Träume in der Vergangenheit

Montag, 19. Januar 2015

Frühstück mit der Familie

Bereits wach, liege ich etwas verschlafen in meinem Jugendklappbett, auch Waschschüssel genannt, und horche, ob aus dem Rest der elterlichen Wohnung schon etwas zu hören ist. Anscheinend schlafen noch alle, ich könnte mich auch noch einmal umdrehen, doch stattdessen lese ich einen Text, der auf meinem Kopfkissen in Schreibschrift wie auf einem Blatt Papier geschrieben steht. Mir fällt auf, daß die ganze Nacht hindurch eine Lampe in meinem Kinderzimmer gebrannt hat. Ich habe wohl vergessen, sie auszumachen. So gegen 9 Uhr geht die Tür auf und mein Bruder kommt herein, weil er den Kachelofen anheizen will. Kaum hat er die Ofenklappe geöffnet, liegen auch schon völlig durchglühte Kohlen im Ofen, so als hätte er sie gar nicht gerade erst angezündet. Eigentlich finde ich es unnötig, daß der Ofen beheizt wird, das sage ich meinem Bruder, denn die Temperatur in meinem Zimmer ist auch so angenehm. Im Grunde ist das seltsam, weil mein Zimmer über einem riesigen, kalten Hausflur liegt. Dann nimmt sich mein Bruder einige Hefte und Bücher mit, von denen er behauptet, daß es seine wären, was ich jedoch erst kritisch überprüfe.

Kurz nachdem er gegangen ist, steht meine Mutter in der Tür und ruft mich zum Frühstücken. Sie sagt mir außerdem, daß ein Wollvertreter im Hause sei und wahrscheinlich am Frühstück teilnimmt. Ich bin nicht gerade begeistert, daß meine Eltern schon wieder Besuch haben, aber von einem Pfarrhaus bin ich nichts anderes gewöhnt. Trotzdem sehe ich keine Notwendigkeit, mich richtig anzuziehen, sondern finde, meine legere Bettbekleidung mit meinem hübschen Schlafjäckchen ist auch für Besuch ausreichend. Während mir das noch durch den Kopf geht, schaut ein Mann in einem grauen Anzug ins Zimmer herein und kommt mir verdammt bekannt vor. Doch ehe ich seinen Namen sagen kann, spricht er schon meinen Namen aus: "S.!"
Ganz genau, es ist mein Schulkamerad M.! Ganz überrascht bitte ich ihn erst einmal hinein und frage, ob er dieser Teppich-, bzw. Wollvertreter ist (vom Aussehen her könnte er es sein), aber er verneint vehement. Stattdessen erzählt er mir, daß es total schwierig sei, mich telefonisch zu erreichen. Mangels anderer Sitzgelegenheiten bitte ich ihn, auf meinem zerwühlten Bett Platz zu nehmen und ich setze mich neben ihn, zufrieden bemerkend, daß mein Kinderzimmer recht aufgeräumt aussieht. Vollkommen ok, um Besuch zu empfangen. Auf dem Schreibtisch steht ein Laptop und liegen ein paar Sachen herum, der Vorhang am Regal steht offen und das Bett ist nicht gemacht, aber das ist ja normal, wenn man gerade erst aufgestanden ist.
Ich frage M., wie es ihm geht und was er macht, aber statt zu antworten, redet er mit meiner Mutter, die noch einmal in der Tür steht, schreibt etwas auf ein Blatt Papier und versucht ihr, ein Einfamilienhaus schmackhaft zu machen, weil man da mehr Platz hätte. Meine Mutter mag lieber Wohnungen, das war mir klar, aber ich werde ganz aufgeregt, weil ich aus dem, was er sagt, heraushöre, daß er Kontakte zur Immobilienbranche hat. Ich muß ihn unbedingt fragen, ob er mir eine Wohnung besorgen kann!

