Samstag, 23. November 2013

Unterwegs nach Zappoint

Wanderungen in der Nacht. Zuerst verschlägt es mich auf den Hof meiner Kindheit. Alle offenen Sand- und Rasenflächen sind zubetoniert und teilweise bebaut worden. Ein Weihnachtsmarkt findet dort statt, wo noch Raum ist, natürlich, um Geld für die Gemeinde zu machen. Ich verlasse den Ort wieder, kann jedoch nicht ausmachen, welches der richtige Weg zurück ist. Jemand weist ihn mir und zeigt auf einen schmalen Feldweg, der bis weit in eine bergige Landschaft hineinführt. Das irritiert mich, denn dort, wo ich herkam, gab es eigentlich keine Berge. Also muß der Weg falsch sein. Außerdem mißfällt mir, daß der gesamte Weg auf der rechten Seite durch einen Weidezaun und auf der linken Seite durch einen mehrere hundert Meter tiefen Abgrund eingegrenzt wird. Der Pfad selbst ist sehr schmal und die Gefahr groß, abzustürzen. Ich möchte nicht hier entlang laufen.
Schließlich auf einem Bahnhof in einer Gruppe von Frauen und Männern, einige ehemalige Klassenkameradinnen sind dabei. Ich unterhalte mich mit mehreren Männern, doch wir schreiten nun, ein wenig wie bei einer Klassenfahrt, in Zweierreihen zu den Bahnsteigen. Eine der Klassenkameradinnen geht neben dem großen Mann im karierten Hemd, mit dem ich gerade gesprochen hatte und irgendwie stört mich die Unterbrechung, da ich noch nicht weiß, wie mein Gesprächspartner hieß. Auch deshalb, weil das Gespräch nicht vorbei ist, finde ich, daß ich und nicht sie neben ihm laufen sollte. So springe ich nun immer zu ihm nach vorne, drängle mich etwas zwischen die beiden und frage interessiert: "Wie heißt du? Sag, wie ist dein Name?" Dabei fällt mir ein, daß er mir den Namen schon genannt haben muß, ich ihn aber vergessen habe, denn ich erinnere mich zumindest daran, daß der Name mit D begann. Da er mir nicht antwortet, beginne ich zu raten. "Daniel?" Keine Reaktion. "Ach ja, David, stimmts?" Genau, ich bin mir jetzt sicher, der Name ist David. Seine Reaktion ist minimal. Nur ein winziges Zwinkern mit dem Auge zeigt mir, daß ich recht habe. Er läuft vor mir die Treppe zur S-Bahn hinauf, dreht sich leicht zu mir um und sagt: "An deiner Stelle würde ich nachmittags anrufen!", verschwindet darauf in Richtung S-Bahn. Ich rufe ihm leicht amüsiert und leicht empört hinterher: "Hey, ich wollte dich gar nicht anrufen!" Doch kaum habe ich diese spontane Antwort gegeben, frage ich mich plötzlich, ob sein Satz wohl bedeutet, daß er nicht abgeneigt eines Anrufs wäre. Bevor ich mir lange den Kopf darüber zerbrechen kann, sehe ich, daß meine S-Bahn nach Zappoint bereits auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig gehalten hat und im letzten Moment vor der Abfahrt springe ich hinein. "Das war aber wirklich auf den letzten Drücker, hat ja zum Glück noch geklappt", meint eine der Klassenkameradinnen, die sich bereits im Zug befand.

Verschlafener Schiffbruch

Das Eingangsfragment ein belebter Seminarraum, in welchem ich eine Frau frage, ob der Platz in ihrer Nähe noch frei ist. Sie sieht mich seltsam an, so als hätte sie die Frage nicht verstanden, und wiegt ihren Kopf hin und her, aber ohne, daß man darin ein Nicken oder Kopfschütteln erkennen könnte. Ich frage sie noch einmal und noch einmal, immer mit derselben Reaktion. Als ich mich abwende, weil ich schlußfolgere, sie verstehe mich nicht oder könne nicht reden, höre ich sie jedoch in sehr klarem Deutsch zu anderen sprechen. In mir beginnt es zu brodeln, denn anscheinend ignoriert sie mich absichtlich. Um den anderen zu zeigen, daß meine nicht abgeschlossene Suche nach einem Platz und einer Antwort nicht an meiner Unfähigkeit zu fragen liegt, sage ich zu ihnen etwas schnippisch: "Ah, sieh an, sie kann ja doch sprechen!"

