Ein kleines Stück Himmel
Es ist spät und schon dunkel. Ich schleiche in einer mir unbekannten Stadt um eine Kirche herum. Es fasziniert mich, wie sich von jedem Schritt aus neue Perspektiven vor mir auftun. Teilweise habe ich den Eindruck, an manchen Ecken schon gewesen zu sein. Nun entdecke ich auf der anderen Seite von mir eine zweite Kirche oder ein anderes altes Gebäude aus rotem Backstein. Ich schaue hinauf in den Nachthimmel und entdecke ein kleines rechteckiges Stück Himmel, welches azurblau und mit weißen Federwölkchen überzogen ist. Nanu, denke ich, wie geht das denn? Ich versuche genauer zu schauen und vermute schließlich, daß ich einfach in ein Fenster der Kirche schaue und dahinter ein Stück gemalten Himmel sehe. Allerdings kann ich nicht ausmachen, wo das Gemäuer, bzw. der Kirchturm beginnt und endet. Ich starre wie hypnotisiert auf das kleine Stück Himmel und jetzt scheint es mir tatsächlich, als wäre der blaue Himmel tatsächlich räumlich ein wenig vom Fenster entfernt und nur gemalt. Ich setze meinen Weg fort und treffe auf der anderen Seite Kirche meine ehemalige Mitschülerin St. R. Wir begrüßen uns sehr herzlich, fast freudig, umarmen uns sogar, und ich frage, wie es ihr geht. Sie ist sehr fröhlich und erzählt von ihrem schönen Leben, in dem sie nicht mehr arbeiten müsse, da sie äußerst wohlhabend durch ihre Eltern ist, und nur noch Dinge tue, die ihr Spaß machen. Da spüre ich, wie Neid an meinem Herzen frißt. Wieso darf sie so ein schönes und leichtes Leben führen, ich aber nicht?
Kurzträume und Fragmente - Freitag, 21. März 2008, 15:05