Montag, 15. November 2010

Das Geisterhaus

Eine Auseinandersetzung mit Herrn N., die ich spielerisch angehe und die ihn in dieser Weise zu amüsieren scheint. Sämtliche Kollegen, die das mitbekommen, geben mir recht und unterstützen mich in Gegenwart von ihm. Das überrascht mich, denn normalerweise redet ihm lieber jeder nach dem Mund. Eine Kollegin sagt scherzhaft etwas ziemlich Gemeines zu ihm, was ihn tatsächlich zu verletzen scheint. Sehe ich ihn im Augenwinkel ein Tränchen verdrücken? Ok, das war jetzt wirklich unschön von der Kollegin, allerdings kann er manchmal ebenfalls sehr verletzend sein.

Langsam erwache ich, kann jedoch nicht so recht ausmachen, wo ich mich befinde. Kann es sein, daß ich in irgendeiner Ecke des Büros liege und schlafe? Das ist mir ja irgendwie unangenehm, alledings schaffe ich es kaum, richtig zu mir zu kommen. Herr N. wartet geduldig am Schreibtisch, kommt aber sofort, als er merkt, daß ich aufgewacht bin, mit einigen Akten an mich heran und drückt mir diese in die Hand. Darunter zwei mit Erstattungen, wie ich mit verschwommenen Blick bemerke, die ich wohl unterschreiben soll. Dies tue ich, doch die dritte Akte ist eine abgeschlossene mit dem Namen "Birte Bichler". Hm, solch eine Buchstabenkombination gehörte nie zu meinem Sachgebiet. Was soll ich also damit? Nur sehr langsam werde ich klarer, stehe auf und bemerke die vielen Veränderungen im Büro. Mein Schreibtisch ist vollkommen leer geräumt. Als ich Herrn N. frage, wo meine Sachen sind, zeigt er auf irgendeine Ecke. Die Schränke mit den Vorbänden sind alle verschwunden. Ich erfahre, daß es wohl nun eine Stelle gibt, wo man dieses abgibt oder holen kann, aber allein nicht mehr herankommt. Doch auch die Aktenanzahl ist stark geschrumpft. Ich sehe eigentlich kaum noch welche hängen. Eine Dienstberatung soll stattfinden und mit Erstaunen betrachte ich die vielen neuen Gesichter unter den Kollegen, aber auch einige frühere sind dabei. Kollege K.F., sowie Sch., Herr N. natürlich und A. M., die anderen kenne ich nicht. Von der Chefin Frau G. ist weit und breit nichts mehr zu sehen.

Wieder erwache und weiß überhaupt nicht, wo ich mich befinde. Bin ich immer noch im Büro? Es ist merkwürdig still hier, nirgendwo jemand zu sehen. Im Zimmer befinden sich zwei Fensterwände und befremded fällt mir auf, daß, schaue ich aus dem Fenster links von mir, die Sonne scheint, aber auf der Seite der längeren Fensterwand, welcher noch eine Art gläserner Wintergarten vorgebaut ist, ein furchtbarer Sturm wütet. Doch erst einmal gilt meinem Nachdenken der Frage, wo ich eigentlich bin. Schließlich entscheide ich, daß dies wohl das alte Bürohaus sein muß, in dem ich früher gearbeitet habe, wenn auch einiges etwas anders aussieht. Im Wintergarten werden riesige rote und gelbe trichterförmige Blüten, die ich als Petunien identifizieren würde, durch den Sturm hin- und hergerissen. Sie sind auffällig groß, vielleicht eine besondere Sorte. Regen klatscht gegen die Scheiben. Durch das andere Fenster sehe ich ein Gebäude, welches im strahlenden Sonnenschein dem Pergamon-Museum ähnelt. Aber irgendetwas ist anders. In den stämmigen Mauern befindet sich nun seitlich hoch oben ein Eingang, zu dem eine Treppe führt. Das ist interessant. Ich nehme mir vor, mir alles ganz genau einzuprägen, was ich hier sehe, damit ich es später in meinem Blog niederschreiben kann. Vielleicht ist es ja die Zukunft. Trotzdem ist es in dem bisher leeren Haus irgendwie unheimlich, ich bin mir aber nicht sicher, ob ich tatsächlich jemanden treffen möchte. Wer weiß, was das für Personen oder Kreaturen wären. Im Hintergrund nehme ich nun noch so eine Art spannungssteigernder Filmmusik wie aus Thrillern wahr und das nervt mich. Was soll der Scheiß? Damit wird mir extra noch Angst gemacht, auch wenn dann gar nichts passiert. Ich lenke mich mit der Idee ab, nackt im Regen spazieren zu gehen. Darauf hätte ich jetzt wirklich Lust und von der Idee bin ich so begeistert, daß mir ziemlich egal ist, ob ich jemanden treffe. Nackt gehe ich durch den Wintergarten auf eine Veranda hinaus, und umrunde auf dieser das Haus, den stürmischen Regen auf meiner Haut genießend. Wundervoll. Jetzt jemanden zu treffen wäre zwar blöd, aber nicht weiter schlimm. Tatsächlich sehe ich nun wie einen Schemen eine ältere Frau irgendwo in einem Flur vorbeihuschen. Sie sieht mich, scheint sich aber nicht weiter über mich zu wundern. Ok, das macht mir Mut, mal das Innere des Hauses zu erforschen. Ich gehe eine schmalen dunklen Gang hindurch und komme auf einen anderen Flur. Hier läuft mir ebenfalls eine Frau über den Weg und ich sage "Guten Tag" als würde ich hier ganz selbstverständlich hingehören. Sie grüßt zurück und scheint alles normal zu finden. Eine Treppe hinuntergehend bemerke ich einige Leute hinter mir auf dem nächst höheren Treppenabsatz. Aus irgendeinem Grund sind sie mir suspekt und ich möchte nicht, daß sie mich sehen, weshalb ich immer schneller die Treppen hinunterlaufe, um ihnen jeweils eine Etage voraus zu sein. Im Keller angekommen betrete ich einen Raum, der eine An- oder Ausgabestelle zu sein scheint, vielleicht sogar die für die Akten-Vorbände. Stutzig macht mich die Person hinter der Theke - SIE HAT KEINEN KOPF! Sogar der Halsansatz fehlt. Der Körper endet gerade mit den Schultern. Ach herrje, was mache ich jetzt? Trotzdem ansprechen? Derjenige könnte es unhöflich finden, wenn ich einfach nur dumm glotze. Also frage ich etwas und bekomme tatsächlich Antwort, wenn ich auch nicht ausmachen kann, woher die Stimme kommt, denn die Person hat ja keinen Mund. Und ich erwache.

Das verborgene Buch der Träume

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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