Samstag, 1. August 2009

Elsas Hund und das kleine Mädchen

Eine besetzte Stadt, ein gefährliches Pflaster. Züge von marschierenden Soldaten und marschierenden Zivilisten kreuzen sich immer wieder und in den Knotenpunkten ensteht heilloses Durcheinander bis alle wieder geordnet gehen. In dieser Stadt treffe ich irgendwo Elsa. Ich soll einen Hund von ihr bekommen, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob ich tatsächlich einen wollte. Der fragliche Hund sitzt unter einem Tisch und macht keine Anstalten hervorzukommen. Ich erkenne einen Schäferhund mit rötlich glänzendem Fell. Förmlich unterhalten wir uns über diverse Details zur Pflege, als Elsa plötzlich zu weinen beginnt. Sie weint und weint, und ich, erschüttert von so viel Tränen, gehe zu ihr, lege den Arm um ihre Schulter und frage besorgt: "Was ist mit dir?" Mir fällt auf, wie klein und zierlich sie ist, fast kindlich. Sie jedoch entwindet sich und weist mich zurecht: "Du sollst mich nicht drücken!" Ah so, na gut. Dann halt nicht. Ich wende mich ab und beschäftige mich mit anderen Dingen, auch wenn es schwer fällt, jemanden alleine weinen zu lassen. Nach einer Weile des Schluchzens, höre ich sie auf einmal lachen. Erstaunt blicke ich zu ihr und bemerke, wie sie gebannt auf meine Beine schaut. Ich schaue ebenfalls hinunter. Der rote Schäferhund hat sich unbemerkt an mich herangeschlichen und beschnüffelt mich übermütig. Dann schnappt er nach meinen Hosenbeinen und zieht an ihnen, als wolle er mir die Hose herunter ziehen. "Hi, hi, der macht es richtig!" sagt Elsa.
Höre ich da eine Spur Gehässigkeit in ihrer Stimme? Nach einem kleinen Stups läßt der Hund von mir ab und sitzt brav zu meinen Füßen. Er scheint sich schon entschieden zu haben, eher als ich. Und er gefällt mir. Nur das mit den Hosenbeinen müssen wir ihm noch abgewöhnen.
Elsa und der Hund sind nun verschwunden. Statt dessen ist da ein kleines Mädchen mit auffallend schönen dichten Haaren. Interessanterweise haben sie die gleiche Farbe, die das Fell des Schäferhundes hatte. Ich bin für sie verantwortlich, aber sie ist nicht meine Tochter. Deshalb bin ich etwas erschrocken, als ich sie auf einer Art Sprungturm ohne Wasserbecken stehen sehe. Er ist zwar nicht wirklich sehr hoch, so zwei bis drei Meter, aber sie will anscheinend von da herunter springen und für mich ist es zu spät, sie von dort wegzuholen. Sie springt und erleichtert applaudiere ich, als sie unbeschadet unten angekommen ist. Vertrauensvoll nähert sie sich mir, schaut mich still an. Ich spüre, daß sie mir etwas mitteilen möchte, lege meinen Arm um ihre Schulter und beuge mich herunter. Fast lautlos, als wäre es einen großes Geheimnis, haucht sie einige Worte in mein Ohr. "Meine Mama ist hier irgendwo." verstehe ich und schließe daraus, daß sie wohl ihre Mutter aus den Augen verloren hat. Ich nehme sie bei der Hand, um gemeinsam mit ihr zu suchen. Dann erwache ich.

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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