Samstag, 28. Juni 2008

Aufwachtraum mit Exzorzismus

Ich erwache in meinem Bett und stehe auf, um durch die Wohnung zu laufen. Schon bald wird mir klar, daß irgendetwas nicht stimmt. Dies muß ein Traum sein. Um diese Feststellung zu untersuchen, betrachte ich nun genau alle kleinen Details in der Wohnung. Ja, bestimmte Details stimmen nicht mit der Realität überein, also träume ich. Plötzlich schwebe ich unvorbereitet und mit so viel Schwung nach oben, daß ich mit dem Kopf gegen die Decke stoße. Diese gibt wie Gummi nach, so daß auf der anderen Seite wohl eine Beule zu sehen war. Merkwürdig. Es ist zwar ein Traum, aber gummiartige Wände scheinen mir selbst hier etwas deplaziert zu sein. Leider schwebe ich weiter zwischen Fußboden und Decke, ohne daß ich etwas dagegen unternehmen kann. Inzwischen habe ich im Rücken eine Wand und schwebe etwas niedriger, aber meine Füße hängen immer noch zu weit über dem Fußboden, als daß ich ihn erreichen könnte. Ich bekomme es mit der Angst zu tun, da ich absolut keine Kontrolle über die Situation habe und das Gefühl, einer unsichtbaren Macht absolut ausgeliefert zu sein. Diese Macht hebt mich in die Luft und läßt mich da baumeln, selbst mit aller Anstrengung gelingt es mir nicht, auf den Boden zu kommen. Allerdings fühle ich nicht, daß mich irgendjemand anpackt - ich spüre, während ich hänge, ganz genau an meinem Körper nach -, es ist eher, als würde ich in sehr tragendem Wasser schweben. Panisch überlege ich, wie ich der Situation entkommen kann, denn daß ständige Schweben wird mir immer unheimlicher, außer Beten fällt mir allerdings nichts ein. Nun verdächtige ich jedoch im Augenblick gerade Gott, der Übeltäter zu sein, weshalb ich mich frage, ob es überhaupt Sinn macht jetzt zu beten, wenn er solche Spielchen mit mir spielen will. Gleichzeitig fallen mir aber auch die Exzorzisten-Filme ein. Schweben die Besessenen da nicht auch in der Luft rum? Da ich absolut keine andere Idee habe und mir Beten in manchen Situationen schon oft geholfen hat, beschließe ich, es einfach zu tun. Erschreckt murmle ich ein paar Gebetsformeln und werde augenblicklich sanft auf dem Fußboden abgesetzt. Erst hinterher wird mir bewußt, daß ich in meiner Aufregung gar nicht zu Gott, sondern zu Maria gebetet habe. Upps.
Vor mir steht jetzt meine Haushaltsleiter, auf welcher eine seltsame Gestalt in langem, jägergrünem Gewand und schwarzem Hut hängt und mir den Rücken zukehrt. Hängen ist das richtige Wort dafür, denn eigentlich wirkt es so, als wären nur ein Hut und ein Gewand auf der Leiter drapiert, Trotzdem spüre ich, daß eine Kreatur darin steckt. Diese wendet sich nun unendlich langsam zu mir um. Ich vermute den Tod darin und fürchte mich vor dem Anblick des Gesichtes, denn dieser hat mich schon einige Male besucht und war nie besonders schön anzuschauen. Trotzdem schaue ich nicht weg, sondern ganz genau hin, schließlich möchte ich wissen, mit wem ich es zu tun habe. Doch ein ganz normales männliches Gesicht blickt mich jetzt an und sagt etwas zu mir. Ich habe vergessen, was gesagt wurde und wer das war.
Wieder gehe ich in der Wohnung umher und bin mir nicht sicher, ob ich inzwischen aufgewacht bin, oder ob dies immer noch ein Traum ist. Erneut versuche ich dies an den Details der Wohnung zu erkennen. Mein Blick fällt aus dem Fenster auf eine Straße, die von einer Allee von Bäumen gesäumt ist. An den Bäumen hängen unzählige schimmernde Objekte, es scheinen Glocken zu sein, welche aus einem weiß schimmernden Gespinst nur in den Umrissen flächig und zart dargestellt sind. Es ist ein überirdischer und zauberhafter Anblick. Ist denn etwa Weihnachten? Nein, es ist mitten im Sommer und das Leuchten der Objekte stammt nicht von Elektrizität. Dies kann nur ein Traum sein. Also träume ich immer noch.
Jetzt befinde ich mich mitten in einem Besuchskreis bei meiner Mutter. Ich kenne die Leute alle nicht, aber zu dieser Feier gehören auch zwei geschlossene Särge, die im Zimmer stehen. Es klingelt an der Tür, ein neuer Besucher kündigt sich an. Meine Mutter möchte, daß wir uns alle mitsamt der Särge in einem zweiten großen Zimmer, welches in der Wohnung etwas geheim liegt, verstecken. Anscheinend darf der neue Besucher uns nicht erblicken. Mit den Gästen meiner Mutter sitze ich nun in einem Schulungsraum an mehreren Computern. Ich werde darauf hingewiesen, daß ich drei Websites unbedingt wiederfinden und lesen soll. Diese scheinen ungemein wichtig zu sein und Hinweise oder Adressen dazu werden mir mitgeteilt. Ich finde die Websites und speichere sie als Favoriten. Dabei hoffe ich, sie nicht wieder zu verlieren, denn sie sind anscheinend für eine mir übertragene Aufgabe unabdingbar.

Bemerkung: Der zauberhafte und überirdische Schmuck an den Bäumen ist wahrscheinlich auf den gestrigen Anblick dieser Fotos von Licht zurückzuführen.

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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