Doch bevor ich dazu komme, ist er verschwunden und ich schaue in der Wohnung nach, wo er abgeblieben ist. Er wird ja wohl nicht gegangen sein, ohne sich mit mir unterhalten zu haben, zumal er sich so angestrengt hat, mich telefonisch zu erreichen!
Im Wohnzimmer sitzt mein Vater am Frühstückstisch, mit ihm drei oder vier fremde Menschen, darunter zwei Schwarzafrikaner. Meine Mutter hat zwar nur etwas von einem Wollvertreter gesagt, doch es scheint viel mehr Besuch in der Wohnung zu sein. Ich grüße höflich mit "Guten Morgen!" und öffne schnell die Tür zum hinteren Korridor, wo ich am anderen Ende ebenfalls eine Schwarzafrikanerin sitzen sehe. Aus der Küche dringen die Stimmen von meiner Mutter und meinem Schulkameraden.
Da ich nun weiß, daß er noch da ist, ziehe ich mir den Klavierhocker an den Frühstückstisch und setze mich dazu. Auf dem Tisch sehe ich Platten mit Schuhsohlen, die meine Mutter mit Leber- und Teewurst bestrichen hat. Beherzt greife ich nach einer großen Schuhsohle und beginne vorsichtig, daran herumzukauen. Der fremde Mann mir gegenüber verzieht kurz das Gesicht und sagt dann, wie gut diese Brote schmecken würden. Witzigerweise war sein Gesichtsausdruck, der eher Ekel ausdrückte, völlig im Gegensatz zu seiner Aussage. Spontan und lachend sage ich ihm das.

Samstag, 29. März 2014

Fliegeralarm

Zwillingsschwestern und ein Bruder, der Friedrich heißt. Mir scheint, ich selbst bin dieser Friedrich. Alle tragen Badehauben, wie man sie aus den 20er Jahren kennt. Zuerst beobachte ich den Uferverlauf einer Meeresbucht, in welcher sich weiße Segel bauschen. Auf einem der Schiffe befindet sich eine Hochzeitsgesellschaft. Es ist mit weißen Bouquets geschmückt. Später bin ich mit meinen Zwillingsschwestern allein in einem Schwimmbad im Art-Deco-Stil. Der Fußboden ist mit blau-roten Mosaiken ausgelegt. Gerade will ich mit einer der Schwestern in das Wasser, als Fliegeralarm ertönt. Schnell darauf sind die ersten Detonationen zu spüren. Es ist zu spät, wir können uns jetzt nicht mehr in Sicherheit bringen.

Freitag, 21. Mai 2010

Drei in den Vierzigern

Eine kurze Traumsequenz wie ein Film aus den 40iger Jahren, aber in Farbe. Ein Mann, dessen Gesicht ich nicht sehen kann, humpelt eine breite Treppe hinauf zu einem Ausgang. Er trägt einen weißen Anzug und einen Hut. Die unrhythmischen Schritte hallen im Tunnel (?) und ich folge ihm mit einigem Abstand. Irgendetwas verbindet mich mit dem Mann. Das Humpeln ist jedenfalls nichts, was mich an ihm stört, wie ich selbst verwundert feststelle. Als ich zurück nach unten schaue, erkenne ich eine Frau in einem 40iger Jahre-Kostüm, keckem Hütchen und schwarzer Lockenwelle. Wie angewurzelt ist sie stehen geblieben und folgt uns mit ihren Blicken. Ich meine Abschied und ein wenig Eifersucht aus ihnen zu lesen. Sie scheint den Mann ebenfalls zu kennen. Wie gut, das kann ich nur erahnen.

Freitag, 23. April 2010

Im Dorf der Großeltern (Agave-Blütenessenz)

