Freitag, 27. März 2009

Die Behandlung

Ich befinde mich in einer Klinik, wo mich ein junger Arzt unter seine Fittiche genommen hat. Er ist besonders nett und läßt mir extra viele Behandlungen angedeihen, weil ich eine Art Forschungsobjekt für ihn bin. Jetzt ist wieder eine Behandlung oder Untersuchung an der Reihe, wofür er mich erstmal über verschiedene Sitzgelegenheiten schleift, bis er die passende gefunden hat, wo ich sitzen bleiben soll, auf dem Rand einer Liege. Dann sticht er mir eine Nadel tief in das Fleisch, und zwar am Becken im Übergang zum Rücken, aber seltsamerweise auf der linken Seite. Darüber kann ich erstmal gar nicht nachdenken, weil es sehr weh tut und ziemlich lange dauert, bis die Nadel ganz drin ist. Mehrmals rufe ich protestierend "Aua!". Als die Nadel im Muskel steckt, überklebt er sie mit einem Polsterverband. Anscheinend soll sie auch vorerst drin bleiben und der Polsterverband ist dazu da, daß ich auf der Stelle liegen kann, ohne daß es drückt. Besonders sympathisch finde ich das nicht, weil ich trotzdem noch ein ständiges feines Stechen merke. Ich frage mich nun, warum er in die linke Seite gestochen hat, obwohl der Schmerz doch hauptsächlich in der rechten Beckenseite sitzt, aber ok, er wird ja hoffentlich wissen, was er macht. An der Seite der Liege steht ein Wagen mit Apparaturen, an denen er sich zu schaffen macht. Schließlich meint er mit erhobenem Ok-Daumen, daß alles bestens ist und sagt außerdem: "Hundertmeterlauf". Dazu zeigt er eine Skala mit vier quadratischen Abschnitten, in welcher die Fitnessverfassung anhand von Sportsymbolen angezeigt wird und "Hundertmeterlauf" ist wohl gut. Schön zu wissen, aber wie passt das? Es kommen andere Ärzte in den Raum, die es anscheinend nicht so gerne sehen, daß er sich so ausführlich mit meiner Behandlung befaßt. Deshalb sagen sie ein wenig vorwurfsvoll in Hinsicht auf das Untersuchungsergebnis, daß ich schon so viele teure Tabletten bekommen hätte. Wahrscheinlich meinen sie, wenn das Ergebnis so gut ist, hätte man sich die geldintensiven Vorbehandlungen sparen können. Ich bin verunsichert und fühle mich etwas schuldig, da ich angeblich laut Apparatur gesund bin, aber trotzdem Schmerzen habe. Der junge Arzt allerdings läßt sich nicht beirren und will die Behandlung weiter fortführen. Er fragt mich, ob wir wieder zur Frau gehen wollen und ich verstehe gleich richtig, daß er damit fragt, ob ich bereit für eine nächste Nadel bin. Das bin ich allerdings nicht. Es war doch zu schmerzhaft, so daß ich für heute genug von Nadeln habe. Das sage ich ihm so und er hat Verständnis, legt seinen Arm um mich und drückt mich. So führt er mich hinaus und ich bin mir nicht mehr sicher, ob er sagte, daß ich schlafen gehen soll.

Zwischendurch mache ich einen Ausflug mit meiner Tante, meiner Mutter und einem Mädchen, das anscheinend meine Tante mitgebracht hat und die vielleicht ebenfalls zur Familie gehört. Allerdings ist sie etwas schwierig, ständig am Nörgeln, will dies und will jenes. Jetzt will sie Stiefel kaufen gehen, zu denen ich "Boots" sage. Wir tun ihr den Gefallen und als sie etwas abseits läuft, entschuldigt sich meine Tante und erklärt, daß es sicher nicht so ist, wie wenn sie meinen Cousin mitgenommen hätte. Das stimmt. Wenn mein Cousin bei Ausflügen dabei war, herrschte immer Harmonie pur. Und meine Tante weiß natürlich, wie gut wir uns verstehen. Aber ok, so schlimm ist das mit dem Mädel nun auch nicht.

Einige Zwischenfragmente des Traumes fehlen und ich weiß nicht mehr, ob ich noch in der Klinik bin. Ich bin jedoch in einem Gebäude, wo durch ein Versehen (meines oder von jemanden anders?) überraschend alle Fenster und Türen automatisch mit Gittern und Brettern verriegelt werden. Erst jetzt merke ich, daß dies ein früheres Gefängnis sein muß. Am Fenster fällt eine schwere Büste der englischen Königin als Gewicht herunter und schließt dieses mit einer Art massiven Rolladen, welchen sie mit sich zieht. Also muß es wohl ein englisches Gefängnis sein. Plötzlich ändert sich der Schauplatz und ich befinde mich in einem riesigen alten Schloß, wo ein Schwarzweißfernseher läuft. Mir ist, als sei ich diesem, bzw. dem Film gerade entstiegen, deshalb vielleicht das englische Gefängnis. Und obwohl der Film ziemlich gruselig ist, möchte ich ihn gerne bis zu Ende anschauen, dabei ist die Spannung allerdings so groß, daß ich in dem großen Saal ständig hin- und herlaufe. In ihm befinde ich mich allein. Auf einer Seite geht ein dunkler Gang zu den Schlafzimmern ab, und auf der anderen Seite ist der Saal durch eine Diele mit einem zweiten, im rechten Winkel liegenden Saal verbunden. In diesem zweiten Saal findet gerade eine Feier statt, bei der viele Menschen wie in einem Gottesdienst sitzen und einer Rede zuhören. Ich bemerke jetzt auch, daß ich noch ein Kind bin. Eigentlich dürfte ich gar kein Fernsehen mehr schauen und schon gar nicht allein, aber ich hoffe, daß es wegen der Feier niemand merkt. Doch der Fernseher ist so laut, daß sich aus den Schlafzimmern jemand gestört fühlt und aus dem Gang kommt. Ich schlendere zur Diele hinüber, wo jetzt mehrere Leute herumstehen. Eine fremde männliche Stimme, jenseits des Geschehens, kommentiert das, was er sieht, als ein Drama um menschliche Beziehungen. Ich selbst als Kind im Geschehen drin, höre diese Stimme, finde aber, daß sie ziemlich übertreibt. Zum Beispiel wechsel ich kurz ein paar Worte mit meinem Spielfreund M., der ebenfalls als Kind unter den Leuten ist, doch wir gehen gleich wieder auseinander. Die Stimme kommentiert dies als Sehnsucht nach Liebe. Ich selbst denke bei mir, daß ich nicht gleich eine Liebesbeziehung mit meinem Spielfreund habe, nur weil ich ein paar Worte mit ihm austausche oder weil er mein Spielfreund ist. Die Feiernden setzen sich wieder auf ihre Plätze und ich gehe zurück in den großen Saal, um den unheimlichen Film weiter zu schauen. Da kommt ein alter Mann aus dem zweiten Saal auf mich zu - er hat weiße Haare, trägt eine Brille und erscheint mir irgendwie seltsam bekannt und vertraut, aber mir will absolut nicht einfallen, wer er ist. Halb als Aufforderung, halb als Frage sagt er leise und gütig zu mir: "Du gehst jetzt aber schlafen!?"

Das verborgene Buch der Träume

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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