Die Tomatenwanderung
Da ist ein vertrauter Mann. Wir befinden uns in einiger Distanz zueinander und auch gefühlsmäßig herrscht zwischen uns Distanz. Es scheint, daß er die Lust an mir verloren hat. Es läuft wohl auf eine Trennung hinaus. Während wir uns unterhalten, schmilzt die Distanz zusehends und schließlich kehrt mit behutsamen Zärtlichkeiten und Umarmungen auch das Gefühl zurück. Er sagt, daß er mich nicht verlässt. Gemeinsam gehen wir eine Straße entlang, die voller wandernder, dunkelroter Tomaten ist. Diese rollen selbständig wie ein lebendes Tomatenmeer voran, jede Größe ist vertreten. Einige sind klein wie Beeren, andere groß wie Pezzibälle. Wir versuchen immer in der Nähe der schönsten Tomaten zu bleiben, um uns diese zu sichern, und auf denen, die groß wie Pezzibälle sind, ruhen wir uns zwischendurch aus.
Beziehungsträume - Montag, 29. November 2010, 11:48