Ein vergangenes Jahrhundert im Dorf meiner Großeltern. Die Menschen warten auf den für die nächsten Tage angekündigten Weltuntergang, an den sie fest glauben, weshalb die Straßen wie leergefegt sind. Gleichzeitig finden Vorbereitungen für einen Krieg statt. Auch ich bin davon betroffen, als ich eine Uniform erhalte und meine langen Haare passend zur Uniform gestutzt werden. Danach verlasse ich die Kaserne(?), unweit des Dorfes gegenüber vom Hafen, und nehme mir vor, einen längeren Spaziergang zu machen. Beim Hinaustreten aus der Tür stolpere ich über einen hohen Berg Soldatenstiefel. Warum die wohl mitten vor der Tür liegen? Vielleicht frisch geliefert? Das Dorf sieht irgendwie anders aus als ich es kenne, aber der Hafen ist zu erkennen, allerdings ohne die heute dort stehende Mühle. Ich schlendere zu den Kaitreppen und hocke mich hin, um in das Wasser zu schauen. Nanu! Die Spree ist über das Ufer getreten und viel breiter als sonst. Einige durchsichtige Eisschollen treiben am Ufer im Wasser. Anscheinend ist Tauwetter, deshalb auch der höhere Wasserstand. Rechts von mir am Geländer lehnen einige Kahnführer, schmauchen ihre Pfeifen und unterhalten sich. Ihrem Gespräch entnehme ich, daß gerade erst die Leiche eines Jungen aus dem Wasser gefischt wurde. Deshalb sind hier so viele Leute versammelt... Vom Jungen selbst ist nichts mehr zu sehen, aber ich erfahre, daß er Kochgeselle war, eine dieser weißen Ballonmützen trug und versuchte, eine Münze aus dem Wasser zu fischen. Eigentlich würde ich meinen Weg gerne entlang der Spree nehmen, aber da die Uferseiten bebaut wurden, muß ich mitten durch das Dorf und einen anderen Durchgang zum Ufer finden. In den kleinen Gassen komme ich an einem Restaurant vorbei, aus welchem die Besitzerin mit einem Teller Essen tritt. Ich grüße sie und kann mich dunkel erinnern, daß ich einmal im Restaurant gewesen bin und mir dort ein Durchgang zu einem wundersamen Hof gezeigt wurde, über welchen man an die Spree gelangt. Doch da die Frau mich nicht zu erkennen scheint, beschließe ich, weiter zu gehen und einen anderen Durchgang zu suchen. Mir fällt auf, daß das gesamte Dorf voll von ein und demselben Gartenzwerg ist. Er hat keine rote, sondern eine beigefarbene Zipfelmütze und ist auch sonst nicht sehr bunt, steht aber auf jedem Fensterbrett in den Straßen. Mit diesen Gartenzwergen hat es eine besondere Bewandnis, denn sie haben eine magische Wirkung. Welche, vergaß ich jedoch

Montag, 15. Dezember 2008

Der fremde Traum (MK tr und Venus tr in Konjunktion mit DC r)

Mir ist, als träumte ich im Traum selbst den Traum einer Fremden. Der Traum im Traum, doch das Traum-Ich des "inneren Traumes" scheint eine völlig andere Person zu sein, was sowohl durch die Umgebung als auch durch die handelnden Personen bewußt wird. Meine Mutter hat zum Beispiel keine Ähnlichkeit mit meiner wirklichen und im Traum leben ich in einem winzigen Ort mit Einfamilienhäusern, der nicht einmal befestigte Wege hat. Ich bin in einem Alter, in dem man sich entscheiden muß, welchem Beruf man später nachgehen will, allerdings scheine ich auch eine leichte Behinderung zu haben. Meine Mutter betreibt nun zufällig eine Werkstatt für Behinderte und will oder erwartet von mir, daß ich dort einen Job übernehme und eventuell sogar später ihre Position. Ich glaube, sie denkt, daß ich zu etwas anderem nicht in der Lage bin und dies der einfachste Weg für mich ist. Sie meint es nur gut und will mir Kämpfe ersparen. Bei ihr in der Werkstatt wäre ich am besten aufgehoben, doch ich versuche ihr klar zu machen, daß ich mir genau dies überhaupt nicht vorstellen kann. Ich möchte hinaus und einem richtigen Beruf nachgehen, so wie alle anderen auch. Ich möchte Herausforderung, auch auf die Gefahr hin, es schwerer zu haben als "Normale" oder sogar zu scheitern. Irgendwann habe ich sie überzeugt. Sie ist besorgt, sieht aber ein, daß sie mich nicht in eine von ihr vorgesehene Laufbahn zwingen kann, auch wenn es nur zu meinem Schutz wäre. Später holpere ich mit einem Wagen über die unbefestigten Wege des Dorfes. Einen Wagen braucht man dort, denn anders kann man sich nicht von Ort zu Ort bewegen, da alles so weitläufig ist. Der Weg gabelt sich, wobei eine Gabel schräg aufsteigt, die andere flach weiterläuft. Ich holpere den aufsteigenden Weg hinauf, das Auto springt gefährlich hin und her. Ein relativ steiler Abhang zwischen beiden Wegen, mit Bäumen bewachsen. Plötzlich springt der Wagen so unglücklich in die Höhe, daß er zu Seite kippt und sich den Abhang hinunter überschlägt. Dies bekomme ich jedoch nicht mehr im Auto sitzend mit, sondern das Überschlagen sehe ich von außen, als würde ich auf dem unteren Weg stehen und hinaufblicken.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Der Dorfdichter