Es ist dunkel um mich herum, als ich erwache. Nur ein schlammiger Schein des Nachthimmels fällt durch die großen Fenster vor mir. Ich kann mich nicht erinnern, wo ich mich hier befinde. Es scheint eine Art Schlafsaal mit Doppelstockbetten zu sein. Mir ist als sähe ich Schemen unheimlicher Kreaturen, weshalb ich schnell wieder die Augen schließe. Da fühle ich, wie sich mein Bett bewegt, was ich zuerst noch unheimlicher finde, doch dann fällt mir schlagartig ein - Natürlich, ich bin auf einem Schiff! Es ist die allerletzte Nacht einer Schiffsreise. Sobald ich das weiß, beginne ich das Schwanken zu genießen, ja förmlich mit allen Sinnen aufzusaugen. Hui, macht das Spaß, besser als Karussellfahren. Das Schwanken wird immer heftiger, ich kann deutlich spüren, wie es wie in einem Fahrstuhl nach unten und wieder nach oben geht, mache mir aber lange keine Sorgen deshalb. Doch irgendwann wird das Schlingern so stark, daß ich bei mir denke, ich sollte mal nachschauen, was sich draußen auf See so tut und ob alles unter Kontrolle ist. Als ich den dunklen Schlafsaal verlassen habe, stelle ich fest, daß ich allein bin, denn um mich herum ist alles menschenleer, was mich aber nicht weiter beunruhigt. In einem der großen Säle tost und brodelt Wasser knietief und auch im Speisesaal ist ein aufgewühltes Meer zu beobachten. Sogar jetzt fühle ich mich keineswegs in Gefahr, sondern genieße vor der geöffneten Saaltür dieses aufregende Schauspiel und fühle mich sehr wohl dabei. Seltsamerweise bekomme ich nicht einen Spritzer Wasser ab, es ist, als wäre eine Glaswand in der Tür, welche das Wasser wie in einem riesigen Aquarium hält. Auf einer der Treppen neben mir kommt eine eigenartige Gestalt heruntergestiegen. Als sie sich zu mir umdreht, erkenne ich, daß es sich um einen Seemann handelt, der von Kopf bis zu den Füßen in Regen- und Wetterschutz steckt. Der alte Seebär sieht mich und sagt erstaunt und ruhig: "Ach, hier ist ja noch jemand!" Mir wird klar, daß er wohl nach Passagieren schaut, die sich noch im Schiff befinden. Anscheinend wurde alle anderen längst evakuiert, ohne daß ich davon etwas mitbekam.

Erinnert mich sehr an >diesen Traum.

