Samstag, 24. September 2011

Traum-Musical (Luzid)

Ich spüre regelrecht, wie ich vom Wachsein in einen dieser bleiernen Träume gleite, in denen man wie ein Gespenst zwischen Traum und Wirklichkeit umhertappert, und erwache (natürlich!) in meinem Bett. Sofort weiß ich, daß ich träume, denn um die Konturen aller Dinge ist ein geheimnisvoller kupferfarbener Schimmer, eine Art Aura zu sehen. Und auch einige andere Details der Umgebung stimmen nicht. Ich mag solche Träume nicht, denke ich bei mir, denn man weiß nie, was als nächstes geschieht und oft sind es ziemlich gruselige Sachen. Aber so schnell werde ich hier wohl nicht wegkommen. Ich bin traurig und unglücklich, weil bestimmte Personen einen Bogen um mich machen, als hätte ich die Pest, und jeden Kontakt zu mir meiden. Was stimmt denn mit mir nicht? Diese Frage stelle ich mir unentwegt und dann fällt mir ein, daß ich vielleicht etwas dazu erfahre, wenn ich in einen Traumspiegel schaue. Eigentlich meide ich Spiegel in solchen Träumen, denn gerne zeigen sich fremde Wesen darin, um einen zu erschrecken, aber diesmal bin ich mutig und stelle mich direkt vor einen großen Wandspiegel. Was ich sehe ist nicht außergewöhnlich und bin eindeutig ich: große grüne Augen und auch sonst alles ganz normal. Nur ziemlich verhärmt und verheult sehe ich aus. Doch ich traue der Sache nicht so ganz und will es nicht auf sich beruhen lassen, weshalb ich noch einmal sehr langsam und vorsichtig um die Ecke in den Spiegel blinzel. Und da - wußte ich es doch - sehe ich tatsächlich einen kleinen weißen Alienkopf mit einem riesigen Ohr, einem lippenlosen Alienmund und völlig ohne Augen. Schnell verkrümel ich mich in mein Bett zurück und versuche angestrengt aufzuwachen. Fast scheint es mir gelungen, als plötzlich K. durch die Tür tritt und auf mein Bett zukommt. Ich bin erstaunt und weiß jetzt, daß ich noch immer träume. Ich bin keineswegs aufgewacht. Er setzt sich an mein Bett und lächelt mich liebevoll mit einem Gesicht an, welches seinem heutigem Alter entsprechen dürfte. Es ist mit feinen, winzigen Fältchen überzogen und wirkt völlig frei von Hass oder negativen Emotionen, weshalb ich mich von ihm umarmen und brüderlich auf den Mund küssen lasse. Es ist ein schönes Gefühl, fast wie ganz am Anfang, als er noch verliebt und sehr fürsorglich war. Doch lange halte ich es in seiner Umarmung nicht aus, denn mir fällt ein, daß ich mich irren und er sich in meinen Armen in ein Monster verwandeln, oder zumindest etwas Schlechtes im Schilde führen könnte. Gerade für eine Umarmung braucht es hundertprozentiges Vertrauen, da man das Gesicht des anderen nicht sehen kann und so nicht gewarnt ist. Und nicht immer konnte ich ihm trauen. Ich gehe also etwas auf Abstand, damit ich ihn ansehen kann, greife seine Hände und frage ihn ganz direkt, ob er mir irgendetwas übel nimmt oder wegen etwas grollt. Lächelnd verneint er dies und umarmt mich erneut. Ich bin erfreut darüber, daß zwischen uns alles im Reinen ist, aber nach kurzer Zeit kommen mir wieder Zweifel, so daß ich etwas Abstand suche. "Liebst du mich?" frage ich, womit ich eine positive und wohlwollende Einstellung mir gegenüber meine, und er bejaht glaubhaft. Erneut umarmen wir uns bis mir Zweifel kommen, und alles beginnt von vorn. So geht es noch mehrere Male, bis sich sein Kopf plötzlich in einem gleißenden Licht, einer Glühbirne nicht unähnlich, auflöst. Danach laufe ich etwas planlos umher, treffe diesen und jenen, und es wird deutlich, daß der gesamte Traum von einer bestimmten Hintergrund-Erkennungsmelodie begleitet wird. Wenn ich mit Personen rede, dann werden die Antworten meistens singend vorgetragen, so als wäre dies alles ein Musical. Ich öffne einige Türen, hinter denen sich immer andere Personen verbergen, und gelange schließlich in einen Raum, in welchem mich mehrere Frauen singend zu "schmutzigem" Traumsex einladen. Nicht mit ihnen, sondern sie zeigen mir den Weg um eine Ecke. Wenn ich dorthin gehe, findet das alles statt. Doch mich stört der ironische und abfällige Ton ihrer Stimmen. Ich will keinen schmutzigen Traumsex und schon gar nicht, wenn ich so schnippisch dazu eingeladen werde. Und endlich erwache ich wirklich.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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