Eine Geschichte wie aus ferner Zeit. Mit einem Bus fuhr ich durch dieses Dorf, zusammen mit meinen Klassenkameraden. Wir waren auf Klassenfahrt und hielten hier kurz. Ich stieg für einen Moment aus und als ich wieder einsteigen wollte, schloß die Tür vor meiner Nase und der Bus fuhr davon. Die haben mich einfach hier in diesem gottverlassenen Nest vergessen und zurückgelassen. Im Traum habe ich jedoch Schwierigkeiten einzuordnen, ob das gerade erst passiert ist oder schon vor mehreren Jahren, denn obwohl ich meine, fremd hier zu sein, scheine ich doch einige Leute zu kennen und gehe geradewegs zu einem Garten, der etwas entfernt vom Dorfkern liegt. Eine ältere Frau bewirtschaftet ihn. Ich gehe in den Garten hinein und finde sie, wie sie gerade mit einem Eimer Schlamm schöpft. Ich begrüße sie, sie kennt mich schon und ich sie, und helfe ihr, indem ich ebenfalls einen kleinen Buddeleimer mit Schlamm fülle und neben den Gartenweg stelle. Wir unterhalten uns über jemanden und dann verabschiede ich mich wieder. Sie begleitet mich zum Gartentor, verbarrikadiert sich dahinter und lächelt mich an. Zwischen ihren Vorderzähnen hat sie eine kleine Zahnlücke und sie trägt eine Brille. Schade, daß sie da so hinter dem hohem Tor steht, denn ich hätte sie gerne umarmt oder mich von ihr umarmen lassen, aber das will sie wohl nicht. Ich gehe zum "dunklen" Dorfkern zurück, dunkel deshalb, weil der Dorfanger wie eine Insel voller dichter und hoher alter Bäume mitten auf dem freien Platz zwischen der Dorfstraße liegt. Die Bäume auf dem Dorfanger stehen so dicht, daß es dort tatsächlich sehr dunkel ist und der Anger ist ziemlich groß, womit er fast wie ein kleiner Wald wirkt. Ich spaziere in diesen Wald hinein und treffe auf ein Denkmal zwischen den Bäumen, welches mich seltsam fasziniert. Es zeigt die dunkel verwitterte Gestalt eines jungen Mannes, um welche herum ein kleiner quadratischer Platz mittels Steinen und Hecke abgeteilt wurde, ungefähr so wie bei größeren alten Familiengräbern auf dem Friedhof. Dieser Platz scheint dem Gedenken zu dienen, denn es liegen dort einige Blumen. Ich stütze mich mit den Armen auf die kleine Umfassungsmauer und betrachte das Denkmal genauer. Der junge Mann ist von schlanker, schöner Gestalt und hat ein fast engelhaft lächelndes schönes Gesicht. Ich weiß nicht, ob es seine Schönheit ist, aber irgendetwas berührt mich an ihm sehr. Neugierig suche ich das Denkmal und die Umfassungsmauer nach einem Namen ab, finde jedoch nichts. Aber ich scheine schon zu wissen, daß es ein Dichter ist. Das Denkmal erst einmal hinter mich lassend spaziere ich weiter und finde viel kleine, durch Hecken abgetrennte quadratische Plätze zwischen den Bäumen. Vielleicht bin ich ja hier auf dem Dorffriedhof gelandet. In der Dunkelheit sehe ich etwas entfernt ein schwarzes Tier hinter einem Baum erscheinen. Es kommt auf den schmalen, versteckten Weg getrottet, auf dem ich stehengeblieben bin, und ich kann nicht gleich erkennen, was es für ein Tier ist. Schließlich entscheide ich, daß es wohl ein Lämmchen sein muß, allerdings ein schwarzes. Nun bemerke ich neben mir außerdem noch viele kleine schwarze Kätzchen, die aus einer Hecke kommen und niedlich herumpurzeln. Das Muttertier stolziert hinterher und stellt sich dem schwarzen Lämmchen in den Weg, vielleicht um es zu beschnuppern. Das Lämmchen selbst ist nicht viel größer als die Katze und wirkt außerdem irgendwie krank oder unterernährt. Die Katze und das Lamm stupsen ihre Nasen zusammen, aber als die Katze ihre Zähne