Das Land der goldenen Augen
Weit gereist in der Nacht. Alles fing mit einem Betriebsausflug an, der im Frühsommer (Mai) stattfindet, weil es da voraussichtlich noch nicht so warm ist. Allerdings haben wir Pech - es ist drückend heiß. Wir landen irgendwann auf einem Markt, der wie ein kleines Wildwestdorf aussieht, mit vielen Ställen für Kühe. An einer Theke wird Bohnensuppe mit extragroßen weißen Bohnen verkauft. Davon esse ich eine Portion und dann geht es weiter. Unterwegs treffe ich ab und zu Personen mit seltsamen Augen. Die Iris bei ihnen ist gelb, bzw. golden, und das sieht sehr unheimlich aus. Mir wird gesagt, daß ich mich vor diesen Leuten in acht nehmen muß, denn sie sind gefährlich, vielleicht nicht einmal richtige Menschen. Also verschwinde ich immer schnell, wenn ich so jemandem über den Weg laufe. Zwischendurch mache ich Rast auf einer Aussicht, wo ich zwischen zwei Hochhäusern den vollen Mond aufgehen sehe. Er ist unglaublich groß, fast ebenso wie eines dieser Hochhäuser oder noch mehr. Es scheint, als wäre er ganz nahe neben der Erde, man fühlt sich beinahe erschlagen von der Größe. Auf ihm hat noch eine riesige Kinoleinwand Platz, die tatsächlich dort befestigt ist. Auf der Mondleinwand laufen alte Filmaufnahmen der letzten Weltkriege mit fahrenden Panzern usw. Ich frage mich, ob man nicht mal etwas anderes als nur Kriegsfilme zeigen könnte, aber anscheinend ist das nicht vorgesehen. Vielleicht ist es so eine Art Mahnmal am Mond. Die ganze Reise endet damit, daß ich Amerika erreiche und feststelle, daß es dort auf dem gesamten Kontinent nur noch Menschen mit goldenen Augen gibt, während es in Europa mit den goldenen Augen gerade erst anfängt um sich zu greifen. Eventuell ist es ja eine Seuche.
Träume von Urlaub und Reisen - Samstag, 16. Januar 2010, 01:30
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