaupt herrscht eine seltsame Atmossphäre. Es scheint, als würde jeder nur verdeckt und hinter vorgehaltener Hand wagen, etwas zu äußern. Wenn jemand mir etwas erzählen will, bekommt er einen Rüffel. Die meisten Kollegen scheinen ängstlich und halten sich zurück. Desweiteren erfahre ich, wie in einem Rundschreiben darauf hingewiesen wurde, daß meine Eltern wohlhabend seien und deshalb keine Hilfen erhalten dürften. Nun wären wir sicherlich auch nie auf die Idee gekommen, irgendwelche staatlichen Hilfen zu beanspruchen, aber das konkret mit den Daten in einem Rundschreiben herumzugeben, grenzt schon an eine Unverschämtheit und unerlaubte Datensammlung und -weitergabe. Und woher wissen die das eigentlich? Ist irgendwer auf mein Blog gestoßen? Von den Kollegen erhalte ich positive, wenn auch meist eher versteckte oder heimliche Rückmeldungen, doch das Klima insgesamt ist ziemlich bedrückend. Hui, was bin ich froh, daß ich mich damit hier jetzt nicht herumärgern muß.

Montag, 15. August 2011

Puppenkleid

Mein früheres Kinderzimmer teile ich mir jetzt mit einem Kollegen. Es ist wie ein Büro eingerichtet und er bewohnt den hinteren, ich den vorderen Teil, wobei unsere Schreibtische genau dort zusammenstehen, wo mein Kinderschreibtisch stand. In allen Schränken und Regalen befinden sich statt Spielzeug Akten. Wer hätte gedacht, daß es sich hier so verändern würde? Auf der Seite von K. sind nur noch einige Spielzeugautos zu sehen, die wohl ihm gehören, und auf meiner Seite zwei Puppen, die zwischen den Akten stehen - eine in Spreewaldtracht und meine Hippie-Puppe. Irgendwo auf seiner Seite finde ich zwei gleiche, noch neue und eingeschweißte Puppenkleider. Da ich denke, daß die sowieso für mich sind, nehme ich mir einfach eines, um es meiner Hippie-Puppe anzuziehen. Allerdings sieht es mehr aus, wie für eine magere Barbie gemacht und die Hippie-Puppe hat etwas fülligere Formen. Ob es da paßt? Doch die Taille ist aus Gummi und elastisch, wie ich feststelle. Könnte also klappen. Aber kurz bevor ich es der Puppe überziehe, überlege ich es mir anders. K. ist wieder da, hat meinen Aktionsrückzieher mitbekommen und ich sage zu ihm: "Nee, lieber doch nicht. Damit sieht sie ja aus wie ein Gothic! Dann lieber Hippie."

Die Hippie-Puppe ist die Rechte vom Betrachter aus gesehen.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Ratte im Büro

Als ich das Büro betrete, sehe ich dort die taubstumme Kollegin aus meinem früheren Job. Zuerst einmal bin ich aber damit beschäftigt, den richtigen Fahrstuhl zu finden. Es gibt vier davon: Zwei auf einer Seite, jeweils wenn man nach links oder nach rechts will, und zwei auf der Längsseite, jeweils nach links oder rechts. Damit man weiß, welcher Fahrstuhl wohin führt, steht immer ein großes R oder ein großes L daran. Ich weiß trotzdem nicht so genau, den Fahrstuhl welcher Seite ich nehmen muß, entscheide mich schließlich für den an der Längsseite und drücke den Knopf. Während ich warte, fällt mir auf, daß meine Kollegin auf einem schmalen Sims an der Wand vorsichtig rund um das Zimmer balanciert, so als traue sie sich nicht den Boden zu berühren. Meine Chefin kommt herein und erklärt, daß im Büro eine Ratte gefunden wurde. Ah ja...