bleckt, wird mir schlagartig bewußt, daß sie trotz aller Niedlichkeit ein Raubtier ist und frage mich, ob sie das Lämmchen wohl angreifen und fressen wird. Die Kraft dazu hätte sie auf jeden Fall. Etwas besorgt beobachte ich die Situation, doch die Katze beißt dem Lämmchen nur in die Nase und läßt dann ab. Ich nehme jetzt den Weg zurück zum Denkmal und treffe dort einen Mann auf der Mauer lehnend. Ich lehne mich neben ihn und nutze die Gelegenheit, um ihn anzusprechen. Dabei sage ich ein wenig unsicher, daß dies also sowas wie ein Dorfdichter war und der Mann lacht bei diesem Begriff amüsiert und meint, so könne man es nennen. Ich weiß nicht, ob er mir auch den Namen nannte, aber er erzählte, daß dieser Mann Katzen in das Feuer warf und wohl auch sonst ziemlich bösartig und unausstehlich war. Das erstaunt mich etwas, weil es so gar nicht zum Aussehen passt, aber ja, es ist eigentlich nichts neues, daß auch schöne Menschen böse sein können. Nur geht man bei ihnen gerne und leicht vom Gegenteil aus. Doch diese Erzählung steigert mein Interesse und die Faszination für diese Gestalt nur noch mehr. Es ist jetzt, als würden sich die Zeiten ineinander verschieben, sich vermischen, denn plötzlich erscheint der Dorfdichter selbst an seinem Denkmal. Sein Aussehen erinnert mich an Johnny Depp in irgendeinem Film, an den ich mich nicht mehr erinnern kann, denn er trägt einen seltsamen Hut, eine Mischung aus Zylinder und ballonartigem Aufbau, sowie ein buntes Halstuch, auf aristokratische Art gebunden. Neugierig folge ich ihm nun durch das Dorf, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er mich wahrnimmt und wir uns kennen, oder ob ich ihn nur beobachte. Persönlich ist mir aber, als würden wir uns kennen und uns sogar sehr vertraut sein. Während ich ihn begleite, bekomme ich einige wüste Beschimpfungen von ihm mit, die er gegen andere ausstößt, und sehe, wie er eine Katze ertränkt. Dann kommen wir, es ist inzwischen dunkler Abend, an einer langen und hohen Mauer vorbei, die sich entlang einer Straße hinzieht. An der Ecke der Mauer führt eine gewundene Treppe bis zu einer Art Aufbau auf der Mauerecke, welcher an eine Kirchenkanzel erinnert. Der Dorfdichter stürmt davon und auf diese Treppe. Im Laufschritt nimmt er die Stufen. Was will er denn jetzt, denke ich. Da bemerke ich mit Schrecken, daß er sich anscheinend von da oben hinunterstürzen will. Das ist ganz offensichtlich. Er läuft impulsiv die Kanzel und einen Teil der Mauer ab, um den besten Punkt dafür zu finden, und ich überlege fieberhaft, wie ich ihn davon abbringen oder was ich tun kann. Ich möchte nicht, daß er sich umbringt, denn ich habe ihn gerne und glaube, daß sein ganzes Benehmen aus einer Form von tiefer Verzweiflung zustandekommt. Auch die anderen Menschen auf der Straße bemerken jetzt, daß er sich hinunterstürzen will und rennen schreiend weg. Ich laufe hinterher, weiß aber selbst nicht warum, denke jedoch, daß ich sowieso nichts hätte tun können. Mit diesen anderen Leuten befinde ich mich jetzt in einer Gaststube. Es wird die Geschichte des Dorfdichters erzählt. Er sei einstmals bei einer Klassenfahrt hier zurückgelassen worden, und danach im Dorf geblieben. Wäre er nicht vergessen worden, hätte der Ort wohl nie einen eigenen Dichter gehabt. Eine Frau sagt, daß es Zeit wäre, den Morgen einzuläuten. Dabei klapst sie auf eine Uhr, die sofort beginnt laut zu ticken, so als hätte sie die vergangenen Stunden stillgestanden. Die Uhr zeigt genau sechs.
(Danach erwachte ich, es war ca. gegen 9 Uhr.)