Alien-Invasion

Auf einem belebten grünen Hügel herrscht buntes und geschäftiges Treiben. Auch ich bin mal hier mal dort, arbeite erst, um später alleine auf einer Bank zu sitzen. Irgendetwas ist im Anmarsch, ohne daß ich direkt etwas Ungewöhnliches entdecke, aber es ist eine Spannung fühlbar. Plötzlich fällt vom Himmel ein großes, schweres Stoffstück (ein Fallschirm?), welches mich samt Bank bedeckt und in Dunkelheit hüllt. Für einen Moment habe ich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und unter der schweren Decke zu ersticken, doch sofort springen hilfreiche Menschen hinzu, die das Teil hochheben und mich darunter hervorholen. Mit diesen Menschen ströme ich nun in Massen in ein Gebäude oder Bunker. Überall scheint Chaos zu herrschen, hinter und vor uns, am Himmel ist viel Bewegung und sind seltsame Objekte zu sehen. Trotzdem ist mir nicht klar, was eigentlich vor sich geht. Im Gebäude oder Bunker selbst fallen mir seltsame weiße Kreaturen auf, Aliens - ganz klar, die versuchen, das Gebäude zu besetzen. Inzwischen wurde aber auch eine Abwehr gebildet, welche durchgehend orangerote Schutzanzüge trägt und alles tut, um die Aliens zurückzudrängen. Kein Zweifel mehr, es herrscht Krieg und ich rekapituliere, um es ja nicht zu vergessen, daß die Orangeroten die Guten und die Weißen die Bösen sind.
An einem Tisch sitze ich nun K. gegenüber und erkenne ein Stückchen entfernt hinter ihm einen Weißen, der versucht, eine Bombe oder Granate in K.s Richtung zu werfen. Ich rufe K. immer wieder aufgeregt zu: "Geh da weg! Geh da weg! Geh da weg!", doch K. reagiert gar nicht darauf, sondern schaut mich verwundert an. Seltsamerweise bin ich nur wegen K. ängstlich, aber nicht wegen mir, denn ich selbst bewege mich ebenfalls nicht von der Stelle, obwohl ich in derselben Wurflinie sitze. Schließlich landet der Sprengkörper, der die Form eines Megaphons hat, wie mir pikiert aus dem Augenwinkel auffällt, neben meinem Stuhl und ich springe mit einem riesigen Satz zur Seite, verstecke mich hinter einem Möbelstück, während K. seelenruhig sitzen bleibt. Es springt eine Frau in orangeroter Abwehrkluft hinzu, hebt den Sprengkörper auf und schleudert ihn direkt in eine Gruppe Weißer hinein, verschwindet darauf sofort wieder, um ihren Kampf gegen die Aliens fortzusetzen.
Irgendwann bin ich alleine im Zimmer, welches zwei Türen auf der gleichen Seite hat. Ich spähe hinaus auf den Flur und bemerke, daß sich die Aliens, hinter geöffneten Türen versteckt, versuchen an mich, bzw. das Zimmer, heranzuschleichen. Sofort schließe ich die Tür und spähe durch die zweite in die andere Richtung. Auch von dort scheinen nur Weiße auf mich zuzukommen, so daß ich diese Tür ebenfalls schließe. Ich bin von Aliens eingekesselt! Fieberhaft überlege ich, was ich tun kann, als es gegen die Milchglasscheibe der Tür klopft. Durch das dicke Glas versuche ich zu erkennen, wer das ist, und das Bild einer Frau mit Brille und orangerotem Ornat wird deutlicher. Mir wird klar, daß sie zu den Guten gehört und ich öffne. Sie wolle mir nur sagen, daß die Aliens vertrieben sind und ich hinauskommen könne. Ah, welch Erleichterung!

Ich glaube, mein Immunsystem ist gerade ziemlich in Aufruhr.

Tropfenblau/Afrika

Am Küchenfenster stehend fällt mir das unvergleichlich rauchige und andersartige Blau des Himmels auf. Er hat die Farbe von samtigem Saphir mit vereinzelten strahlend graublauen Verwölkungen. Ich weiß gar nicht genau, ob es Tag oder Nacht ist, aber jedenfalls ist es so dunkel, daß auch die Scheibengardinen die blaue Farbe annehmen und die tropfenförmigen Abschlüsse der Gardine sich wie Tränen abheben, die aus dem wolkigen Blau fallen. Ein kleiner orangeroter Sonnenball läßt sich kurzzeitig sehen, ohne etwas zu erhellen, und zieht sich sofort wieder hinter blauen Wolken zurück. Kurz darauf erscheint ein riesenhafter weißer Himmelskörper in meinem Blickfeld, so groß, daß ich auf ihm Kontinente wahrzunehmen scheine. Einer der Kontinente sieht aus wie Afrika, aber das geht ja nicht, denn würde ich Afrika sehen, wäre der Himmelskörper die Erde, auf welcher ich jetzt gerade stehen müßte. Oder befinde ich mich vielleicht nicht mehr auf der Erde? Dieser Gedanke ist so abwegig, daß ich beschließe, es muß wohl der Mond sein, aber ein so monumentaler Mond, wie ich ihn noch niemals gesehen habe.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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