Es ist soweit. Ich betrete mit den anderen zusammen einen recht kleinen Kahn, der ein wenig an das Schiff beim letzten Geburtstag erinnert, auf welchem wir die nächsten Wochen während einer Art Klassenreise unterwegs sein werden. Noch bevor uns unsere Kabinen gezeigt werden, versammeln wir uns um einen langen derben Holztisch zu beiden Seiten auf einfachen Sitzbänken und bekommen vom Schiffskoch eine deftige Mahlzeit kredenzt. Währenddessen hält ein Politiker, der mit Nachnamen Rosenmontag heißt, eine Karnevalsrede. Als ich mich über den lustigen Namen des Politikers wundere, fällt mir ein, daß ich auf dieser Reise noch vier Chemos bekommen soll. So rein präventiv, ohne besonderen Grund und in Form einer Spritze. Darauf habe ich aber gar keine Lust, weshalb ich überlege, ob ich die nicht heimlich weglassen kann. Allerdings wird es dann sicherlich auffallen, wenn es mir während der Schiffsreise zu gut geht.
Träume von Urlaub und Reisen - Sonntag, 22. Februar 2015, 23:59
Meine Grundausbildung als Stewardess habe ich bereits hinter mir, jetzt bin ich neu ernannte Assistentin der Chef-Stewardess und leiste bei ihr mein Stewardessen-Praktikum ab. Die Chef-Stewardess ist gleichzeitig Ausbilderin von einigen ganz frischen Stewardessen. Als Assistentin begleite ich sie ebenfalls in die Klasse, wo sie ihren Unterricht abhält. Ansonsten folge ich ihr kreuz und quer über das Terminal, welches aus verschiedenen Gebäuden besteht, und sie erklärt mir, was ich in welchem Gebäude finde. Unsere Aufgabe besteht darin, auf diesem Terminal Aufträge von Kunden zu erledigen, zum Beispiel Einkäufe, wir gehören also zum Bodenservicepersonal und fliegen, zumindest vorerst, nicht mit den Flugzeugen mit.
Die Chef-Sterwardess überträgt mir nun meine erste Aufgabe, die ich selbständig erledigen soll. Es geht um eine Kältebrille für die Augen, welche eine (anscheinend reiche) Kundin über den Teich geflogen haben möchte. Dazu muß ich diese Kältebrille erst im Terminal einkaufen, ein kleines Flugzeug chartern, einen Piloten dafür anheuern, allen bürokratischen Schriftkram erledigen und beim Einchecken der Kältebrille dabei sein, damit nichts schief läuft. Irgendwie habe ich vergessen, wo ich jetzt mit der Kältebrille zuerst hin muß, da werde ich mich wohl durchfragen müssen.
Später im Traum befinde ich mich in Norwegen, genauer gesagt in Tromsø an der Eiskathedrale. Natürlich ist dort alles duster und Schnee liegt ebenfalls überall meterhoch. Die Eiskathedrale selbst ist so eingeschneit, daß sie wie ein unförmiger Eisberg aussieht. Deshalb ist sie auch geschlossen, allerdings befindet sich unter ihr ein Hohlraum, in dem es relativ warm ist und wo sich Landstreicher aufhalten. Die restlichen Norweger dagegen stehen in Gruppen auf den verschneiten Straßen und brennen selbstgebastelte Raketen ab, warum auch immer.
Eine Kältebrille könnte ich jetzt in der Tat gebrauchen, nachdem ich die letzte Nacht fast durchgemacht habe. Zwar im Bett, dennoch bin ich zum wiederholten Male in der ARD am Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" bis zum frühen Morgen hängen geblieben. Diesen Film habe ich bereits zigfach gesehen, aber er ist einfach phänomenal, weil es der einzige Film ist, den ich kenne, der mit jedem Anschauen besser wird und in welchem man immer neue Einsichten entdeckt. Diesmal habe ich ihn als Metapher für eine spirituelle Transformation gesehen, das war mir vorher noch nie aufgefallen.
Berufsträume - Sonntag, 8. Februar 2015, 00:01
Bereits wach, liege ich etwas verschlafen in meinem Jugendklappbett, auch Waschschüssel genannt, und horche, ob aus dem Rest der elterlichen Wohnung schon etwas zu hören ist. Anscheinend schlafen noch alle, ich könnte mich auch noch einmal umdrehen, doch stattdessen lese ich einen Text, der auf meinem Kopfkissen in Schreibschrift wie auf einem Blatt Papier geschrieben steht. Mir fällt auf, daß die ganze Nacht hindurch eine Lampe in meinem Kinderzimmer gebrannt hat. Ich habe wohl vergessen, sie auszumachen. So gegen 9 Uhr geht die Tür auf und mein Bruder kommt herein, weil er den Kachelofen anheizen will. Kaum hat er die Ofenklappe geöffnet, liegen auch schon völlig durchglühte Kohlen im Ofen, so als hätte er sie gar nicht gerade erst angezündet. Eigentlich finde ich es unnötig, daß der Ofen beheizt wird, das sage ich meinem Bruder, denn die Temperatur in meinem Zimmer ist auch so angenehm. Im Grunde ist das seltsam, weil mein Zimmer über einem riesigen, kalten Hausflur liegt. Dann nimmt sich mein Bruder einige Hefte und Bücher mit, von denen er behauptet, daß es seine wären, was ich jedoch erst kritisch überprüfe.