Samstag, 8. Dezember 2007

Besetzte Stadt

Ein riesiges Gebäude, in dem eine Menschenmenge flüchtend nach draußen drängt. Ihnen entgegen kommen Truppen von Soldaten, die in das Haus eindringen. Meine Mutter und ich setzen uns gerade rechtzeitig durch eine seitliche Tür ab, während die anderen Menschen den Soldaten geradewegs in die Arme laufen. Hinter der Tür kommen wir auf einen kleineren abgelegenen Gang von dem weitere Türen abgehen. Es sind Türen zu Wohnungen oder Wohnräumen, die alle vollständig verlassen sind. Wir durchlaufen sie und bleiben schließlich in einem ganz kleinen Zimmer, von dem wir hoffen, daß man es nicht finden wird. Für den Fall, daß uns doch Soldaten finden, kleide ich mich so, als würde ich hier wohnen, indem ich mir einen Bademantel überziehe. Meine Mutter setzt sich auf eine Bettkante und wirft einen Bademantel so über sich, daß es aussehen soll, als läge er nur unordentlich auf dem Bett. Das gelingt aber nicht so richtig, weshalb ich ihr helfe und noch einen zweiten Bademantel über sie drapiere, in der Art, daß möglichst nichts mehr von ihr zu sehen ist. Doch unten schauen immer noch ihre Füße heraus. Sowas blödes. Mehr schlecht als recht, versuche ich ihre Füße auch noch zu verstecken. Erst dann merke ich, daß ich einen Rollkragenpullover trage, der unter dem Bademantel hervorschaut. Das fällt denen doch bestimmt auf. Aber egal, ich werde mich schon irgendwie herausreden. Jetzt kommt noch eine junge Frau mit einem Kind in das Zimmer, wahrscheinlich wohnt sie hier, gemeinsam warten wir mucksmäuschenstill, auf das, was da kommt. Doch die Soldaten sind irgendwann wieder aus dem Haus verschwunden, ohne das Zimmer betreten zu haben. Jetzt befinde ich mich mitten in der Stadt (Berlin?) auf der Straße. Während ich meinen Blick schweifen lasse, sehe ich da und dort zerstörte Häuser oder Brücken. Auf einer der zerstörten Brücken hängt ein VW-Käfer fest, der sich anscheinend in den Trümmern verkeilt hat. Eine altertümliche Straßenlaterne vor der Brücke ist wie ein Strohhalm umgeknickt. Die Szenerie wird jetzt so klein wie eine Puppenstube und mit meiner Hand versuche ich die nun kleine Laterne wieder so aufzurichten, daß sie gerade stehen bleibt. Dann betrete ich einen Straßenzug, wieder in normaler Größe, der vollkommen unzerstört geblieben ist. Allerdings sind die Häuser und Wohnungen alle verlassen. Ich weiß irgendwoher, daß in einem der Häuser Heinz Rühmann gewohnt hat. Genau dieses suche ich und betrete die wirklich winzige Wohnung zu ebener Erde. Doch obwohl die Wohnung verdammt klein ist und nicht einmal ein eigenes Schlafzimmer hat - das Schlafzimmer ist eine abgetrennte Nische in welcher drei Betten u-förmig zusammenstehen -, ist sie sehr geschmackvoll und elegant im Stil der 20iger Jahre eingerichtet. Die Betten sehen aus, als hätte gerade noch jemand darin geschlafen, aber auch hier ist alles verlassen. Ich mache es mir auf einem der geblümten Art Deco-Sessel bequem und sehe mich neugierig in der Wohnung um. Es ist zwar beengt, aber heimelig. Später befinde ich mich erneut auf einer Straße der Stadt (jetzt bin ich mir ziemlich sicher, daß es in Berlin ist, vielleicht irgendwo am großen Stern), neben mir eine gutaussehende Frau, die dunklen Haare zu einer eleganten Hochsteckfrisur gedreht und funkelnde Brilliantstecker im Ohr. Sie trägt ein rot schimmerndes, knöchellanges Abendkleid. Irgendetwas von dem, was ich sage, läßt sie so "anspringen", daß sie kokett etwas erwidert und versucht mich zu küssen. Dabei läßt sie nicht locker, obwohl ich ständig ausweiche und mich wegdrehe. Mir ist es unangenehm und ich habe keine Lust, sie zu küssen. In dieser letzten Szene meine ich ein Mann gewesen zu sein.

