Donnerstag, 6. Dezember 2012

Unfälle und Freundschaften

Es beginnt damit, daß ich unterwegs bin. Ich steige in einen Wagen und setze mich hinter das Lenkrad, doch überraschenderweise fährt das Auto rückwärts, weil es so konstruiert ist, warum auch immer. Mitten auf der Autobahn fahre ich nun wie ein Geisterfahrer den nachfolgenden Wagen entgegen. Panisch versuche ich nach hinten schauend, ihnen auszuweichen, doch dabei schere ich aus und fahre mit dem Auto in einen dicht mit Gebüsch bewachsenen Graben. Schnell habe ich mich aus dem Fahrzeug befreit und steige die Böschung hinauf, als mir schon zwei Rettungssanitäter entgegenkommen. Prüfend schauen sie mich an und fragen: "Na, irgendwo einen Kratzer?" Ich schüttle den Kopf. Nein, kein Kratzer, mir geht es gut. Der eine Sanitäter scheint sich noch weiter mit mir unterhalten und bei mir bleiben zu wollen, aber der andere zieht ihn weg, so sagt er nur zu mir: "Der ADAC ist gleich da." Als sie fortgehen, höre ich den anderen Sanitäter zu ihm sagen: "Auch wenn sie geil aussieht, von denen sollte man die Finger lassen." Toll, danke, dann warte ich halt alleine.

Oder nicht, denn der Traum geht in einem Raum weiter, vielleicht das Wartezimmer eines Arztes. Eine blonde Frau schaut mich lächelnd an, so als ob sie mich kennen würde, und auch mir kommt sie verdammt bekannt vor. Nur leider will mir nicht einfallen, wer sie ist und wo wir uns bereits gesehen haben. "Kann es sein, daß wir uns kennen?" sage ich, was sowohl eine Frage als auch eine Feststellung sein könnte. Sie nickt nur lächelnd, will aber nicht mehr verraten. Vorsichtig versuche ich ihr zu entlocken, woher wir uns kennen, allerdings so, daß sie nicht bemerkt, daß es mir überhaupt nicht einfällt und sie befremdet ist. Dies ist wieder mein (reales) Gesichterproblem und daß ich diese nicht erkennen, bzw. behalten kann, zumindest nicht in ungewohnten Kontexten oder wenn sie nicht sehr markant sind. Auch jetzt verrät sie mir nicht, woher ich sie kenne, gibt mir aber durch ihr Verhalten zu verstehen, daß sie freundschaftlichen Kontakt sucht und daß sie bereits einiges von mir weiß. Sie erzählt mir, daß sie gerade in einer Lebenskrise ist, weil vor einigen Tagen ihre Mutter starb und bittet um Rat. Das tut sie, weil ihr bekannt ist, daß ich das bereits alles mit meinem Vater durch habe und von meiner Krankheit weiß sie ebenfalls schon, scheint aber keine Berührungsängste und Probleme damit zu haben, so wie andere. Das liegt daran, daß sie bereits eine vergleichbare lebensbedrohende Krankheit und sogar ein Nahtoderlebnis hatte. Diese Ähnlichkeit unserer Erfahrungen führt zu ähnlichen Interessen, einer ähnlichen Lebenseinstellung und sympathischer Verbundenheit. Deshalb hätte ich keine Abneigung dagegen, mit ihr eine Freundschaft zu schließen. Da sie mich um Rat gefragt hat, erzähle ich ihr von meinen Erfahrungen beim Tod meines Vaters und auch sonst fällt mir viel ein, worüber ich mit ihr reden möchte. Aber auf jeden Fall sollte ich ihr von meinem Gesichterproblem erzählen, damit sie sich nicht wundert, wenn ich vielleicht mal an ihr vorbeilaufe und sie nicht erkenne. Dabei sollte ich auch gleich die Überweisung zum Neurologen wegen der Fatique erwähnen. Vielleicht findet ja der Neurologe den Grund für mein Gesichterproblem. Aber das berichte ich ihr später. Schließlich bittet sie mich, sie irgendwohin zu begleiten, wo sie etwas Verköstigung besorgen möchte. Sie führt mich in einen Raum, der vollkommen leer ist und ich frage mich schon, wo sie hier etwas zu essen finden will, als sie sich vor ein winziges Guckfenster in der Wand stellt und hindurchschaut. Nach einem kleinen Moment öffnet sich eine Tür und wir betreten einen zweiten Raum, wo sie ein Stullenpaket in die Hand gedrückt bekommt. Aha, so geht das also. Sie erklärt mir, daß es hier wirklich nur Stullen gibt, nichts anderes, und nur für eingeweihte Leute. Dann fragt sie mich, ob ich sie auch zu ihrem Kosmetiktermin begleite und dort auf sie warte. Warum nicht? Ich habe Zeit und begleite sie weiterhin. Wir betreten das Kosmetikstudio und sie zeigt mir mit der Kosmetikerin das Kleid (für die Beerdigung?), welches sie dort hinterlegt hat. Es ist ärmellos und weiß, in Etuiform geschnitten. Als ich den Stoff anfasse, bemerke ich, das es aus unzähligen, manchmal weiter, manchmal enger zusammengefügten weißen Zuckerwürfeln besteht. Nein, wie süß! Ich ulke, daß man aufpassen müßte, damit man nicht naß wird oder einem andere den Zucker wegknabbern. Wir lachen und ulken zu dritt weiter. Während ihrer Behandlung lasse ich mich daneben auf einem Stuhl nieder. Erst werden ihre Augenbrauen gezupft, dann beginnt ihre Wachsbehandlung. Das ist ja eine Rundumbehandlung, ulke ich weiter. Neue Kunden betreten den Salon, unter ihnen Kolleginnen von mir und meine ehemalige Chefin. Diese setzt sich mir gegenüber, scheint mich aber nicht zu erkennen. Erst als ich sie grüße, geht ein Erkennen über ihr Gesicht. Sie scheint sich unwohl zu fühlen, weil sie nicht weiß, wie sie sich mir gegenüber verhalten soll. Betroffen, normal oder fröhlich?
Um ihr und den anderen die Befangenheit zu nehmen, mache ich jetzt auf extra fröhlich und unbekümmert, auch auf die Gefahr hin, daß sie dann glauben, mir gehe es bestens. Schließlich sind wir fertig und meine neue Freundin fragt mich, ob ich ebenfalls beim jetzt fälligen Sprachkurs auf sie warte. Gut, mache ich. Allerdings dauert der eine dreiviertel Stunde und ich darf nicht mit hinein. Ich warte vor der Tür und überlege, ob ich in dieser Zeit vielleicht irgendetwas erledigen könnte. Kann ich, so daß der Kurs schnell vorbei ist und sie wieder herauskommt. Sie erzählt, daß man ein bißchen Yoga gemacht hätte, sie aber vergessen hat zu fragen, wann es das nächste Mal stattfindet. Ein letzter Kursteilnehmer verläßt den Raum und ich denke sofort, daß man diesen doch fragen könnte. Da sie aber keine Anstalten dazu macht, nehme ich es selbst in die Hand und spreche ihn an. Doch gleich wird klar, daß er nicht meine Sprache spricht, mich nicht versteht und anscheinend sogar glaubt, ich mache ihm ein unsittliches Angebot. Jetzt komme ich mir aber ziemlich doof vor.

Das verborgene Buch der Träume

...und andere gesammelte Schätze aus den Tiefen des Seelenmeeres

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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