Auf einem kleinen zerklüfteten Felsvorsprung, welcher hinter mir durch eine Tür abgeschnitten ist, blicke ich in die Tiefe. Es geht schätzungsweise vierzig bis fünzig Meter steil hinab in einen klaren See aus türkisblauem Wasser. Die Tür hinter mir habe ich blöderweise so zugezogen, daß sie nicht mehr aufgeht und mir keine andere Wahl bleibt, als zu springen, wenn ich auf dieser Klippe nicht versauern will. Doch der Blick hinunter ist schwindelerregend und ich habe Angst. Das ist seltsam, denn ich weiß, daß ich erst vor kurzem hier schon einmal heruntergesprungen bin, ohne Angst, mit ganz viel Vertrauen und ohne daß mir etwas passiert wäre. Warum schaffe ich das jetzt nicht mehr? Während ich nach einem Ausweg suche, stelle ich erleichtert fest, daß die Tür zu dem Raum hinter mir sich doch wieder öffnet. Er ist spartanisch eingerichtet, wie eine Klause, mit weißen Wänden und einer kleinen Lampe. Wenigstens kann ich mich jetzt dorthin zurückziehen, sicher fühlen, ohne ständig am Abgrund zu stehen und darauf hoffen, daß mein Mut zurückkehrt. Denn springen werde ich irgendwann müssen, da hilft alles nichts.
Wasserträume - Donnerstag, 16. Mai 2013, 22:55
Auf den Weg in die Kirche kommen ich und meine Begleiterin in einen nächtlichen Schneesturm, was uns allerdings relativ wenig besorgt, obwohl uns der Wind tüchtig die Schneeflocken ins Gesicht pustet. Viel wichtiger scheint der 13. zu sein, ein Tag, der nebulös für irgendeinen Abschluß oder Höhepunkt steht. Ohne ihn genau einordnen zu können, sage ich (oder sagt es jemand zu mir?), daß man vor dem 13. keine Angst haben muß. Unterwegs sehen wir auf einer Vortreppe ein kleines, grau getigertes Kätzchen miauen. Meine Begleiterin geht sofort hin, um es zu streicheln, während ich schon denke - die nehmen wir mit, um uns in der Kirche an ihr zu wärmen.
Nach dem Aufwachen wunderte ich mich, daß ich doch eigentlich, was die 13 betrifft, noch nie abergläubisch gewesen bin. Und dann fiel mir ein, daß ich am 13. um 13:30 Uhr den nächsten Nachsorgetermin habe. Bisher hatte ich mir deshalb keine Sorgen gemacht, bin ja auch immer viel zu beschäftigt, aber die Träume bringen einen direkt wieder 'drauf'.
Wort-und Zahlenträume - Freitag, 10. Mai 2013, 23:00
Im Traumbewußtsein reflektiere ich darüber, daß mein Vater an einem Gehirnschaden gestorben ist. Später finde ich mich vor meinem geöffneten Kleiderschrank wieder. Siedendheiß fällt mir ein, daß der abgetrennte und verwesende Kopf meines Vaters im Kleiderschrank in einer Reisetasche liegt. Ich sollte ihn endlich mal entsorgen, damit ihn nicht irgendwann jemand findet und ich Ärger bekomme. Andererseits fühle ich mich gerade nervlich nicht in der Lage, mich mit ihm zu konfrontieren. Deshalb verschiebe ich es, und überhaupt bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich ihn nicht bereits längst entsorgt habe.
In einer Sportgruppe sollen wir als Übung eine Art Waage turnen, auf einem Bein stehend, die Arme ausgebreitet. Während ich in dieser Stellung balanciere, bekomme ich mit, wie die anderen hinter mir die Stellung wieder aufgeben und sich darüber streiten, wie man sie richtig macht. Während des Durcheinanders vergißt die Kursleiterin anzusagen, wann die Übung vorbei ist. Weil mich die Auseinandersetzungen hinter mir nicht interessieren und ich kein 'Stop' höre, stehe ich weiter und weiter auf einem Bein, wie es scheint ewig und drei Tage. Bis endlich die Kursleiterin vor mich tritt und mir eine Silbermedaille um den Hals legt. Anscheinend hätte ich bei diesem einbeinigen Stehen fast den Rekord gebrochen.
Träume von Tanzen und Sport - Donnerstag, 2. Mai 2013, 23:01