Samstag, 29. Januar 2011

Billy Idol und Waffenpflicht

Eine Hardrock-Musik-Veranstaltung, bei welcher junge, noch unbekannte Bands auftreten. Die Räumlichkeiten sind nicht groß, etwa so wie eine größere Disco. Ein neues Lied wird gleich gespielt und ich werde extra vorgewarnt: "Achtung, es wird laut!" Wird es aber gar nicht und auch sonst ist es eher ein leiser Traum, in dem ich mich nun in enger Umarmung mit Billy Idol wiederfinde. Wir sind auf einer Tanzfläche allein, nur umstanden von einigen neugierigen Zuschauern. Vielleicht tanzen wir, vielleicht stehen wir auch einfach so da, man weiß es nicht. Sicher ist jedoch, daß wir ein Paar sind und viel mehr darüber hinaus. Es ist nicht nur, als seien wir körperlich miteinander verwachsen, sondern unsere Empfindungen und Schmerzen ebenfalls. Wir gehen denselben Leidensweg, denn Billy Idol hat tägliche quälende Rückenschmerzen. Und dies macht aus uns etwas, wie man es lapidar "ein Herz und eine Seele" nennt, etwas, das aus einer tiefgreifenden Verbundenheit jeder Zelle, jeden Gefühls und Gedankens heraus nicht zu trennen ist. Im Hintergrund läuft aus der Konserve eines seiner Lieder, welches aber ausschließlich als eine fast lautlose Melodie zu hören ist und dabei wie die Vision eines Filmes auf einer Leinwand vorüberschwebt. Es erzählt von Sommer und es scheint beinahe, als sei es unser gemeinsames Abschiedslied, da der Weg, den wir zusammen gehen, zusammen zu gehen beschlossen haben, uns von diesem Leben wie wir es jetzt führen, fortführt.

Meine Mutter ist vorübergehend in ein großes Hotelzimmer mit hoher Decke gezogen. Da es renovierungsbedürftig ist, hat sie meinen Cousin gebeten, es zu renovieren und auch ich helfe dabei mit. Allerdings kann ich nicht wirklich nachvollziehen, wieso sie das Zimmer, wenn sie bald wieder auszieht, auf eigene Kosten renovieren will, wenn eigentlich das Hotel dafür zuständig ist, aber egal. Ich habe die letzte Nacht im noch baustellengleichen Zimmer verbracht, in einem Bett, das bereits in die Ecke gestellt worden ist, und trage ein pinkfarbenes T-Shirt mit einem dunkelblauen Druck, dazu ein passendes dunkelblaues Armband an meinem linken Handgelenk. Mein Cousin kommt ins Zimmer und um mich zu ärgern setzt er sich auf mich drauf und imitiert mit seinen Augen ein Zucken, so wie es wohl an meinen Augen zu sehen ist, wobei ich ihm meine Faust in die Seite stemme. Während der kleinen Rangelei habe ich Gelegenheit, genauer sein Gesicht betrachten. Es mutet fast türkisch an, mit einem gepflegten schwarzen Vollbart, dabei sind seine Augen jedoch statt braun, wie normalerweise, so grün wie meine. Etwas später sind wir alle gemeinsam auf den Weg in ein Restaurant, da wir nach der Arbeit Hunger haben. Unterwegs werde ich von einem Ordnungshüter angehalten, der mich fragt, ob ich auch die vorgeschriebenen Waffen bei mir trage. Ab einem gewissen Alter ist dies nämlich Pflicht und die Waffen dafür gibt es auf Rezept aus der Apotheke. Blöderweise habe ich zwar das Rezept für Pfefferspray eingesteckt, es aber noch nicht eingelöst. Der Ordnungshüter will Ärger machen und meint, daß wir im vor uns liegenden Restaurant ohne die Waffe sicher keinen Einlaß finden, aber der Inhaber des Hauses ist überraschend kulant und meint, es ginge auch ohne Pfefferspray. Auf dem Hinterhof der Gaststätte suchen wir uns ein Plätzchen im Freien und rücken einige Garten-Klappstühle an einen Tisch. Da die Stühle lange nicht benutzt wurden, tummeln sich jedoch an den Lehnen Schnecken, seltsame Moränen und ähnliches Getier. Ich wage mich nicht hinzusetzen und nehme Abstand, dabei bemerke ich in der Luft etwas, das wie ein Glühwürmchen aussieht, aber viel größer und aus echter leuchtender Glut. Ehe ich mich versehe, fliegt es zu mir und fällt genau auf meinen Kopf.

Bemerkung: Ich weiß zwar nicht, welches Lied von Billy Idol es war, aber dieses würde am besten passen und ich kannte es bisher noch nicht - Summer Running

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~Ich träumte, ich sei ein Schmetterling, hin und her flatternd, mit allen Absichten uns Zielen eines Schmetterlings. Plötzlich erwachte ich, und lag da wieder ich selbst. Nun weiß ich nicht, war ich ein Mensch, der träumte, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der jetzt träumt, er sei ein Mensch?~ (Tschuangtse, chinesischer Philosoph)

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