Montag, 25. April 2011

Vorstellungsgespräch für New York

Nach einem Tag beim Studium treffe ich an der Bushaltestelle meinen Sportlehrer, ein Bär von einem Mann mit grauem Vollbart und grauen langen Haaren. Ich grüße ihn, er grüßt zurück und ihm entfährt ein: "Wow, siehst du gut aus!" Meint der mich? Ich schaue mich um, aber da ist niemand anderes. Ich bin es außerdem nicht gewöhnt, daß ein Sportlehrer so mit mir redet. "Wir sehen uns dann am Donnerstag!" sagt er weiter. Hm, haben wir am Donnerstag Sport? Daran kann ich mich gar nicht erinnern. Aber wahrscheinlich habe ich nur meinen Stundenplan nicht im Kopf. Wir steigen in den herbeigefahrenen Bus und setzen uns auf zwei freie, hintereinanderliegende Gangplätze. Während der Fahrt unterhält er sich mit einem Mann auf der anderen Seite des Busses, ebenfalls mit Vollbart, wobei er immer von hinten mit den Knöcheln seiner Hand auf meine Schulter klopft, als rede er über mich. Zusammen mit ihm betrete ich ein öffentliches Gebäude mit vielen Gängen und Treppenhäusern, wo wir zu unterschiedlichen Räumen müssen, aber ich folge ihm erst einmal, da ich noch nicht so wirklich weiß, in welche Richtung ich gehen muß. Doch dort, wo wir landen, bin ich verkehrt, deshalb verabschiede ich mich von ihm und den anderen Männern im Raum. Noch bevor die Tür hinter mir ganz zugegangen ist, höre ich einen von ihnen in meine Richtung sagen: "Sehr hübsch. Hoffentlich läßt er richtig was für sie springen." Anscheinend denkt er, der Sportlehrer macht mir den Hof, oder so, und soll nicht knauserig dabei sein. Ich irre jetzt im Treppenhaus zwischen verschiedenen Etagen umher. Mal geht es rauf, dann wieder runter. Manchmal weiß ich gar nicht mehr, auf welcher Höhe ich mich eigentlich befinde. Irgendwo entdecke ich sogar neben der Treppe eine Tür, doch sie führt nur in eine Toilette. Anscheinend sind die hier zwischen den Etagen, neben die Treppen ausgelagert. Als ich die Tür zur Toilette schließe, sehe ich um die Ecke die dicke, gemütliche Frau Kollegin T. die Treppe hinuntergehen. Die ist in Ordnung, der hätte ich Guten Tag sagen können, aber jetzt ist sie schon weg. Mir wird klar, daß ich hier in dem Haus bin, wo sich auch meine Arbeitsstelle befindet, den meisten meiner Kollegen möchte ich allerdings in meinem Zustand nicht so gerne begegnen. Andererseits - ich schaue an mir hinunter und mir fällt auf, daß ich ungewöhnliche Kleidung trage - einen Samtrock und rote Schuhe - fühle ich mich gut, sehe gut aus - sogar mit Perücke, die Aussagen der Männer haben das bestätigt. Also wenn ich Kollegen treffe, können sie sich ausschließlich darüber das Maul zerreißen. Inzwischen habe ich die richtige Etage gefunden. Hier kommt es mir bekannt vor und hier ist wohl auch die Arbeitsagentur. Der Grund meines Hierseins ist eine überraschende Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in meinem Briefkasten. Überraschend deshalb, weil ich mich nirgends beworben habe, aber ich dachte mir, es kann nicht schaden, trotzdem hinzugehen. Jetzt muß ich nur noch den richtigen Raum finden. Dieser Gang, der hier rechtwinkelig abgeht, mit dem großen weißen Schild an der einen Tür, kommt mir ebenfalls bekannt vor. Vielleicht ist es hier, vielleicht sogar dort, wo das Schild hängt. Als ich den Gang entlanggehe, fängt mich eine Frau mit gleich lang geschnittenen, halblangen Haaren ab. Sie hat bereits auf mich gewartet und erklärt mir, daß sie und ihre Kollegen das, was ich letztens über das Anorganische erzählt habe, sehr interessant fanden und mich für einen bestimmten Posten wollen. Hm, kann mich gar nicht erinnern, daß ich irgendein Gespräch über chemische oder biologische Themen hatte und eigentlich habe ich davon nicht viel Ahnung. Wer weiß, was sie meint, vielleicht habe ich es einfach vergessen. Sie führt mich in den Raum, wo das Vorstellungsgespräch stattfinden soll, doch dieser ist nur über eine steile enge Leiter zu erreichen, die man erklimmen muß. Diese Kletterei ist ziemlich anstrengend. Der gesamte Raum ist gefüllt mit Leuten, die zum Gespräch anwesend sind, jedoch größenteils Kinder, die sich mit anderen Dingen beschäftigen und die nicht interessiert, was wir reden, stelle ich erleichtert fest. Denn mich vor allen zum Löffel zu machen, was wohl, befürchte ich, eintreten wird, dazu habe ich nicht viel Lust. Mir werden drei Frauen namentlich vorgestellt (die Namen habe ich jedoch gleich wieder vergessen), die an dem Gespräch beteiligt sein werden. Wir begrüßen uns, jeder nimmt seinen Sitzplatz ein und ich frage erst einmal, um was für einen Posten es überhaupt geht. Es stellt sich heraus, daß es sich um einen Arbeits- oder auch Studienplatz in New York handelt. Für manch einen mag das ein Traum sein, aber was soll ich in New York? Ich wollte noch nie dort wohnen, arbeiten oder studieren. Na egal, nach dem Vorstellungsgespräch werden die mich sowieso nicht nehmen. Die erste Frage wird mir gestellt. Die Frau links von mir zeigt mir ein Metallteil mit metallischen Kügelchen und möchte auf Englisch von mir wissen, was das ist. Ich meine, daß das irgendein künstliches Gelenk ist, aber ich wäre froh, wenn mir der richtige Name auf deutsch einfiele, in Englisch kenne ich den Begriff überhaupt nicht. Wie heißt das nur? Hunne? Husse? Ach nee, daß ist ja der Möbelüberzug. Na ja, antworte ich, ich schätze, das ist irgendein künstliches Gelenk. Alle nicken eifrig und es scheint ihnen zu reichen. Ich jedoch denke bei mir, daß es Zeit wäre, diese ganze Situation langsam abzubrechen und aufzuklären, wenn die so von mir eingenommen sind, daß ich mich noch nicht einmal zum Löffel machen kann. Schließlich will ich gar nicht nach NY und krank bin ich außerdem. Selbst wenn ich wollte, wäre das mit einer Brustkrebserkrankung nicht möglich. Und sie sollten wissen, daß ich Brustkrebs habe, sonst sind sie hinterher noch sauer, weil sie mich doch nicht einstellen können. Aber hier vor versammelter Mannschaft möchte ich damit auch nicht herausplatzen. Muß ja nicht jeder wissen. Ich wende mich erstmal vorsichtig an die Frau, die mich in den Raum geführt hat und taste mich vor, indem ich anmerke, daß ich sicher nicht die geeignete Person für die Stelle bin und ich denke, daß dies hier nicht viel Sinn macht. Die Frau schaut mich ganz groß an und schüttelt vehement mit dem Kopf, ohne von mir irgendwelche Argumente hören zu wollen. Ihrem Gesichtsausdruck nach vermute ich, sie meint, ich fühle mich den Anforderungen nicht gewachsen und habe zu wenig Selbstvertrauen. Herrje, wie komme ich jetzt hier wieder raus?