Samstag, 27. Januar 2007

Menschenmassen im Palast

Ich bin in einem vergangenem Zeitalter, dessen bin ich mir sicher. Und es ist ein Zeitalter, in welchem die Menschen sehr weite, bunte und lange Gewänder trugen. Ich sehe Massen von Menschen in diesen bunten Gewändern in einen Palasthof strömen, dessen schmiedeeisernen Tore weit offen stehen. Es scheint aber eine friedliche Angelegenheit zu sein, vielleicht ein Fest.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Die Zeitreise in den Frauensport

Sogar noch im Traum Papiere gesammelt, sortiert und abgelegt in Fächern mit verschiedenen Aufschriften. Zwischendrin in einem großen Saal in einer Schule gesessen, meine alte Schulfreundin A. ist dabei und sagt, dass ich viel besser schreiben kann als sie und es hat den Anschein, dass sie es deshalb aufgeben will (obwohl sie in real noch nie geschrieben hat). Glücklicherweise tut sie es nicht und ich bin sehr froh darüber, obwohl ich die Gründe dafür nicht mehr nachvollziehen kann. Der Schulsaal wandelt sich zu einem Raum, in welchem eine sehr große Arbeitsgruppe um einen Tisch herumsitzt und tafelt. Es werden dabei erstaunlich viele Zettel geschrieben und herumgereicht, ohne dass jedoch wieder ein Zettelmonster lauert. Im Gegenteil, die Stimmung ist sehr entspannt und gut, was mich in Erstaunen setzt, da die Leiterin meine alte Chefin, Fr. H., ist und ich sowas aus ihrer Gruppe nicht gewohnt. Dann stelle ich fest, dass S.O. und E.N. in der Gruppe fehlen, was mich zu der Annahme führt, dass es die beiden waren, die immer Ärger in die Gruppe brachten.
Als nächstes laufe ich in Trainingshose mit einem Fußball auf der Straße herum (ach was?) und suche eine Toilette. Dabei gerate ich (vielleicht durch einen Zeitsprung) in eine turnende Frauengruppe, die einem anderen Jahrhundert entsprungen scheint, denn ich sehe sie alle in s/w und sie tragen seltsame Hauben, die mich an heutige Duschhauben erinnern. Nachdem ich an ihnen vorbei bin, laufe ich unter eine Brücke, an deren Seiten sich verschiedene Türen befinden, unter anderem auch Türen zu Toiletten. Doch so viel ich auch suche, ich finde nur welche für Herren, aber keine Damentoilette. Dann fällt mir ein, dass ich mich ja in einem anderen Jahrhundert befinde, und Frauen damals noch nicht viele Rechte hatten. Anscheinend auch kein Recht auf Damentoiletten. Während ich von einer Tür zur nächsten gehe, beobachtet mich ein Mann im braunen Trainingsanzug, den ich auch für jemanden aus dem anderen Jahrhundert halte, weshalb ich davon ausgehe, dass er die Meinung vertritt, Frauen seien schwach und sollten keinen Sport machen. Es überrascht mich deshalb um so mehr, als er sagt, dass er eine Frauengruppe zum Marathonlaufen trainiert und noch Frauen sucht, die mitmachen. Aus irgendeinem, mir unbegreiflichen Grund, ist er anscheinend der Auffassung, dass ich gut geeignet wäre. Neben ihm sehe ich nun zwei bis drei Frauen in s/w und mit großen "Duschhauben" auf dem Kopf, die auf der Stelle laufen und anscheinend schon für den Marathon üben. Ich frage mich im Traum, ob Frauen in jenem früheren Jahrhundert tatsächlich bereits Marathons gelaufen sind.