Kurz nachdem er gegangen ist, steht meine Mutter in der Tür und ruft mich zum Frühstücken. Sie sagt mir außerdem, daß ein Wollvertreter im Hause sei und wahrscheinlich am Frühstück teilnimmt. Ich bin nicht gerade begeistert, daß meine Eltern schon wieder Besuch haben, aber von einem Pfarrhaus bin ich nichts anderes gewöhnt. Trotzdem sehe ich keine Notwendigkeit, mich richtig anzuziehen, sondern finde, meine legere Bettbekleidung mit meinem hübschen Schlafjäckchen ist auch für Besuch ausreichend. Während mir das noch durch den Kopf geht, schaut ein Mann in einem grauen Anzug ins Zimmer herein und kommt mir verdammt bekannt vor. Doch ehe ich seinen Namen sagen kann, spricht er schon meinen Namen aus: "S.!"
Ganz genau, es ist mein Schulkamerad M.! Ganz überrascht bitte ich ihn erst einmal hinein und frage, ob er dieser Teppich-, bzw. Wollvertreter ist (vom Aussehen her könnte er es sein), aber er verneint vehement. Stattdessen erzählt er mir, daß es total schwierig sei, mich telefonisch zu erreichen. Mangels anderer Sitzgelegenheiten bitte ich ihn, auf meinem zerwühlten Bett Platz zu nehmen und ich setze mich neben ihn, zufrieden bemerkend, daß mein Kinderzimmer recht aufgeräumt aussieht. Vollkommen ok, um Besuch zu empfangen. Auf dem Schreibtisch steht ein Laptop und liegen ein paar Sachen herum, der Vorhang am Regal steht offen und das Bett ist nicht gemacht, aber das ist ja normal, wenn man gerade erst aufgestanden ist.
Ich frage M., wie es ihm geht und was er macht, aber statt zu antworten, redet er mit meiner Mutter, die noch einmal in der Tür steht, schreibt etwas auf ein Blatt Papier und versucht ihr, ein Einfamilienhaus schmackhaft zu machen, weil man da mehr Platz hätte. Meine Mutter mag lieber Wohnungen, das war mir klar, aber ich werde ganz aufgeregt, weil ich aus dem, was er sagt, heraushöre, daß er Kontakte zur Immobilienbranche hat. Ich muß ihn unbedingt fragen, ob er mir eine Wohnung besorgen kann!
Doch bevor ich dazu komme, ist er verschwunden und ich schaue in der Wohnung nach, wo er abgeblieben ist. Er wird ja wohl nicht gegangen sein, ohne sich mit mir unterhalten zu haben, zumal er sich so angestrengt hat, mich telefonisch zu erreichen!
Im Wohnzimmer sitzt mein Vater am Frühstückstisch, mit ihm drei oder vier fremde Menschen, darunter zwei Schwarzafrikaner. Meine Mutter hat zwar nur etwas von einem Wollvertreter gesagt, doch es scheint viel mehr Besuch in der Wohnung zu sein. Ich grüße höflich mit "Guten Morgen!" und öffne schnell die Tür zum hinteren Korridor, wo ich am anderen Ende ebenfalls eine Schwarzafrikanerin sitzen sehe. Aus der Küche dringen die Stimmen von meiner Mutter und meinem Schulkameraden.
Da ich nun weiß, daß er noch da ist, ziehe ich mir den Klavierhocker an den Frühstückstisch und setze mich dazu. Auf dem Tisch sehe ich Platten mit Schuhsohlen, die meine Mutter mit Leber- und Teewurst bestrichen hat. Beherzt greife ich nach einer großen Schuhsohle und beginne vorsichtig, daran herumzukauen. Der fremde Mann mir gegenüber verzieht kurz das Gesicht und sagt dann, wie gut diese Brote schmecken würden. Witzigerweise war sein Gesichtsausdruck, der eher Ekel ausdrückte, völlig im Gegensatz zu seiner Aussage. Spontan und lachend sage ich ihm das.
Träume in der Vergangenheit - Montag, 19. Januar 2015, 00:04