Freitag, 22. April 2011

Kollegen als Ärzte

Auf einer Untersuchungsliege in der Klinik. Als Arzt hinter dem Schreibtisch sitzt ein ehemaliger Kollege. Er hat anscheinend seinen Job gewechselt. Sehr aufmerksam und interessiert studiert er meine Krankenakte. Zuerst bin ich angenehm überrascht, als ich aber daran denke, daß er vielleicht meine Brust untersuchen möchte, geniere ich mich etwas. Zwar ist er jetzt Arzt, aber da wir uns kennen, finde ich das trotzdem blöd. Mir kommt es vor, als hätte er meine Gedanken erraten, denn während er liest, beginnt sein Gesich zu erröten. Auch seine Ohren leuchten immer roter und er steckt seine Nase noch angestrengter und konzentrierter in die Krankenakte, wie putzig. Die Tür geht auf und Kollegin D. tritt ins Zimmer. Auch sie ist nun Ärztin. Sind denn alle Kollegen zum medizinischen Personal übergelaufen?

Auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle. Als ich das Bürohaus betrete, treffe ich eine mir unbekannte Kollegin, mit der ich einige Worte wechsel. Doch bei einem Satz bleibt sie plötzlich hängen und wiederholt ihn unaufhörlich, so als hätte sie in sich einen Mechanismus, der mit einem Mal hakt. Mir wird klar, daß sie, obwohl wie ein normaler Mensch aussehend, ein Roboter ist. Und auch die anderen Kollegen, befürchte ich nun, sind wahrscheinlich nichts als Roboter.

Eine lebendige Taube in meiner vollen Einkaufstasche. War wohl etwas neugierig oder wollte sich dort verstecken.