Ich habe gerade gegoogelt:


Als erste Frau lief Melpomene anlässlich der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen die ca. 40 km lange Strecke von Marathon nach Athen. Nachdem ihr die offizielle Teilnahme am Marathonlauf verweigert worden war, bewältigte Melpomene die Distanz alleine und noch vor Beginn der Wettkämpfe. So weiß es zumindest die Legende. Und wenn es auch nicht wahr ist, so ist es doch schön genug, um unseren Verein mit diesem antiken Namen zu schmücken.

Die erste bekannte deutsche Marathonläuferin ist Anni Pede, geb. 1940. Da um 1970 herum der Marathonlauf für Frauen noch verboten war, ließ ihr Trainer sie bei einem Marathonlauf heimlich mitlaufen. Wer weiß, wieviele Frauen schon viel früher heimlich an Marathonläufen teilgenommen haben.....

Aber ich? Neeee.......nicht mit mir. Ich werde keinen Marathon laufen, niemals!

Donnerstag, 8. September 2005

Die Waise Annegret

Ich bin in einer anscheinend verlassenen Stadt unterwegs, die wirkt, als stamme sie aus einer anderen, aber nicht allzu alten Epoche. Ein bißchen erinnert mich das alles an DDR-Architektur, aber im alten Stil, wie zum Beispiel in der ehemaligen Stalinallee. Die Stadt ist zwar verlassen, bis auf einige Besucher, die sie besichtigen und in den Gängen der protzigen, aber irgendwie auch eine spröde Kälte ausstrahlenden Häuser wandeln, jedoch nicht zerstört. Die Gänge in den Häusern sind endlos lang, wirken irgendwie fast klinisch und immer wieder trifft man auf Foyers, in denen Gemälde hängen. Mit Freunden oder Familie (?) stehe ich vor einer Tür an, an welcher ein Türsteher steht und die Leute, die hindurchlaufen in verschiedene Richtungen sortiert und schickt. Als ich hindurchlaufe werde ich von allen meinen Freunden oder Verwandten getrennt, die woandershin "sortiert" wurden, was mir auch schmerzlich bewußt ist und alleine werde ich zu einem Tisch geschickt, an dem eine Frau steht und mehrere andere Kinder. Ich glaube, ich war im Traum ebenfalls ein Kind, zumindestens spätestens ab der Tür. Dieser Tisch, das weiß ich während des Träumens, ist ein Waisenhaus und die Frau die Erzieherin. Sie fordert uns auf, uns um den Tisch zu setzen - was wir auch tun - und laut unseren Namen zu sagen. Als ich an der Reihe bin sage ich laut und deutlich: "Annegret" (wie auch immer ich auf diesen Namen gekommen bin).

Das verborgene Buch der Träume

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