Dienstag, 12. Februar 2008

Mein wunderbarer Wäschegarten und das Wunder des Ostens

Der Wäschegarten meiner Kindheit. Sonnenbeschienener Rasen, umrandet von grünen Sträuchern. Leider sind der Hausmeister und seine Familie inzwischen so gebrechlich, daß sie das Stückchen Grün nicht mehr so pflegen können wie früher. Aus diesem Grund wird es mir zur Benutzung und Pflege übertragen, allerdings ohne daß es in meinen Besitz übergeht. Ok, ich habe zwar schon einmal schlechte Erfahrungen mit so einer Einigung gemacht (in real), aber egal, es ist trotzdem nicht schlecht, mit so einem Stückchen Garten machen zu können, was ich will. Ich benutze ihn zum Beispiel als Zeltplatz, wobei ich mein Zelt lieber auf der Seite zur Straße hin aufschlage, da dort die Sonne heller und wärmer scheint, wie ich meine. Außerdem will ich es mir in dem Garten richtig gemütlich machen, wobei der Garten in meinem Bewußtsein fast so einen Stellenwert wie ein Haus oder eine Wohnung hat. Zum einen möchte ich möglichst wenig Einblicke und Schutz vor den Menschen außerhalb meines Gartens, da nicht alle gut gesonnen sind, und zum anderen soll er auch einfach schön sein. Er soll nur für mich, geheim und unangreifbar sein. Ich nehme mir vor, auf der Südseite, wo die Sträucher etwas gelichtet sind und einige Beete angelegt wurden, neue Pflanzen zu setzen. Dann gehe ich weiter alle vier Seiten an den Sträuchern entlang und überlege, was ich da und dort verbessern oder verschönern könnte. Eine Seite des Sträuchergürtels ist nun wie eine lange Anrichte, auf welcher Blumentöpfe und Kerzen wahllos herumstehen. Ich verschiebe die Blumentöpfe und Kerzen hierhin und dorthin, bis die Zusammenstellung meinem ästhetischem Empfinden schmeichelt. Jetzt ist der gesamte Zaun auch noch mit Reben von saftigen, süßen grünen Trauben bedeckt. Ich zügele mein Verlangen, die süßen Trauben zu essen, um sie lieber dekorativ anzuordnen. Eine Bewohnerin meines jetzigen Mietshauses betritt den Garten und übt ruhige und sachliche Kritik an mir, indem sie auf eine Art Wappenschild zeigt, welches dick mit fettiger Dreckkruste überzogen ist, so wie sie leicht auf Backblechen entsteht. Ich nehme die Kritik erstaunlich souverän und wohlwollend auf, denn ich finde, sie hat recht - mich nervt dieses krustige Fett ebenfalls schon lange, aber leider habe ich es trotz allen Schrubbens und mit den besten Reinigern nicht abbekommen. Das sage ich ihr auch, worauf sie mir ein Geheimnis verrät. Sie benutzt dazu nämlich immer einen ehemaligen DDR-Reiniger, der heute unter dem Namen "Das Wunder des Ostens" erhältlich ist, und sie schwört, daß man damit garantiert jedes Fett weg bekommt. Schon reicht sie mir ihre Flasche und gemeinsam schrubben wir nun an dem Schild. Tatsächlich - dieser Reiniger ist wirklich erstaunlich. Das muß ich mir merken.
Einige Traumfragmente fehlen, doch ist ein anschließendes in Erinnerung geblieben, in welchem ich an einem Fenster stehe und auf die nächtliche Straße schaue, welche ziemlich weit unter mir liegt. Vor dem Fenster fliegt ein seltsames metallisches Ding vorbei. Es hat einen nicht ganz runden, sondern leicht ovalen Kopf und drei, wie Strahlen abstehende, metallische dünne Beine. Es scheint in der Luft zu schweben und erinnert mich an einen Sputnik oder ein Ufo. Interessiert beobachte ich das Ding und sehe, wie es auf einmal nach unten auf die Straße fällt. Eine Kollegin geht unten vorbei, es fällt ihr sozusagen genau vor die Füße, und sie sammelt es auf und nimmt es mit. Ich frage mich, wozu sie wohl einen Sputnik oder ein Ufo braucht, doch dann ist mir mit einem Mal klar, daß es in Wirklichkeit ein stinknormaler Gartengrill ist. Unbegreiflich bleibt allerdings, seit wann ein Gartengrill fliegen kann.

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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