Dienstag, 5. April 2011

Traumlabyrinth

Ein Gelände mit labyrinthartig angeordneten Lehmwänden, Öffnungen und Türen. Ich habe die Aufgabe in Art einer Prüfung etwas daraus zu finden und zu holen. Teilweise verlaufen tieferliegende Gräben in den Räumen, die zu Friedhöfen führen, welche sich in der Basis der Wände befinden. Die Gräber werden höhlenartig in die Wände gegraben und seltsamerweise spielen Kinder hier. Sie buddeln alte Gräber auf und wieder zu. Ein älterer Mann gibt ihnen einen großen Umschlag mit wichtigen Papieren und sagt zu ihnen, sie sollen den Umschlag mit in das Loch legen und begraben. Die Zeit für meinen Auftrag ist um, aber ich bin immer noch hier, was ich eigentlich nicht dürfte. Als ich versuche, den Ausgang zu finden, muß ich feststellen, daß die zu meinem Auftrag gehörigen Öffnungen und Türen für den nächsten Prüfungsdurchgang zugemauert und woanders hin verlegt wurden. Jetzt wird es schwierig, den Ausgang zu finden, falls es überhaupt noch einen gibt. Damit es nicht auffällt, daß ich immer noch hier bin, gehe ich im größeren Hauptraum zum Geschäftsleiter und bitte um ein Gespräch. Wir sitzen uns gegenüber und ich erzähle, daß mir das Praktikum hier wirklich Spaß gemacht hätte, ich aber gerne noch einiges dazu anmerken würde, auch einige kritische Dinge, die mir aufgefallen seien. Er solle das nicht falsch verstehen, es wäre im Großen und Ganzen alles in Ordnung gewesen, aber gewisse Sachen könnte man verbessern und es wäre mir ein Anliegen, dazu beizutragen. Der Geschäftsführer hört mir aufmerksam und etwas ungläubig schauend zu, gibt jedoch sein Einverständnis, allerdings auch genaue Anweisungen, wie das auszusehen hat. Alle Bemerkungen müsse ich schriftlich machen, als Überschrift müsse "Kündigung" darüberstehen und diese Überschrift müsse braun oder gelb unterstrichen sein. Ich bin zufrieden, denn mein Ziel, daß es nicht auffällt, wenn ich mich hier länger aufhalte, habe ich erreicht. Jetzt muß ich schnellstens zusehen, den Ausgang zu finden. Nach enigem Herumirren durch schmale Gänge, Türen und Öffnungen hindurch, habe ich ihn wohl auch gefunden.

Samstag, 19. Februar 2011

Beurteilung und Ringeltaube

Ich sitze neben meiner ehemaligen Chefin. Diese hält ein Schreiben in ihren Händen. Meine Augen gleiten neugierig hinüber und ich erkenne, daß es um mich geht. Anscheinend ist es meine neue Beurteilung. Einen Satz kann ich ganz lesen. Er lautet in etwa: "Zuckerwattewolkenmond ist niemals mürrisch (o.ä.), sondern streut überall wo sie hinkommt Zucker." Oh, wow....ich bin von der positiven Meinung über mich ziemlich beeindruckt.
Mein Wohnzimmer, völlig leer bis auf einen Büroteppichboden und verschiedene Fax- und Bürogeräte, die herumstehen. An dem einen blinken plötzlich die Wähltasten, ohne daß irgendetwas klingelt oder sich weiter tut. Ich bemerke, daß etwas auf dem Balkon vorgeht und glaube, daß dies in Zusammenhang mit den seltsamen Blinkzeichen steht. Als ich nachschauen will, fliegt eine große Ringeltaube in mein Wohnzimmer, spaziert ein wenig herum, und macht sich dann wieder aus dem Staub. Das Bürowohnzimmer wandelt sich nun in mehrere Büroräume auf Arbeit. Aber alles ist so seltsam anders und vor allem neu. Neue Büromöbel, neue, viel kleinere Schreibtische, neue Arbeitsgeräte, aber nirgendwo Arbeit oder Akten. Ich laufe eine ganze Weile umher, zwischen neuen Möbeln und vielfach unbekannten Kollegen, um einen Platz zu finden, der wohl für mich vorgesehen ist, finde aber keinen. Weder gibt es einen Schreibtisch für mich, noch Arbeit. Ich sollte mich bei den Vorgesetzten beschweren. Wie soll man denn so arbeiten?

