Fingerhakeln
K.F. und ich sind auf einer Party, welche irgendwo in weitläufigen Räumlichkeiten von Bekannten stattfindet. Eigentlich sieht es eher aus wie in einer Disko, aber es sind wenig Leute dort und fast keine Fremden. Ich stehe neben K. vor einem Fenster oder einer Glasscheibe, in welcher wir uns beide spiegeln. Wir sehen zusammen - so als Paar -, etwas seltsam aus, ich kann nicht sagen, woran oder an wem das liegt. Aber irgendwie ist da auch das Gefühl, dass dies nicht wichtig ist, sondern allein die Geborgenheit und Ruhe, die in uns ist. So stehen wir sehr, sehr lange zusammen, ich glaube zeitweise habe ich mich an ihn angelehnt und teilweise ist mir, als ob ich auch im Stehen geschlafen hätte. Dabei spüre ich mit einem Mal, wie er mit seinem Finger meinen Zeigefinger berührt und an ihm reibt. Ich wundere mich zwar, aber beschließe nicht zu reagieren, erstmal nicht die Augen zu öffnen und abzuwarten, was das wird. Schließlich windet sich sein Finger um meinen herum, hakt sich bei mir ein und so zaghaft verhakelt stehen wir noch lange in vertrauter Zweisamkeit.
Kurzträume und Fragmente - Mittwoch, 15. Dezember 2004, 00:08