Der in sich hineinfeixende M. und ich frage ihn, warum er so lacht, aber er sagt es mir nicht sondern grinst weiter.
In Nirvâna Vernichtung zu sehen, läuft darauf hinaus, zu sagen, daß in gesunden traumlosen Schlaf –
der keinen Eindruck in dem physischen Gedächtnis oder Gehirn zurückläßt, weil das höhere Selbst des Schläfers dabei in seinem ursprünglichen Zustande unbedingten Bewußtseins ist – versunkener Mensch gleichfalls vernichtet ist. Das letztere Gleichnis entspricht nur der einen Seite der Frage – der allermateriellsten; da Reabsorption durchaus keinen solchen „traumlosen Schlaf“ bezeichnet, sondern im Gegenteile absolute Existenz, eine unbedingte Einheit,
oder einen Zustand, den zu beschreiben die menschliche Sprache gänzlich und hoffnungslos unfähig ist. Die einzige Annäherung an irgend etwas, was einer verständnisvollen Vorstellung davon ähnlich ist, kann bloß in den panoramaartigen Visionen der Seele durch die geistigen Ideenbildungen der göttlichen Monade gesucht werden. Auch geht die Individualität – ja nicht einmal die Wesenheit der Persönlichkeit, wenn eine solche übrig geblieben ist – nicht deshalb verloren, weil sie reabsorbiert wird. Denn wie grenzenlos auch vom menschlichen Standpunkte aus der paranirvânische Zustand sein mag, so hat er doch seine Grenze in der Ewigkeit. Dieselbe Monade wird, wenn sie ihn einmal erreicht hat, als ein noch höheres Wesen, auf einer viel höheren Ebene aus demselben wieder emportauchen, um ihren Kreislauf von vervollkommneter Thätigkeit aufs neue zu beginnen. Das menschliche Gemüt in seinem gegenwärtigen Entwicklungszustand kann diese Gedankenebene nicht überschreiten, ja kaum dieselbe erreichen. Es wankt hier an den Pforten der unerfaßbaren Unbedingtheit und Ewigkeit.
(Blavatsky - Geheimlehre I)
Zitate und Tips - Mittwoch, 24. Januar 2007, 18:56