Montag, 3. Januar 2011

Ihr seid alle nur ein Traum! (September)

In meinem Einzel-Bürozimmer liege ich auf einer mit Zimmerpflanzen vollgestellten Fensterbank, die wie ein kleiner Dschungel wirkt, und döse vor mich hin. Ich muß draußen etwas erledigen, verlasse kurz den Raum, räume im Flur eine Zettelablage auf und kehre in mein Büro zurück. Gleich hinter mir geht die Tür nochmals auf und eine mir unbekannte Kollegin sagt, sie müsse etwas nachprüfen. In einer der Akten sei ein Diebstahl festgestellt worden. Diebstahl? Hab ich zuviel Geld gezahlt? Fr. G. kommt nun ebenfalls, ohne überhaupt zu grüßen, setzt sich an den Tisch und blättert in Akten. Suchen sie vielleicht absichtlich irgendwelche Fehler, die sie mir nachweisen können? Wie ich erfahre, geht es um eine Kette mit Lederband und Elfenbeinringen. Ich sage zu der mir fremden Kollegin, daß diese Ketten an jeder Straßenecke verkauft werden. Sie nickt, gibt mir recht und meint, sie verstehe ja auch nicht, was das alles soll. Also doch ein Komplott. Aber irgendetwas erscheint mir seltsam. Was hat eine Kette mit den Akten zu tun? Inzwischen sind immer mehr Leute in das Zimmer geströmt, viele, die ich gar nicht kenne, und auf einmal weiß ich es: Das hier ist alles nur ein Traum und sie die Traumfiguren. Um mich zu vergewissern, wende ich mich an die versammelte Mannschaft und frage: "Ihr seid alle nur ein Traum, stimmts?" Doch die Leute beachten mich gar nicht oder gucken mich nur verständnislos an. Hey, so geht das aber nicht! - denke ich mir - mich einfach zu ignorieren... Ich möchte eine Antwort haben! Etwas lauter und nicht mehr fragend, sondern eher provozierend rufe ich, auch in das Nebenzimmer hinein, wo sich ebenfalls viele versammelt haben: "Ihr seid nur ein Traum! Ihr seid nur ein Traum!" Es werden immer mehr Personen und vor meinen Füßen stolpert nun ein kleines, allerhöchstens dreijähriges Mädchen herum. Auch sie frage ich: "Stimmts, du bist nur ein Traum." Das Mädchen nickt schüchtern. Ha, denke ich triumphierend, kleine Kinder sagen eben die Wahrheit. Doch gleich darauf geht das Kopfnicken in ein Kopfschütteln des Mädchens über. Hm, wahrscheinlich ist sie noch zu klein und weiß gar nicht, ob sie ein Traum ist oder nicht. Doch die Reaktion des Mädchens hat meine Gefühle in Bezug auf die anderen Traumfiguren geändert. Ich bin jetzt nicht mehr ungeduldig und gereizt, weil sie nicht antworten. Eine Woge von Verständnis und Wärme durchflutet mich, denn vielleicht ist ihnen allen ja gar nicht bewußt, daß sie nur Figuren in einem Traum sind, die Armen! Während sie so überaus geschäftig in allen Richtungen an mir vorbeieilen, obwohl sie nicht wirklich sind, betrachte ich sie mitfühlend und lege mal einen Arm um diese und mal einen Arm um jene Person. Doch wenn ich nur träume, könnte ich jetzt eigentlich auch weiterschlafen. Ich gehe also zur Dschungel-Fensterbank, bette mich darauf und schließe die Augen. Doch etwas ist eigenartig. Obwohl es inmitten der Pflanzen dunkel ist und kein Licht meine Augen trifft, ist es, als hätte jemand direkt unter meinem Scheitel innen ein helles Licht angeknipst. So als wäre die oberste Schädeldecke eine Deckenwand, an der eine Leuchte befestigt ist. Das Licht verschwindet leider nicht und da es von innen kommt, weiß ich auch nicht, wie ich es loswerde. Mir ist ein wenig unheimlich zumute, aber vor allem weiß ich nicht, wie ich mit dem Licht schlafen soll, deshalb springe ich wieder auf. In meinem Zimmer sitzt nun nur noch eine einzige Person vor meinem Schreibtisch. Erst erkenne ich sie nicht, doch als ich ihr Gesicht genauer betrachte, ist es eine ehemalige Mitschülerin. "C.?" nenne ich ihren Namen und sie nickt lächelnd. Es scheint beinahe, als sei sie meine neue Chefin. Na sowas...

