Diebische Klientin
Arbeitstag im Büro. Dieses sieht völlig anders aus, denn die Gänge werden aus Regalen in schwarzem Klavierlack gebildet, welche wie in einem Labyrinth angeordnet sind. Ich kann mir nie merken, in welcher Ecke und in welcher Kurve ich welche Tür finde. Aber zum Glück stehen draußen Namen dran und der gesamte verschlungene Gang ist auch nicht sehr groß. So gehe ich ihn jedesmal vollständig ab und schaue auf die Türschilder. An meine Kollegen verteile ich Pfannkuchen und Brötchen als Geburtstagslage. Außerdem habe ich mit einigen nicht sehr freundlichen Klienten zu tun. Schließlich komme ich in mein eigenes Bürozimmer zurück. Dieses besteht eigentlich aus zwei Zimmern, denn mein Schreibtisch und der von Herrn N. sind durch eine Wand getrennt, durch die jedoch neben den Schreibtischen ein Durchgang verläuft. Herr N-. ist nicht an seinem Platz, jedoch zuckt eine Klientin zusammen und zupft nervös an ihrer Tasche. Ich wollte ihm schon immer mal sagen, daß er Klienten nicht alleine im Zimmer sitzen lassen soll. Das ärgert mich bereits eine ganze Weile. Die hat doch eindeutig etwas geklaut, hoffentlich nicht das Siegel. Leider habe ich keine Berechtigung, ihre Tasche zu durchsuchen, deshalb sage ich nichts weiter, sondern bitte sie nur, hinauszugehen. Als sie an meinem Arbeitsplatz vorbei zur Ausgangstüre geht, zeigt sie auf ein Blatt Papier auf meinem Schreibtisch und sagt: "Sie sollten erstmal Schreiben lernen!" Das ist doch eine Unverschämtheit - die hat nicht nur geklaut, sondern auch noch in meinen Papieren geschnüffelt und gelesen, während sie alleine war! Und dann noch frech werden und meine Rechtschreibung - denn die meint sie damit wohl - bemängeln!
Ich mache kurzen Prozeß mit ihr, indem ich aufspringe, sie am Mantelkragen packe und mit dem Kopf gegen die Tür schlage (ungefähr so, wie Al Bundy es mit den Liebhabern seiner Tochter machte). Benommen zieht sie ab und der Arbeitstag geht weiter. Herr N. ist wieder da und plötzlich fällt mir siedendheiß ein, daß ich ja eigentlich krankgeschrieben bin. Ich habe zwei Tage gearbeitet, trotz Krankschreibung - das wird gewaltigen Ärger geben. Was mache ich denn jetzt? Wie hatte ich das eigentlich bloß vergessen können? Laut und eher belanglos stelle ich die Frage Herrn N. Der sieht kein großes Problem darin, schließlich ist es ja nicht seines. Aber ich werde wirklich ein Problem bekommen, wenn das die Büroleitung erfährt. Gedankenverloren greife ich zu einer Tüte Lakritzkonfekt, welches ich als Medikament von meiner Ärztin verschrieben bekommen habe. Eigentlich soll ich es zum Trinken auflösen, aber warum eigentlich? Ich esse es lieber so und beiße in eine rosafarbene Schaumrolle.
Bemerkung: Lakritzkonfekt als Medizin. Sollte ich vielleicht mal ausprobieren, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß es gegen Kreuzschmerzen hilft.
Ich mache kurzen Prozeß mit ihr, indem ich aufspringe, sie am Mantelkragen packe und mit dem Kopf gegen die Tür schlage (ungefähr so, wie Al Bundy es mit den Liebhabern seiner Tochter machte). Benommen zieht sie ab und der Arbeitstag geht weiter. Herr N. ist wieder da und plötzlich fällt mir siedendheiß ein, daß ich ja eigentlich krankgeschrieben bin. Ich habe zwei Tage gearbeitet, trotz Krankschreibung - das wird gewaltigen Ärger geben. Was mache ich denn jetzt? Wie hatte ich das eigentlich bloß vergessen können? Laut und eher belanglos stelle ich die Frage Herrn N. Der sieht kein großes Problem darin, schließlich ist es ja nicht seines. Aber ich werde wirklich ein Problem bekommen, wenn das die Büroleitung erfährt. Gedankenverloren greife ich zu einer Tüte Lakritzkonfekt, welches ich als Medikament von meiner Ärztin verschrieben bekommen habe. Eigentlich soll ich es zum Trinken auflösen, aber warum eigentlich? Ich esse es lieber so und beiße in eine rosafarbene Schaumrolle.
Bemerkung: Lakritzkonfekt als Medizin. Sollte ich vielleicht mal ausprobieren, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß es gegen Kreuzschmerzen hilft.
Berufsträume - Sonntag, 31. August 2008, 15:11