Samstag, 1. Januar 2011

Das Single-Cafe (Juli)

Heute ist der letzte Tag einer Praktikumswoche, die ich in einem großen Zentrum voller Arztpraxen, Geschäfte und Cafes absolviere. Bisher war ich als Assisstentin in einer speziellen MRT-Praxis eingesetzt. Was das Spezielle ist, will mir nicht mehr einfallen, vielleicht für ein bestimmtes Körperteil. Als ich früh um 8 Uhr die Tür zur Praxis öffne, finde ich dort eine völlig andere Besatzung vor. Das liegt daran, daß die Räumlichkeiten immer mal wieder getauscht und gewechselt werden. Hier ist nun eine normale MRT-Praxis zugange und auf meine Frage, unter welcher Zimmernummer ich meine zuständige Praxisanleiterin finde, kann man mir keine Antwort geben. Nun ja, ich werde die neue Örtlichkeit auch so finden. Aber zuerst könnte ich gleich meine mir zustehende halbe Stunde Frühstückspause machen und mir somit Zeit lassen. Während ich aus einem Fenster schaue, entdecke ich joggend auf der Straße meinen Sportskollegen vom Sportverein. Hm, wenn er heute joggt, werde ich ihn sicher auch abends beim Turnen treffen. Dabei wird klar, daß Montag ist. Als ich erneut das Zentrum betrete, ist es 9 Uhr. Mist, jetzt habe ich eine volle Stunde verbummelt. Hoffentlich bekomme ich keinen Ärger. Ich werde zwar etwas komisch angeguckt, aber man sagt mir nur, ich solle zum Empfang gehen. Empfang, hm. Wo ist der Empfang? Suchend sehe ich mich um und entdecke hinter einer Theke eine Frau, auf deren dunkelbraunem T-Shirt in großen gelben Buchstaben "Empfang" steht. Ahhh....ich melde mich bei ihr und sie führt mich in meine Aufgabe für heute ein. Ich soll im gleich vor der Theke befindlichen Single-Cafe aushelfen. Mir wird erklärt, wie das Prinzip funktioniert. Eine Vielzahl an unterschiedlich dekorierten Würfelzuckern befindet sich auf jedem Tisch. Manche sind halb in Schokolade getaucht, andere mit buntem Marzipan beklebt usw. Jedes Dekor gleicht einer Art Geheimsprache. Der Schlüssel zu dieser Geheimsprache befindet sich in der Speisekarte. Ein Dekor z.B. bedeutet: "Sprich mich an, ich rede mit dir." Ein anderes wiederum: "Ich wünsch mir deine Telefonnummer." Und ein drittes vielleicht: "Ich würde dich gerne kennenlernen." Nun kann man das passende Würfelzuckerstück an den entsprechenden Tisch bringen und dort ablegen. Auf diese Art ist es möglich, ganze Unterhaltungen zu bestreiten, bis man es wagt, persönlicher zu werden. Während ich gut zuhöre, schnappe ich mir zwei mit grünem Marzipan ummantelte Zuckerstückchen, um davon zu naschen. Eigentlich keine schlechte Idee, so ein Single-Cafe. Wußte gar nicht, daß es so etwas gibt. Die Anleiterin bietet mir nun an, mir eines der Zuckerstückchen zum Naschen zu nehmen. Anscheinend hat sie nicht bemerkt, daß ich bereits zwei in der Hand halte. Auf einmal ist mir mein voreiliges Verhalten peinlich und etwas betreten schaue ich auf die grünen Stückchen in meiner Hand. Auch die Anleiterin entdeckt sie jetzt, sagt zwar nichts, aber schaut pikiert. Schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten! Ständig mache ich etwas falsch. Was müssen die nur von mir denken....

Samstag, 18. Dezember 2010

Alt aussehen

Von meiner obersten Chefin geträumt. Diese sah im Traum furchtbar alt aus, so alt, daß ich direkt einen Schreck bekam. Und mir fällt ein, daß es "alt aussehen" auch als übertragene Redewendung gibt. Jetzt sieht sie alt aus, sozusagen. Wenn ich von der katastrophalen Personalsituation zur Zeit höre, könnte das der Wahrheit entsprechen.

Das verborgene Buch der Träume

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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